VfL Bückeburg: Versammlung stimmt für Beitragserhöhung
Werbung

(Bückeburg) So gut der VfL Bückeburg durch die Krisen der vergangenen Jahre gekommen sein mag, komplett unversehrt sind diese Herausforderungen nicht am Verein vorbeigegangen.

Die Mitgliederanzahl ist zwar nur leicht gesunken, dennoch werden damit auch die Einnahmen weniger. Zeitgleich sind die Ausgaben mit Wiederaufnahme des vollen Trainings- und Spielbetrieb gestiegen. Zunächst haben einzelne Abteilungen des Verein Anträge auf Beitragserhöhungen gestellt, nun hat auch der Gesamtverein eine moderate Beitragserhöhung zum kommenden Jahr beschlossen.

Dabei verläuft die Mitgliederentwicklung nicht in allen Abteilungen gleich: Während die Bereiche Fußball, Schwimmen und Volleyball zweistellige Zuwächse verzeichnen können, mussten unter anderem die Turn- und Fitnessabteilung, American Football und Basketball größere Verluste verzeichnen. Insgesamt hat der Hauptverein mit 1549 Mitgliedern 21 Mitglieder weniger als im Jahr 2021.

Heiner Rösener (li.), Vizepräsident Finanzen, versichert: „Wir haben hier mit Augenmaß agiert und das kalkuliert, was wir für zumutbar halten“.

Mehr Jugendliche und Kinder im Verein

Dabei verteilen sich die Zuwächse und Verluste auf die verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich: Während der VfL gerade bei jungen Menschen zwischen 0 und 18 Jahren einen Zuwachs von 16 Mitgliedern verzeichnen kann, hat der Verein bei den 19- bis 30-Jährigen 11 Mitglieder, bei den 31- bis 60-Jährigen sogar 22 Mitglieder verloren. Der Mitgliederschwund sei jedoch in ganz Niedersachsen zu beobachten, wie Vize-Präsident Finanzen, Heiner Rösener, zu berichten weiß. 2022 gab es in Niedersachsen noch 9.263 Vereine im Landessportbund – das sind 70 weniger als im Vorjahr. Die Mitgliederzahlen sind auf 2.518.082 gesunken, womit niedersachsenweit 7559 Menschen den Vereinssport den Rücken gekehrt haben. Dieser Trend ist jedoch bereits seit mehreren Jahren zu beobachten: 2014 gab es 9.675 Sportvereine mit insgesamt 2.693.126 Mitgliedern im Landessportbund.

Werbung

Finanzen im Auge behalten

Nachdem zwei Jahre lang die Pandemie den Sportbetrieb lahmlegte, war 2022 das erste Jahr seitdem mit durchgängigem Spielbetrieb. „Damit sind die Kosten für Wettkämpfe und den Sport merklich angestiegen, sodass in Kombination mit Investitionen unter anderem in die Außen- und Tribünenanlagen das Anlagevermögen auf 350.000 Euro reduziert wurde, Das passive Vereinsvermögen hat sich um 55.000 Euro verringert auf 458.000 Euro, jedoch sind auch die Verbindlichkeiten gesunken aufgrund planmäßiger Tilgungen. Trotz rückläufiger Mitgliederbeiträge in Höhe von 155.000 Euro (-4.000 Euro) konnte aufgrund Zugewinnen bei den Spenden, Zuschüssen, dem Zweckbetrieb die Einnahmenseite auf 308.000 Euro gesteigert werden (+29.000). Auf der anderen Seite sind aber auch die Ausgaben erheblich gestiegen: Personal- und Raumkosten, Sportgeräte, Energie und Versicherung schlagen hier zu Buche, jedoch kommen allein durch die Wiederaufnahme des vollen Spielbetriebes 261.000 Euro Kosten zustande; 105.000 Euro mehr als im Vorjahr. Insgesamt haben sich die Vereinsausgaben auf 363.000 Euro erhöht (Vorjahr 243.000 Euro). In Summe gibt das in 2022 ein negatives Vereinsergebnis von -55.000 Euro (Vorjahr +38.000) – eine Entwicklung, die es zu beobachten gilt.

Beiträge werden zum neuen Jahr angepasst

Um die Finanzen wieder in Waage zu halten und den Vereinsbetrieb auch weiterhin sichern zu können, haben sich im Vorfeld nicht nur einzelne Abteilungen – Schwimmen und Geräteturnen – Anträge auf Beitragserhöhungen stellten, möchte auch der Hauptverein seine Mitgliedsbeiträge zum 2. Januar 2024 anpassen. „Die Beiträge haben den größtmöglichen Einfluss auf die Einnahmen, daher ist eine kleine Erhöhung notwendig“, erklärt Heiner Rösener. So werden die Beiträge für passive Mitglider um 50 Cent auf 2,50 Euro im Monat steigen, für Jugendliche unter 20 Jahren steigert sich der Beitrag ebenfalls um 50 Cent auf drei Euro. Erwachsene zahlen künftig mit fünf Euro im Monat einen Euro mehr. „Wir versuchen die rasante Entwicklung der vergangenen Jahre aufzufangen und auszuhebeln und haben hier mit Augenmaß agiert und das kalkuliert, was wir für zumutbar halten“, so Rösener abschließend.

Mit fünf Enthaltungen stimmen die Mitglieder den Beitragserhöhungen zu.

Dem stimmt auch Präsident Martin Brandt zu: „Unsere Einnahmen decken die Grundkosten, aber nicht derartige Unwuchten, die uns unerwartet getroffen haben. Diese Anpassungen sind vertretbar und müssen einfach sein – andere Vereine vergleichsweise heben ihre Beiträge gleich um 50 Prozent an“. Dieser Argumentation konnte sich auch ein Gros der anwesenden Mitglieder anschließen, sodass die Erhöhungen mit fünf Enthalten beschlossen wurden. (Text & Fotos: nh)

Werbung