Nach neun Jahren Pause wieder Hallenzeit für Baseballnachwuchs in Bückeburg
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(Bückeburg) Anfang März 2014 war zuletzt ein Hallentraining für die Bückeburger Baseballer möglich. Ab da an bahnte sich eine fast 10 Jahre lange Reise durch die Sporthallen des Landkreises an.

In den Jahren bis Herbst 2015 konnte überhaupt kein Hallentraining stattfinden. Der Nachwuchs hatte lediglich die Möglichkeit mit den Herren von 20 bis 22 Uhr zu trainieren, welche kaum bis gar nicht genutzt wurde. Diese Zeit war die Schwierigste. Um 2016 hat sich dann die Spielgemeinschaft mit Minden ergeben, die dienstags eine Hallenzeit hatte, zu der dann der Nachwuchs mit eingeladen wurde.

Zuvor sprangen Kinder nach der Sommersaison regelmäßig ab und fingen andere Sportarten an, da kein Training im Winter möglich war. Ab Herbst 2015 blieben junge Spieler kleben und verließen spätestens mit dem Abitur oder mit Ausbildungsstart den Verein.

Mit Auflösung der Spielgemeinschaft im Jahr 2018 war wieder das Problem der Hallenzeit auf dem Tisch. Eine Zeit auf dem Achumer Flugfeld konnte zunächst genutzt werden. Jedoch war hier das Problem der Logistik ausschlaggebend weiterhin zu suchen. Coach Adrian Staaks konnte kaum Equipment mitnehmen, da die Plätze im Auto für die Spieler und deren Sportsachen frei bleiben mussten.

Die Einfahrt auf den Militärflugplatz war nur bestimmten, vorangemeldeten Fahrzeugen gestattet. „Wenn Eltern mit den Kindern mal nicht zum Training fahren konnten, konnten vielleicht nur 3 oder 4 Kinder trainieren“, erinnert sich Staaks.

Ein mögliches Zeitfenster war in Absprache mit anderen Vereinen in der Kreissporthalle offen, platzte jedoch kurzfristig, weil diese Zeit dann doch nicht mehr frei geworden war. Es folgte eine Zeit in Helpsen, Obernkirchen und Stadthagen. Auch diese Zeiten mussten immer kurzfristig abgegeben werden, da sie nur geliehen waren und der VfL Bückeburg bei der Vergabe keinen Vorrang hatte.

„Wir sind so froh nach einer langen Odyssee eine Halle für uns gefunden zu haben. Ich hätte das auch nicht mehr lang mitgemacht“, so Staaks.

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In den letzten neun Jahren wurde seitens der Trainer viel unternommen, abgefragt und nachgebohrt. Der Missstand ist in jeder erweiterten Sitzung des Präsidiums von Seiten der Baseballer angesprochen worden.

Ein glücklicher Zufall für die Baseballer war dann ein Treffen der Basketballer, Volleyballer und Fußballer mit ihnen im Sportlerheim des VfL, bei dem die Hallenzeiten besprochen werden. Die Basketballer hatten hier eine freie Hallenzeit zur Verfügung, die von den Fußballern gerne genommen wurde. Dafür ist die Hallenzeit vor dem Baseballerwachsenentraining freigemacht worden. Die Volleyballer übernahmen dann eine weitere Zeit vom Basketball im Tausch für eines ihrer Zeitfenster.

Der Ringtausch ermöglicht den Baseballern nun eine eigene Halle und einen Trainingsblock am Montag in der Sporthalle „Am Petzer Feld“ direkt in Bückeburg. Hier kann in einem Schrank und einer abschließbaren Kiste ausreichend Equipment gelagert werden, sodass ein qualitativ gutes Training möglich ist. Auch ein Übernehmen eines Co-Coaches kann jetzt jederzeit erfolgen, statt wie früher eine oder mehrere Trainingseinheiten ausfallen zu lassen.

„Das ist ein Meilenstein für uns. Das hatten wir noch nie! Was vielleicht ein bisschen traurig ist, dass wir so lange drauf warten mussten und zu sehen wie eng der sportliche Horizont in Bückeburg und Umgebung gesteckt ist“, so der Trainer. Training für Pitcher, welche den Ball in der Sommersaison in die Strike Zone werfen müssen, war bisher überhaupt nicht möglich. Entweder es waren keine Turngeräte zur Verfügung oder die Halle war zu klein um nebenbei auch noch andere Spieler auf ihren Positionen zu trainieren.

In der Halle am Petzer Feld steht ein mobiler Trainingsmound von dem aus der Pitcher Würfe trainieren kann, ähnlich wie auf dem Feld draußen (auf dem Bild steht Coach Staaks auf dieser Rampe).

Auch Benjamin Vaartmann, im Bild links an der Kiste, freut sich über die Vielzahl an Möglichkeiten: „Baseball ist ein stark technisch basierter Sport. Bei der Fülle des über die Jahre angesammelten Equipments habe ich die freie Auswahl. Ich kann einfach zugreifen und ganz ohne Organisationsstress trainieren.“ Auch Paul, dessen Vater mit ihm die Kiste gebaut hat, freut sich auf das bevorstehende Hallentraining und die Winterhallenserie der Jugend mit fünf Turnieren von Dezember bis März. (pr/Fotos: pr)

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