(Bückeburg) Es ist so etwas wie eine gewachsene Freundschaft, die nun immer mehr gesamtgesellschaftliche Früchte trägt:
Das Bückeburger Bürgerbataillon, allein schon geschichtlich lange mit der Stadt verwoben, als auch die Heeresflieger der Bundeswehr, die Bückeburg ihre (Ausbildungs-)Heimat nennen, sind beide für sich wichtige Institutionen in der ehemaligen Residenzstadt. Aus dieser geschichtlichen, lokalen Verbundenheit ist durch das Engagement der Führungsebenen in den vergangenen Monaten und Jahren eine solide Partnerschaft auf Augenhöhe entstanden, von der alle Mitglieder der Gemeinschaft langfristig profitieren sollen.
„Wir möchten Menschen seit je her zusammenbringen und das gesellschaftliche Miteinander fördern“, ist das ausgemachte Credo des Bürgerbataillons. Auch die Bundeswehr ist in Bückeburg nicht wegzudenken und hat vor allen Dingen in den vergangenen Jahren, seit Ausbruch des Ukraine-Krieges, wieder eine vermehrte, positive Wahrnehmung in der Gesellschaft genossen und rückt wieder vermehrt in den Fokus der Gesellschaft – auch in Bückeburg, wo die Soldaten vor allen Dingen hoch am Himmel unübersehbar für alle Bürger ihren Dienst leisten.
Wahrnehmung der Bundeswehr in der Öffentlichkeit hat sich gewandelt
Dabei eint beide Institutionen ihr Dienst an der Gesellschaft. Im Zuge der politischen Entwicklungen in Europa rückt die Arbeit der Soldaten und Soldatinnen nun wieder vermehrt in die öffentliche Wahrnehmung. Auch in Bückeburg wird die Bundeswehr, auch außerhalb der Kaserne oder des Hubschraubers, wieder mehr von den Bürgern wahrgenommen. Und das ist auch gut so, befinden Stadtmajor Brandt und Oberstleutnant Gerald Raeke, Kommandeur der Lehrgruppe B am Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum, sodass auch immer mehr gemeinsame Aktivitäten von Bundeswehr und Bürgerbataillon realisiert werden.
So ist die Teilnahme der Mitglieder des Bürgerbataillons an den Vereidigungen der Bundeswehr inzwischen bereits gute Tradition geworden – erst vergangenen Donnerstag hat eine kleine Abordnung an der jüngsten Vereidigung in der Jägerkaserne teilgenommen. „Als verantwortliche Kommandeur empfand ich es als einmalig, dass bei der Vereidigung die Bückeburger Jäger spielen und die große Formation aus Soldaten und Bürgerbataillon ein so tolles Bild abgibt – darauf können wir richtig stolz sein. Diese Verwobenheit macht uns glücklich und sendet ein positives Signal in schwierigen Zeiten“, resümiert Raeke.
Im Gegenzug haben sich die Bundeswehrkameraden unter anderem im Rahmen des Bürgerschießens eingebracht und gemeinsam wurde an den Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag von Graf Wilhelm teilgenommen, um nur einige Beispiele zu nennen. Im kommenden Jahr ist zudem fest geplant, die öffentliche Vereidigung im Sommer direkt in das Bürgerschießen mit einzubinden und eventuell sogar zeitlich mit dem Großen Zapfenstreich zu verbinden. „Danke an das Bürgerbataillon, dass ihr die Verbundenheit zum Bundeswehrstandort lebt, das ist wirklich einmalig“, dankte Raeke dem Bürgerbataillon im Rahmen der vergangenen Jahreshauptversammlung.
Gemeinsamer Dienst an der Gesellschaft
Denn die räumliche Nähe als auch der Willen, der Gesellschaft einen Dienst zu leisten, eint beide Institutionen und ermöglicht Synergieeffekte auf beiden Seiten – und vor allen Dingen, für die Gemeinschaft. Ein wunderbares Beispiel dafür ist etwa die jährliche Häusersammlung zugunsten des „Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge“, die traditionell von den Soldaten der Bundeswehr durchgeführt wird. Im vergangenen Jahr haben in einer Art Leuchtturmprojekt Bürgerbataillonsmitglieder die Soldaten hierbei begleitet, insgesamt 15 Trupps waren unterwegs und konnten knapp 3000 Euro einsammeln. „Ein großartiger Erfolg und ein starkes Zeichen für unsere partnerschaftliche Verbundenheit. Und zeitgleich auch ein starker Akzent für das soziale Profil“, konstatiert Martin Brandt.
Dabei waren die Sammel-Duos so erfolgreich, dass Brandt und Raeke als eines der erfolgreichsten Teams dafür von der Landesregierung in Hannover gewürdigt wurden. Am Montag wird diese tolle Aktion wiederholt, ab 16 Uhr werden insgesamt 30 Soldaten, außerhalb ihrer Dienstzeit, in Begleitung von Bataillonsmitgliedern für die Kriegsgräberfürsorge sammeln. „Diese Erfahrung ist für junge Soldaten, vor alle Dingen, wenn sie nicht aus dieser Gegend stammen, schon eine ganz besondere. Zudem ist diese Art der Fürsorge in Anbetracht der aktuellen, europäischen Entwicklungen wichtiger denn je und zugleich für die Menschen auch nahbarer als je zuvor und stellt zugleich eine wichtige Versöhnungsarbeit dar“, konstatiert Brandt und hofft erneut auf ein ähnlich stolzes Ergebnis wie im vergangenen Jahr.
Zudem öffnet die Bundeswehr zum Advent wieder für Besucher ihre Pforten und wirkt mit am lebendigen Adventskalender in Bückeburg: Am 17. Dezember ab 14.30 Uhr im Offiziersheim Jägerkaserne, Ulmenallee 13 A. Anmeldungen werden erbeten unter 05722/942012.
(nh/Foto: nh/pr)