Bronze-Tafel für Blindow-Palais: Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt Sanierung mit 100.000 Euro
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(Bückeburg) Die Familie Blindow hat umfangreiche Renovierungsarbeiten am Palais durchgeführt. Der Nord-West-Turm wurde aufwändig saniert, die Fassade aufgearbeitet, Fensteranschlüsse und Verblechungen am Dach instand gesetzt, ebenso das Kupferdach neu eingedeckt. Teure Maßnahmen, die teils nur von Spezialfirmen durchzuführen waren und über ein Jahr gedauert haben. Für die rund 400.000 Euro teuren Arbeiten gab es von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro – und jetzt auch eine Bronzetafel, die fortan den Eingang ziert.

 

Die Plakette wird angebracht.

So ein großer Förderbetrag sei relativ selten, berichtete Stiftungsmitarbeiter Dietrich Burkart beim Pressetermin im Palais. Als größte private Stiftung in Deutschland habe die DSD nach Vorbild des englischen National Trust seit der Wiedervereinigung rund 500 Millionen Euro an Zuschüssen für die Sanierung von Denkmälern ausgeschüttet, allesamt finanziert durch Spenden.

Stiftung Denkmalschutz wird unter anderem von der Glücksspirale unterstützt

Unterstützung erfährt die Stiftung Denkmalschutz ihrerseits durch die Toto-Lotto Niedersachsen. Aus der Lotterie Glücksspirale, einst zur Finanzierung der Olympischen Spiele in München ins Leben gerufen, flossen bisher 2 Millionen Euro in die Kassen der Stiftung, erklärte Dr. Petra Kristin-Bonitz von der Toto-Lotto Unternehmenskommunikation. Andere Begünstigte sind die AWO, die Lotto Sportstiftung und die Deutsche Olympia Sporthilfe.

Das Palais in Bückeburg dient als Sitz für Schulen der Blindow-Gruppe.

Wie Prof. Dr. Andreas Blindow erklärte, ist die Unterhaltung des 1896 im Neorenaissance-Stil errichteten Baus mit 55 Metern Breite und 32,5 Metern Tiefe ein kostspieliges Unterfangen. Allein die Nebenkosten für Strom und Heizung für die Räume mit hohen Decken und großen Fluren belaufen sich auf einen sechsstelligen Jahresbetrag. Insgesamt gebe es 20 Immobilien in der Unternehmsgruppe, die bewirtschaftet werden wollen und bedingt durch die demografische Entwicklung ist es nicht immer einfach, entsprechende Schülerzahlen und Einnahmen zu generieren. Darüber hinaus sei der Umbau, abgesehen vom Zuschuss, aus eigenen Mitteln bewältigt worden.

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Von links: Bernd, Ingrid, Katrin und Andreas Blindow zusammen mit Dietrich Burkart von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Dr. Petra-Kristin Bonitz von Toto-Lotto Niedersachsen am Eingang des „Neuen Palais“.

Seit über 50 Jahren dient das fürstliche Palais als Stätte für Schul- und Hochschulausbildungen der Bernd-Blindow-Gruppe. Regelmäßig wird es darüber hinaus für kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, das Blindow Jazz Meeting und zuletzt auch als Kulisse für einen Weihnachtsmarkt genutzt.

Ins Palais wird auch zukünftig investiert

Die Gebäudearbeiten sind noch nicht abgeschlossen, wie zu erfahren war. In den nächsten Jahren soll mit der zweiten von insgesamt drei Sanierungsphasen begonnen werden. Insgesamt investiert die Familie Blindow über Jahre gesehen rund 1,5 Millionen Euro ins Palais. DSD-Mitarbeiter Dietrich Burkart sprach seine Anerkennung für das Geleistete aus und ermunterte die Familie, rechtzeitig weitere Förderanträge zu stellen. Auch wenn die stark zunehmende Bürokratie es privaten Antragstellern immer schwerer mache, die geforderten Auflagen zu erfüllen. Ohne professionelle Begleitung werfen viele Besitzer denkmalgeschützter Gebäude oftmals das Handtuch.

(Text & Fotos: Igor Vucinic)

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