Bückeburg: Hubschraubermuseum wird 50 Jahre alt
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(Bückeburg) Am Mittwoch herrscht Jubiläumsstimmung: Seit dem 9. Juni 1971, also seit 50 Jahren, gibt es das Hubschraubermuseum in der Stadt. Der Rat der Stadt Bückeburg hatte 1970 den Beschluss gefasst: „Bürgermeister und Stadtdirektor werden beauftragt, mit den verantwortlichen Kreisen der Bundeswehr und Industrie Verhandlungen aufzunehmen, die das Ziel haben, das Hubschrauber-Forum zu einer ständigen Veranstaltung in Bückeburg zu machen, Bückeburg zum „Hubschrauber-Zentrum“ zu erklären und das Hubschrauber-Museum zu einer Einrichtung umzugestalten, die auch der Öffentlichkeit zugängig ist. Der Rat der Stadt ist bereit, diese Vorschläge zu fördern.“

Gründer und Kurator des Hubschraubermuseums, Werner Noltemeyer.

Eng verbunden mit dem Museum ist der Gründer und Kurator des Museums, Werner Noltemeyer, der am 9. Juni 1971 mit seinen Exponaten in den historischen Burgmannshof einzog. Zu Beginn mehr in den Garten als in den Burgmannshof. Aber das ist eine weitere spannende Geschichte. Mit einem Anbau und der gläsernen Voliere für die fliegerische Freiheit hat das Museum über die Jahre weiter an Ausstellungsplatz gewonnen.

Der Burgmannshof.

Noltemeyer war als Soldat der noch jungen Bundeswehr von 1957 bis 1958 in den USA, um Hubschrauberpilot zu werden. Am Trainingszentrum in Fort Rucker faszinierte ihn ein Militär-Museum mit ausgedienten Einsatz Hubschraubern. Nach seiner Rückkehr an die Heeresfliegerwaffenschule begann er alles zu sammeln, was mit Drehflügler und mit der Vertikalflugtechnik in Verbindung stand. Am Flugplatz in Achum entstand damals eine kleine, aber sehr fachkundige Ausstellung. Das erste Hubschrauberforum fand 1961 an der Heeresfliegerwaffenschule statt und brachte die Luftfahrtindustrie in das Museum. Die war begeistert und gerne bereit weitere Exponate und Anschauungsmaterial zur Verfügung zu stellen. Das kleine Museum platzte bald aus allen Nähten. Es entstand die Idee, das Museum aus der militärisch umschlossenen Anlage heraus zu bringen, auch um es einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

Und so kam es 1970, dass die Stadtväter ihre Chance erkannten, um neben dem Schloss nun mit dem Hubschraubermuseum in der Stadt, eine weitere Attraktion für Bückeburg zu gewinnen. Der historische Burgmannshof wurde urkundlich erstmals im Jahr 1463 erwähnt, exakt zu der Zeit als der junge Leonardo da Vinci begann, sich für das Fliegen zu interessieren, um einige Jahre später den Helix zu konstruieren. Lassen Sie sich überraschen von der Vergangenheit und dem Ursprung der „Drehenden Flügel“.

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Modell der von Leonardo da Vinci konstruierten Luftschraube „Helix“.

Übrigens: Bevor der Mars Hubschrauber Ingenuity auf dem Roten Planeten ankam, war er schon längst im Bückeburger Hubschraubermuseum zu sehen. Kaum etwas kann die „Artenvielfalt“ des Museums deutlicher machen als dieses 1:1 Modell, das zwar nicht im Mittelpunkt des 50-jährigen Jubiläums steht, aber doch ein wesentliches Merkmal der Sammlung repräsentiert: die Entwicklung des Hubschraubers von der Vergangenheit bis in die Zukunft.

Im Original auf dem Roten Planeten unterwegs: Der Mars-Hubschrauber „Ingenuity“.

Und so findet der Besucher in der Ausstellung nicht nur die Exponate aus den Anfängen der Drehflügler, sondern auch super-moderne Maschinen, die noch im Flugdienst sind. Und wenn nicht im Original, dann bestimmt unter den rund 1.000 Modellen. Kein Museum weltweit bietet diese Vielfalt: Präsentiert in der richtigen Zuordnung über die Epochen einer spannend verknüpften Welt des Vertikalflugs. Bückeburg ist zu einer echten Hubschrauberstadt geworden, zu einem „RotorHub“ mit vielen Links und partnerschaftlichen Verbindungen.

Modell „Tiger“.

Das 32. Internationale Hubschrauber Forum sollte jetzt im Sommer hier am Museum und am Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum stattfinden. Es findet wegen Corona nun im nächsten Jahr statt – ebenso die Geburtstagsfeier: Der neue Termin ist vom 6 .– 7. Juli 2022.

(pr/Fotos: Hubschraubermuseum Bückeburg)

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