Ausflug endet mit beschlagnahmtem Führerschein
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(Bad Nenndorf) Weil er möglicherweise unter dem Einfluss von beruhigenden Medikamenten Auto gefahren ist, musste ein 73-Jähriger aus Hessisch Oldendorf am Samstagabend seinen Führerschein bei der Polizei Bad Nenndorf abgeben.

Die Geschichte beginnt Polizeiangaben zufolge aber schon etwas früher in Kolenfeld:

Am frühen Abend des 12.12.2020 gegen 18:00 Uhr teilte ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer der Polizei über Notruf mit, dass ihm ein älterer Herr durch seine Fahrweise aufgefallen sei. Er habe den Mann bereits an einer Tankstelle in Kolenfeld getroffen. Dort habe ihn dieser gefragt, welche Spritsorte er mit seinem Volkswagen tanken müsse, sei dann jedoch ohne zu Tanken weitergefahren. Der Zeuge entschied sich, dem PKW zu folgen und teilte der Leitstelle die festgestellten Auffälligkeiten mit. So fuhr der Mann auf der Landstraße grundlos mit ca. 40 km/h und hielt mehrmals, scheinbar orientierungslos, mitten auf der Fahrbahn an.

Die Beamten des Polizeikommissariats Bad Nenndorf fuhren dem Zeugen entgegen und konnten das verdächtige Fahrzeug auf der B442 zwischen Kreuzriehe und Bad Nenndorf feststellen. Mehrere Versuche, den Fahrer zum Anhalten zu bewegen, schlugen zunächst fehl. Die Signale „Bitte Folgen“ und „Stopp Polizei“ wurden ignoriert oder schlichtweg nicht erkannt. Erst als der Streifenwagen mittig auf der Fahrbahn vor dem verdächtigen Fahrzeug angehalten wurde, hielt auch der Fahrzeugführer dahinter an.

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In der nachfolgenden Kontrolle zeigte der Mann weitere Ausfallerscheinungen. Er musste sich beispielsweise beim Aussteigen am Fahrzeug festhalten, um nicht zu stürzen. Außerdem fragte er die Beamten, in welcher Ortschaft man sich gerade befände. Er sei aus Steinhude losgefahren, aber wisse nun nicht, wo er sei. Generell machte er einen abwesenden und leicht verwirrten Eindruck.

Eine Beeinflussung durch Alkohol wies der Mann weit von sich. Er räumte jedoch ein, regelmäßig Beruhigungsmittel zu nehmen. Den Namen des Präparates und die Dosierung konnte er nicht nennen. Als die Beamten ihm daraufhin die Einleitung eines Strafverfahrens wegen des Verdachts der Trunkenheitsfahrt in Verbindung mit Medikamenten mitteilen mussten, reagierte der Mann ungehalten und forderte aggressiv die Rückgabe seines Führerscheins.

Da allerdings eine Blutentnahme für die genaue Bestimmung des konsumierten Mittels erforderlich ist, musste er die Beamten nach einem kurzen Fluchtversuch zur Dienststelle begleiten. Weitere Ermittlungen hatten inzwischen ergeben, dass der Mann seit September 2020 schon mehrfach aufgrund seiner unsicheren Fahrweise aufgefallen ist.

Auf Anordnung der zuständigen Staatsanwaltschaft und des zuständigen Amtsgerichtes wurde der Führerschein des Mannes beschlagnahmt. Weiterhin wurde sein Fahrzeugschlüssel vorübergehend sichergestellt, um eine Weiterfahrt zu verhindern. Nachdem die polizeilichen Maßnahmen in der hiesigen Dienststelle abgeschlossen waren, konnte er den restlichen Heimweg mit einem Taxi antreten. (po)

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