(Wiedensahl) Bei Kaffee und Kuchen im „Dörp-Kaffee Wiedensahl“ konnten sich kürzlich die IG-Metall-Senioren Schaumburg mit der heimischen Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers (SPD) austauschen. Dabei wurde unter anderem rege über die Themen Fachkräftemangel, ehrenamtliches Engagement und die Herausforderungen im Gesundheitssystem diskutiert, aber auch Fragen zur Ausrüstung der Bundeswehr und zur allgemeinen politischen Lage besprochen.
Besonders trieb die Teilnehmer beim konstruktiven Austausch mit der SPD-Politikerin aber die Frage zur sozialen Gerechtigkeit bei der Zukunft des Rentensystems um. „Für uns wäre es beispielsweise wünschenswert, dass es mehr Steuererleichterungen für Rentnerinnen und Rentner gibt, die ehrenamtlich tätig sind“, berichten die Teilnehmer der Seniorenrunde.
Zudem äußerten die Anwesenden ihren Unmut über die sogenannte Doppelverbeitragung, wenn neben der gesetzlichen Rente auch auf die Betriebsrente ein Beitrag an die Kranken- und Pflegeversicherung fällig wird. Hier werde sich Marja-Liisa Völlers nach dem aktuellen Stand in Berlin erkundigen. Zum aktuell im Bundestag debattierten Rentenpaket II berichtet die heimische Bundestagsabgeordnete, dass dies zum Ziel hat, das Rentenniveau für heutige und künftige Rentner dauerhaft bei mindestens
48 Prozent zu stabilisieren und ein Generationenkapital zu schaffen, um zukünftige Beitragszahlende zu entlasten. „Auf die Rente müssen wir uns auch in Zukunft verlassen können“, so Völlers. Wird das Gesetz verabschiedet, wird das bisherige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039 festgeschrieben. „Bereits 2035 muss die Bundesregierung aber einen Bericht vorlegen, ob und welche Maßnahmen erforderlich und geeignet sind, um das Rentenniveau auch über 2040 hinaus bei mindestens 48 Prozent zu halten“, erklärt Marja-Liisa Völlers. Es solle gewährleistet sein, dass die Renten auch in Zukunft mit den Löhnen steigen können.
„Die Erfahrungen und Perspektiven unserer älteren Generation sind unverzichtbar, wenn es um die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft geht“, erklärt die Bundespolitikerin die Wichtigkeit des Austausches mit den IG-Metall-Senioren. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Themen wie Gesundheitsversorgung, Stärkung des Ehrenamtes und die Rentenpolitik im politischen Diskurs gestärkt werden.
Darüber hinaus wurde in der Runde im Dörp-Kaffee auch die Bedeutung der Solidarität zwischen den Generationen hervorgehoben. „Unser Ziel ist es, ein faires Miteinander der Generationen zu sichern, der sowohl den Bedürfnissen der älteren Generation als auch der kommenden Generationen gerecht wird“, so die Abgeordnete weiter. Dies geschehe alles vor dem Hintergrund erhöhter sicherheitspolitischer Herausforderungen und großer Verteilungsdebatten, wie man auch aktuell wieder bei den Diskussionen zum Bundeshaushalt 2025 sehe, erklärt Marja-Liisa Völlers. „Wir benötigen mehr finanzielle Mittel, um beispielsweise die Ausrüstung und langfristige Finanzierung der Bundeswehr voranzutreiben“, so Völlers. Dadurch entstehe aber auch aus nicht weniger wichtigen Politikfeldern die Forderung nach einer vergleichbaren finanziellen Unterstützung. Dafür sehe sie nur eine Lösung, erklärt die Abgeordnete. „Wir brauchen eine Reform der Schuldenbremse.“ Es könne nicht sein, dass wir zwar unseren Nachkommen eine schwarze Null hinterlassen, alles andere aber marode sei.
Die IG-Metall-Senioren begrüßten die Diskussion und betonten die Bedeutung der politischen Unterstützung für ältere Arbeitnehmer und Rentner. Abschließend vereinbarten beide Seiten, sich regelmäßig auszutauschen und eng zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, die Bedürfnisse und Erfahrungen der älteren Generation in die politische Arbeit einfließen zu lassen und sich gemeinsam für ein solidarisches Deutschland einzusetzen.
(pr)