Bückeburg soll „Vorzeigeprojekt“ bekommen: Klimaauschuss empfiehlt Bau von Solar-Bike- und Carport auf dem Dr-Witte-Platz
Werbung

(Bückeburg) Großes Oberthema der jüngsten Sitzung des Klima- und Umweltausschusses waren erneuerbare Energien, um genau zu sein: Solarenergie.

Nachdem die Idee, die im Haushalt bereitgestellten 100.000 Euro für den Bau eines Solarcarports auf dem Dr-Witte-Platz einzusetzen, zunächst für große Diskussionen gesorgt hatte, konnte sich der Ausschuss nun auf einen Kompromiss einigen: Die Überdachungsfläche wird größer, um mehr Energie zu gewinnen, an eine andere Stelle gerückt und soll zudem Fahrradparkplätze samt Ladestationen enthalten, damit mehr Bürger, nicht nur Nutzer von E-Autos, von der Maßnahme profitieren können.

Der ursprüngliche Antrag, nur ein Solarcarport in unmittelbarer Nähe zu den vorhandenen Lademöglichkeiten zu bauen, zog die Gruppe JAMAIKAplus zugunsten des Kompromissvorschlags zurück. Zwei Varianten wurden zunächst von Bauamtsleiter Björn Sassenberg vorgestellt: Ein Carport, rund 12 mal 12 Meter groß mit Investitionskosten um 150.000 Euro, mit der Möglichkeit, parallel oder alternativ auch ein Solar-Bikeport mit rund 12,5 Metern Länge und 3,5 Metern Breite zu bauen. Die Investitionskosten für diese Maßnahme würde sich auf 73.000 Euro belaufen und konnte nach Verwaltungsvorschlag auf der gegenüberliegenden Parkplatzseite gebaut werden. „Der Platz ist variabel“, kündigte Sassenberg Flexibilität an.

„Wenn wir schon bauen, dann sollten wir sehen, dass wir den größten Ertrag an Energie erzielen“, so Ausschussvorsitzende Cornelia Laasch (Grüne). Der Kombinationsvorschlag einer gemeinsamen Anlage mit 20 PKW- und fünf Fahrradparkplätzen wurde von der Mehrheit gut aufgenommen. Thomas Rippke (SPD) äußerte hingegen Skepsis aufgrund der hohen Kosten, auf den einzelnen Parkplatz heruntergerechnet. „Fast 5.000 Euro pro Platz – aus wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten ist die Planung eines Radports nicht nachvollziehbar – gerade in der angespannten Lage in der Verwaltung im Zuge der Grundschuldsanierungen sehe ich hier keine Chance“.

Werbung

Andreas Paul Schöniger (Freie Wähler) bemängelte, dass die Gewerbetreibenden nicht involviert seien, die sicherlich Synergieeffekte für ihre Kunden erzielen könnten. „Auch der Kosten-Nutzen-Faktor ist für uns nicht ersichtlich“, so sein Urteil, „aber wir können damit wohl leben“.

Wilhelm Klusmeier (Grüne) machte sich im Namen der Mehrheitsgruppe für die größere Kombivariante stark: „Wir erzeugen viel mehr und es wäre ein Vorzeigeprojekt“. Für die Mischform sei eine neue Kalkulation notwendig, erklärte Sassenberg, „aber wenn, dann machen wir alles in einem“, was von der Mehrheit mit Wohlwollen aufgenommen wurde. „Mich stört, dass wir überhaupt etwas bauen müssen, um PV-Anlagen zu errichten. Jede Bautätigkeit hat ökologische Konsequenzen“. Die Gruppe könne daher den Planungen nicht zustimmen, lieber solle das Geld für PV-Anlagen auf bestehende Dächer investiert werden. Die Ausschussmehrheit konnte sich hingegen mit dem Alternativvorschlag, eine kombinierte Anlage auf der rechten Seite des Dr-Witte-Platzes zu bauen, gut anfreunden und empfiehlt mehrheitlich, diese Planungen fortzuführen.

(Text & Foto: nh)

Werbung