Zauberhafte Orte in Schaumburg: Die St. Cosmas und St. Damian Kirche in Petzen
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(Bückeburg) Diesem Ort wohnt bei genauem Betrachten ein besonderer Zauber inne, und aufmerksame Besucher werden ihn verspüren, auch ohne dass die eindrucksvolle Kirche überhaupt betreten werden muss. Allein das Gebäude an sich und die umlegende Fläche strahlen einen mythischen Charme aus, der zum Verweilen und Betrachten einlädt.

Die Kirche in Petzen wurde 1181 erstmals urkundlich erwähnt.

Saalkirche aus dem 12. Jahrhundert

Auf einer kleinen Anhöhe wirkt die Kirche auf diejenigen, die sich aus Eveser oder Bückeburger Richtung nähern, geheimnisvoll und einladend zugleich. An späten Frühlingsabenden strahlt auch hier noch die Sonne auf den Rasen und den Kirchturm, wenn das restliche Petzen bereits im Schatten liegt. Durch ein Steintor schreiten Besucher auf das Gelände, auf zwei Steinstelen mahnen die Worte „Heut an mir – morgen an dir“ zu gegenseitiger Nächstenliebe und Verständnis.

Die St. Cosmas und St. Damian Kirche wurde bereits im zwölften Jahrhundert erstmalig urkundlich erwähnt, genauer im Jahre 1181. Der ursprüngliche Bau umfasst die romanische Saalkirche, der quadratische Turm wurde später, im 13. Jahrhundert, zugefügt. Die Glocke der Kirche ist mit ihrem Schaffungsdatum im 12. Jahrhundert eine der ältesten im Schaumburger Land. Im Inneren findet sich ein spätgotischer Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert, der Passionsszenen illustriert, und eine Sandsteintaufe von 1696.

Beim Betreten des Geländes mahnen die Worte „Heut an mir – morgen an dir“.

Interessantes zu entdecken

Wer aufmerksam um die Kirche und die später, in den 1970er Jahren, errichteten, querhausartigen Anbauten umher schreitet, entdeckt die eine oder andere Besonderheit mit historischem Hintergrund. Eine dieser Besonderheiten ist das eingezogene Rechtecktor, imposant auch die beiden Rundbogenportale. So finden sich an der äußeren Turmwand noch heute Ketten samt Hand- und Halseisen, mit den Verfehlungen im späten Mittelalter geahndet wurde.

An der Turmwand zeugen Hand- und Halseisen an Ketten von früheren, rauen Sitten.

Die Geschichte besagt, dass in diesen rauen Zeiten Graf Otto IV. von Holstein-Schaumburg dort all jene öffentlich strafte, die sich der 1570 erlassenen Gottesdienstordnung widersetzen zu wagten. 1552 wurde auch diese Kirche reformiert und ist seitdem Heimstätte der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Petzen. Weiter oben am Turm wurde in die Wand ein Tympanon (Schmuckfeld) vermauert. Eine Sonnenuhr an der nebenliegenden Kirchwand zeigt auch heute noch dem geschulten Auge die richtige Tageszeit.

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In die Turmwand wurde ein kleines Tympanon (Schmuckfeld) eingemauert.

Mensch und Tier verweilt hier gern

Eine Bank in unmittelbarer Nähe zum Turm lädt zum Verweilen und genauem Betrachten des historischen Bauwerks ein. Besonders im Frühling erstrahlt das Gelände in besonderer Pracht: Frühlingsblumen verzaubern mit Farbe und Duft die Umgebung, und seit Jahren klappert und brütet zu dieser Zeit im dort befindlichem Storchennest, hoch oben in einer Baumkrone, ein glückliches Storchenpaar.

Eine Sonnenuhr an der Kirchwand sagt dem geschulten Auge die richtige Uhrzeit.

Durch diese Komponenten strahlt dieser Ort eine idyllische Friedlichkeit aus, die beim Betrachter wohlige Wärme auslöst. So verwundert es nicht, dass die dortigen Bänke und die Mauer um die Kirche des Öfteren von Menschen genutzt wird, um dort etwas länger zu Verweilen und die Magie des Ortes auf sich wirken zu lassen.

Im Frühling kommen auch die Bewohner des Storchennestes zurück, um hier ihren Nachwuchs aufzuziehen.

(Text und Fotos: nh)

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