Betonquader in Bückeburger Innenstadt als Schutz vor Anschlägen bei Veranstaltungen
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(Bückeburg) Besucher des Streetfood-Markes und der Bückeburger Innenstadt haben am vergangenen Wochenende Betonquader an den Zugängen der Innenstadt wahrgenommen.

Zufahrtssperren wie diese werden in vielen deutschen Städten seit einiger Zeit eingesetzt und sollen verhindern, dass Anschläge mit Fahrzeugen – wie der auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im Dezember 2024 – verübt werden. In Minden wurde diese Form von Sperren zunächst eingesetzt und in der Folge durch versenkbare Stahlpoller ersetzt. In Rinteln läuft eine politische Diskussion über das Für und Wider solcher Maßnahmen. Bei Großveranstaltungen in der Weserstadt werden derzeit quergestellte Fahrzeuge als Blockade gegen mögliche Durchfahrten eingesetzt.

An den Zufahrten zur Fußgängerzone wurden jüngst beim Streetfood-Markt und verkaufsoffenem Sonntag Betonquader aufgestellt.

Auf Nachfrage von SHG-Aktuell.de teilt Bückeburgs Bürgermeister Axel Wohlgemuth weitere Einzelheiten mit.

„Die aufgestellten Betonquader dienten im Rahmen der am Sonntag stattfindenden Veranstaltung „Bückeburg isst besonders“ dazu, die Einfahrt von Fahrzeugen in die Fußgängerzone zu bremsen bzw. zu verhindern. Da die Fußgängerzone dauerhaft für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste befahrbar bleiben muss, ist eine vollständige Sperrung der Fußgängerzone nicht möglich. Um dennoch einen möglichst hohen allgemeinen Schutz, wie auch einen Schutz vor Terroranschlägen zu bieten, die mit Fahrzeugen verübt werden, wurden die Einfahrten zur Fußgängerzone teilweise vollständig gesperrt (Petersilienstraße, Passage Jean Pinon) bzw. durch verschwenkte Betonpoller verengt. Die verschwenkte Aufstellung verhindert hierbei das ungebremste Einfahren in den Veranstaltungsbereich. Zum Passieren der Poller muss die Geschwindigkeit deutlich abgesenkt werden. Ein Passieren der Betonpoller würde die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher bei einer möglichen Gefahrenlage hervorrufen, was zu einem Zeitgewinn geführt hätte. Das ungebremste Auffahren auf die Betonpoller hätte zu einer Beschädigung des Fahrzeug und zu einer Geschwindigkeitsreduktion geführt.“

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Ein politischer Beschluss für die Aufstellung der Quader liegt nicht vor, wie aus der Antwort hervorgeht. „Die im Rahmen dieser, aber auch verschiedener bisher durchgeführter Veranstaltungen, angeordneten Maßnahmen wurden im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr nach einer zuvor gemeinsam mit der Polizei durchgeführten individuellen Gefahrenanalyse beschlossen“, so Wohlgemuth weiter. Derzeit liege ein politischer Antrag zu dem Thema vor. Dieser werde im Rahmen der nächsten Sitzung des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr beraten, kündigt der Bürgermeister an.

Weiter führt er aus, dass die Betonquader für insgesamt rund 1.000 Euro gekauft wurden. Die Aufstellung übernahm der städtische Baubetriebshof. Für jede Veranstaltung gebe es von der Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei eine individuelle Gefahrenanalyse, die „neben den örtlichen Verhältnissen, der geschätzten Besucherzahl und der Art der Veranstaltung auch die allgemeine Bedrohungslage“ betrachtet. Je nach Veranstaltung würden individuelle Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. „In der Vergangenheit wurden unter anderem bereits das Minchen-Openair und der Herbst- und Frühjahrsmarkt durch entsprechende Einfahrtsperren bzw. Verschwenkungen geschützt“, so der Verwaltungschef abschließend, „für künftige Veranstaltungen kann derzeit noch keine Aussage hierzu getroffen werden.“

(vu/pr)

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