Mängel an Feuerwehrhaus und vieles mehr: Umfangreiche Tagesordnung bei jüngster Sitzung des Ortsrats Wendthagen-Ehlen
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(Wendthagen-Ehlen) Seit der letzten Ortsratssitzung am 19. November 2020 fand keine Sitzung des Ortsrates Wendthagen-Ehlen mehr statt, da die für März geplante Sitzung auf Grund der Covid19-Pandemie nicht durchgeführt werden durfte.

Da aber immer noch Beschränkungen gelten, wurde diese Sitzung am 30. Juni im Saal des Restaurants Olymp in Wendthagen-Ehlen unter Einhaltung der geltenden Maßnahmen durchgeführt. Neben der Ortsbürgermeisterin Ulrike Koller nahmen die 10 übrigen Ortsratsmitglieder sowie 18 Bürgerinnen und Bürger aus Wendthagen-Ehlen an der Sitzung teil.

Auf der Tagesordnung stand die Vergabe der Verfügungsmittel des Ortsrates Wendthagen-Ehlen an die Vereine und Verbände die einen Antrag auf Bezuschussung gestellt hatten. Der Ortsrat hat die Möglichkeit seine Verfügungsmittel in das nächste Jahr zu übertragen und macht davon auch Gebrauch, da z. B. das Zeltlager für die Jugendfeuerwehren im Landkreis abgesagt wurde und somit auch die Jugendfeuerwehr Wendthagen-Ehlen nicht teilnehmen kann und somit auch keine Zuwendung beantragt hat. Auch das DRK Wendthagen und der TSV Eintracht Bückeberge können ihre beantragten Zuwendungen zur Zeit noch nicht abrufen. Dem DRK wurden 240,00 € zuerkannt, dem TSV zunächst 200,00 € von insgesamt 560,00 €.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Straßenzustand der Wendthöhe.

Auf Grund von Anwohnerbeschwerden wurde hier ein Ortstermin durchgeführt, dessen Ergebnisse von Uwe Matulinski von der Verwaltung vorgetragen wurden. Demnach handelt es sich um eine vergleichsweise schlechte Straße, die mit einfachen „Bordmitteln“ nicht aufzuwerten ist. Tiefliegende Gullys und Kanaldeckel erschweren hier zusätzlich zu den vielen Netzlinienrissen die Sanierung. Hinzu kommt, dass der Asphaltzug die enge Straße nicht passieren kann. Hier wird die Verwaltung eine Vorlage erstellen, in der eventuelle Sanierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden sollen und eventuell ein vorgezogener Straßennachausbau, vor oder zeitgleich mit dem Schaumburger Weg, der für 2021/2022 geplant ist, erfolgen soll.

Zum Bericht des Bürgermeisters wurde zu Beginn der Sitzung vereinbart, dass auf Grund der Brisanz der Themen, Diskussion und Fragen seitens der anwesenden Ortsratsmitglieder zugelassen werden.
Der Sachstandsbericht zur neuen Bushaltestelle Hauptstraße/Damenstraße führte zu einigem Unmut im Ortsrat. Bereits 2017 wurde der Antrag vom Ortsrat Wendthagen-Ehlen gestellt, hier eine ordnungsgemäße Bushaltestelle zu errichten. Da dazu Landerwerb nötig ist, sollte die Stadt Stadthagen hier ein Vorkaufsrecht wahrnehmen, um die Einrichtung mit einem kleinen Wartehäuschen zu ermöglichen. Dieses Vorkaufsrecht wurde von der Verwaltung leider nicht wahrgenommen. Zwar wurde ein Förderantrag gestellt, der jetzt positiv beschieden wurde, aber nicht realisiert werden kann, weil kein Grunderwerb erfolgt ist. Jetzt müssen neue Verhandlungen mit den betreffenden Eigentümern geführt werden. Dazu führte Jörg Ostermeier von der CDU-Ortsratsfraktion aus, dass ein solches Verwaltungshandeln mehr als unverständlich sei.

Auch der Sachstandsbericht zum neuen Busbedarfsverkehr führte zu einer regen Diskussion.

Die SPD-Mehrheitsfraktion im Ortsrat Wendthagen-Ehlen monierte hier, dass immer noch kein Flyer mit den nötigen Informationen erstellt und an die Haushalte verteilt wurde. Carola Sünderkamp, SPD, stellte außerdem zum wiederholten Male die Frage, was denn mit Busfahrgästen mit Schwerbehindertenausweis sei. Hier sollte durch die Verwaltung der Stadt Stadthagen geklärt werden, ob Nachlässe gewährt werden. Hier wurde von allen Mitgliedern des Ortsrates Wendthagen-Ehlen eindringlich auf die Erledigung gedrängt.

Auf besonders großes Interesse stieß der Sachstandsbericht zum baulichen Zustand des Feuerwehrgerätehauses in Wendthagen-Ehlen.

Hierzu wurde von der Verwaltung ausgeführt, dass auf Grund der Lage des Feuerwehrgerätehauses inzwischen durch Erdabsenkungen starke Risse im und am Gebäude vorhanden sind und dadurch auch das Dach sanierungsbedürftig ist. Mit Beginn der Winterzeit ist damit zu rechnen, dass das Dach den Schneelasten möglicherweise nicht mehr standhält. Eine Sanierung würde sich auf mindestens 100.000 € belaufen.

Die Verwaltung hat dazu ein Baugutachten in Auftrag gegeben. Die vorhandenen Beschädigungen wurde mit sogenannter Spachtelmasse ausgebessert, um das Fortschreiten von Rissbildungen exakt nachzuverfolgen. Die Bauverwaltung der Stadt Stadthagen meint, dass für sie hierdurch zusätzliche Arbeit von 1,5 Stunden täglich anfällt.

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An dieser Stelle wurde die Sitzung von der Ortsbürgermeisterin Ulrike Koller unterbrochen, um den zahlreich anwesenden Feuerwehreinsatzkräften Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Matin Buhr, Ortsbrandmeister von Wendthagen-Ehlen führte aus, dass auf diese missliche Lage bereits bei der Erstellung des beauftragten Feuerwehrbedarfsplanes im Jahre 2017 hingewiesen worden sei und die Mängel am Feuerwehrgerätehaus Wendthagen-Ehlen durch ihn schon vor über drei Jahren benannt wurden. Natürlich wurde die Verwaltung auch von ihm darauf hingewiesen, dass die baulichen Gegebenheiten des Feuerwehrgerätehauses nicht mehr den heutigen Richtlinien entsprechen würden und deswegen ein Neubau des Gerätehauses unabdingbar sei.

Er hatte damals auch darauf hingewiesen, dass eine Fusion mit den freiwilligen Feuerwehren aus Hörkamp-Langenbruch und Krebshagen eine eventuelle Option sein könnte und man den Neubau an einer zentralen Stelle zwischen Wendthagen-Ehlen, Krebshagen und Hörkamp-Langenbruch vornehmen könne.

Diese Option kam nicht zum Tragen weil zwischenzeitlich die Feuerwehren Hörkamp-Langenbruch, Krebshagen, Reinsen und Obernwöhren eine Fusion beschlossen hatten.

Somit ist klar, dass laut Ratsbeschluss die Wendthäger Feuerwehr eigenständig als Stützpunktfeuerwehr erhalten bleiben muss.

Nachdem jetzt die Verwaltung die Mängel festgestellt hat, wurden verschiedene Gespräche mit den Mitgliedern der Wehren geführt, ob nicht eventuell eine „Viererfusion“ noch in Frage kommen könnte. Ein gemeinsamer Neubau könnte möglicherweise kostengünstiger ausfallen, so die Verwaltung.

Dies ist aus Sicht der Wendthäger Feuerwehrkameradinnen und Kameraden aber ausgeschlossen. In einer am Donnerstag vergangener Woche durchgeführten Einsatzkommandositzung wurde in geheimer Abstimmung eine Fusion abgelehnt, weil an der Bergkette auch aufgrund des großen Waldbestandes mindestens zwei schlagkräftige Wehren vorhanden sein müssen. Dies diene der Sicherheit aller.

Nach Darstellung dieser Sachlage wurde die Sitzungsunterbrechung wieder aufgehoben und die Mitglieder des Ortsrates Wendthagen-Ehlen diskutierten den Tatsachenbestand dahingehend, dass den bisher gefassten Beschlüssen Rechnung getragen werden muss und hier zwingend eine Vorlage von der Verwaltung zur nächsten Sitzung des Ortsrates am 22.09.2020 erstellt werden muss, aus der hervorgeht, wo ein neues Gerätehaus und zu welchen Kosten entstehen kann.

Der Ortsrat, der ja laut Hauptsatzung der Stadt Stadthagen für die Belange der Ortsfeuerwehr Wendthagen-Ehlen zuständig ist, wird die Entscheidung der aktiven Einsatzmitglieder der Feuerwehr unterstützen und die Neubaupläne vorantreiben, denn eines darf nicht passieren, nämlich, dass das bestehende Feuerwehrgerätehaus wegen Einsturzgefahr geschlossen werden muss. Damit wären Leib und Leben der hiesigen Bürger in Gefahr.

Das Resümee der Ortsbürgermeisterin: Ein Fortbestand als eigenständige Ortswehr Wendthagen-Ehlen ist erklärtes Ziel des Ortsrates und der hiesigen Bürgerschaft.

In der abschließenden Bürgerfragestunde wurde darauf eindringlich hingewiesen, dass die notwendigen Arbeiten am Straßenseitengraben noch nicht erledigt wurden. Ferner wurde darum gebeten den Bachlauf des Schaumburger Weges genau zu lokalisieren um die stetigen Probleme bei Verstopfung des Wasserlaufes festzustellen und zu beseitigen. Nur so könne der Hochwasserschutz hier gewährleistet bleiben. (pr)

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