Heimatverein schenkt dem Bückeburger Museum eine historische Ordenssammlung
Werbung

(Bückeburg) Ein besonders schöner Anlass begründet eine kleine Feierstunde im Bückeburger Museum:

Der Schaumburg-Lippische Heimatverein hat dem Museum seine einzigartige Ordenssammlung geschenkt. Diese hat einen hohen ideellen Wert und eine bewegte Geschichte hinter sich.

Zum freudigen Anlass hatten sich Museumsleiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, Museumsvereins-Vorstand Reiner Brombach, Heimatvereins-Vorsitzender Dr. Stephan Walter, als auch die Mitarbeiterinnen Nadine Werel und Dagmar Koska im Museum eingefunden, um der Unterzeichnung des Schenkungsvertrages beizuwohnen.

Die Sammlung ist einzigartig und von immensem ideellen Wert – darunter mehrere Diener-Ordensschnallen.

Koska, langjährig im Museumsverein aktiv und fürs Museum engagiert und zugleich Leiterin der Bückeburger Ortsgruppe des Heimatvereins, hat den „Deal“ schlussendlich eingefädelt, dafür gibt es ein großes Dankeschön seitens der Museumsleitung. „Wir freuen uns sehr über diese Schenkung. Die Sammlung ist bereits seit vielen Jahren in der gemeinsamen Nutzung und in ihrer Form einzigartig, daher richten wir unseren untertänigsten Dank an den Heimatverein. Der Museumsbestand ist damit reicher geworden“, fasst es Brombach zusammen.

Einzigartige Schenkung bereichert Sammlung im Bückeburger Museum

Die mehr als 30 Orden haben einen immensen ideellen Wert und sind größtenteils hohe Auszeichnungen des Fürstenhauses für ihre Bediensteten – das Fürstenhaus stiftete zudem viele dieser Orden an den Heimatverein – damals noch bekannt als „Verein für Geschichte, Alterthümer und Landeskunde des Fürstenthums Schaumburg-Lippe“ und hat so maßgeblich dazu beigetragen, dass diese außerordentliche Sammlung ab 1900 überhaupt zustande kam. Ein Orden soll beispielsweise einst dem Hofkutscher Meier gehört haben – seine Livree, also Uniform, wird in der Dauerausstellung des Museums gezeigt.

Werbung

Dr. Stephan Walter (re.) und Reiner Brombach unterschreiben den Schenkungsvertrag, mit dem die Ordenssammlung in den Besitz des Museums übergeht.

Die ältesten Orden der Sammlung sind um 1830 zu datieren. Bei vielen der Orden – Vierdienstorden und Medaillen des Fürstenhauses – sind zudem noch die Schachteln erhalten, zudem gibt es mehrere Diener-Ordensschnallen, die mit mehreren Auszeichnungen bestückt und daher besonders dekorativ sind. „Mit der Schenkung bleibt die Sammlung ja in der Familie. Beide Vereine – Museumsverein und Heimatverein – sind eng verwandt, deswegen sind wir nicht traurig, sondern sehr froh. Das ist ein Stück Geschichte, und da ist nun der Sinn eines Museums. Zudem sagt die Sammlung viel aus über das Selbstverständnis des Fürstenhauses seinerzeit und seine Außendarstellung“, merkt Dr. Stephan Walter an. Generell sei die Verbindung zum Fürstenhaus maßgeblich dafür ursächlich, dass das Bückeburger Museum eine derart außergewöhnliche Sammlung sein Eigen nennen kann – viele Exponate kommen direkt hierher.

Viele der Verdienstorden wurden seit 1900 vom Fürstenhaus an den Heimatverein gestiftet – das macht die mehr als 30 Orden umfassende Sammlung so exquisit.

Dass diese Ordenssammlung jedoch einmal Einzug ins Museum halten würde, war nicht immer so klar: Lange galt die Sammlung als verschlossen, denn in den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde diese sicherheitshalber versteckt – so gut, dass sie auch lange nach Kriegsende nicht gefunden wurde. Nach der Wiederentdeckung war die Freude groß, unter anderem wurde die Sammlung 1970 bereits in der Bückeburger Sparkasse ausgestellt.

Und was passiert nun mit den betagten Verdienstorden? „Sie werden erstmal im Schließfach eingelagert und zur passenden Gelegenheit präsentiert“, verspricht das Museum.

(Text & Foto: nh)

Werbung