Auf Erkenntnissuche mit dem Bagger: Standortkartierung im Kreisforstamt Spießingshol wird fortgesetzt
Werbung

(Landkreis) Nach den verheerenden Stürmen der letzten Jahrzehnte haben auch die letzten drei Dürrejahre im Wald mehr als nur deutliche Spuren hinterlassen. Viele Baumarten stehen seit Jahren unter Dauerstress. Ganz besonders kritisch ist die Lage nach wie vor bei der Fichte, die zusätzlich unter einem katastrophalen Borkenkäferbefall leidet.

Bereits seit den Waldschäden der 1980er Jahre hat sich das Kreisforstamt der Herausforderung gestellt, die kreiseigenen Wälder im Sinne einer Naturgemäßen Waldwirtschaft vielfältiger, gemischter und damit langfristig ökologisch stabiler zu gestalten. Möglichst genaue Kenntnisse über die standörtlichen Voraussetzungen sind in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je, wenn es darum geht, geeignete Baumarten auszuwählen und waldbauliche Maßnahmen einzuleiten. Die klimatischen Extreme der letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass angesichts der sich sehr dynamisch verändernden Lage der Wald dringend einer aktiven Unterstützung bedarf.

Vor diesem Hintergrund haben in dieser Woche die Vorarbeiten zur weiteren Erkundung der Waldböden in der Kreisrevierförsterei Brandshof im Bückeberg begonnen. Auffälligstes Kennzeichen: Überall im Revier verteilt finden sich mit Absperrbändern gesicherte Baggerlöcher.

Werbung

In dieser Woche haben die Vorarbeiten zur weiteren Erkundung der Waldböden in der Kreisrevierförsterei Brandshof im Bückeberg begonnen.

Diese Bodenprofile werden gezielt in einer systematischen Verteilung angelegt, um bodenkundlich besonders geschulten Forstleuten einen fachkundigen Blick auf das verborgene Fundament des Waldes zu ermöglichen. Wie in 2019 bereits im Schaumburger Wald geschehen, werden in den kommenden Wochen und Monaten wieder unter der Federführung des Niedersächsischen Forstplanungsamtes in Wolfenbüttel wichtige Grundlagendaten zur physikalischen Struktur des Waldbodens, des tieferliegenden Grundgesteins sowie zur Wasser- und Nährstoffversorgung im kreiseigenen Wald erhoben. Zusätzlich werden diese Bodendaten abschließend mit den neuesten regionalen Klimadaten in Beziehung gebracht. Ziel ist es, in den kommenden Jahren ein vollflächiges Standortinformationswerk für die Kreisforsten zu erstellen, welches dann wichtige Informationen zum Schutz der Böden sowie des Grundwassers beinhaltet sowie die Grundlage einer langfristigen ökologischen Waldentwicklung in den kommenden Jahrzehnten bilden wird.

Mit Blick auf den zu erwartenden Anlauf von Waldbesuchern in den kommenden Tagen bringt das Kreisforstamt entsprechende Infoposter an den bekannten Waldeingängen wie zum Beispiel bei der Schutzhütte Brandshof an. (pr/Foto: pr)

Werbung