Mehr Sicherheit für Kinder – mehr Tempo 30 Zonen in Nienstädt? SPD-Bürgerstammtisch mit Radverkehrsbeauftragtem
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(Sülbeck) Im Hexenhaus in Sülbeck fand auf Einladung des SPD Ortsvereins Nienstädt ein Bürgerstammtisch zum Thema Radverkehrsnetz Nienstädt statt.

Simon Scholz, einer der zwei Vorsitzenden der SPD Nienstädt, führte durch den Abend. Anlass war die Einladung von Ferdinand Teepe, Radverkehrsbeauftragter des Landkreises Schaumburg, durch den SPD-Ortsverein Nienstädt.

Zielsetzung war, einen Überblick über die Radwegeaktivitäten des Landkreises mit konkretem Bezug auf Nienstädt zu erhalten. Insbesondere das Thema Sicherheit für Kinder im Fahrradverkehr stand dabei im Focus. Für die SPD Ortsgruppe Nienstädt steht fest: Sie wird sich auf Basis der besprochenen Inhalte weiter für das Thema Radwegesicherheit im Gemeinderat und auf Ebene der Samtgemeinde einsetzen.

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Teepe die aktuelle Radverkehrsplanung sowie die Erhebung der Gefährdungspotentiale vor. Diese wurden vor einiger Zeit im Internet unter https://www.schaumburg.de/mobilitätsumfrage veröffentlicht. Die den Ort Nienstädt außer Acht gelassene Vorrangstrecke Bückeburg – Stadthagen, sowie nachfolgend priorisierten Strecken und deren Gefahrenpotentiale wurden besprochen. Anwesende Bürger äußerten den Wunsch, die interaktiven Karte weiter für Meldungen von Gefährdungen und zur Darstellung des Planungsstandes offen zu halten. Darüber hinaus wurde aufgezeigt, dass eine Zusammenlegung der geplanten Vorrangstrecke Stadthagen – Bückeburg mit der Strecke Stadthagen – Nienstädt mit Fortführung über Südhorsten eine mögliche gute Alternative zur aktuellen Planung darstellt.

Die bisher geplante Streckenführung um den Georgschacht stieß bei den radfahrenden Nienstädtern auf Ablehnung. Auch die Umsetzung erscheint unsicher, da hierzu eine neue Wegführung über jetziges Ackerland nötig wäre. Eine Änderung des Streckenverlaufes über die bestehenden Strecken in Nienstädt wäre daher in Summe kostengünstiger, landschaftlich reizvoller und böte mehr Möglichkeiten für attraktive Zwischenhalte. Auch ein Vorschlag zur Entschärfung der Streckenführung zwischen dem Gewerbegebiet Schnaatwinkel in Nienstädt Ost und dem Ortseingang Stadthagen West bei St. Annen wurden in der Diskussion aufgezeigt.

Diskussionen und Anregungen zur Wegeführung

Die Verkehrssicherheit der Anbindung Nienstädt und Bahnhof Kirchhorsten / Schulzentrum Helpsen wurde intensiv diskutiert. Der bestehende Radweg mit Betonplatten hat durch Baumwurzeln hohe Kanten im Beton, weshalb Radfahrer vermehrt auf die schnell befahrene Kirchhorster Straße ausweichen. Eine kurzfristige Sanierung durch den hier zuständigen Landkreis ist aus Sicht von Ferdinand Teepe aktuell aus personellen Gründen eher nicht zu erwarten. Zudem wäre für eine Fortführung des Radweges und eine Querungshilfe auf Höhe der Samtgemeindeverwaltung zudem die Gemeinde zuständig. Hier wurde die Änderung der Beschilderung diskutiert, die Radfahrern erlaubt auch alternativ die Kirchhorster Straße zu befahren.

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Keine Lösungsansätze hingegen ergaben sich aktuell für einen Ausbau eines Radweges in Liekwegen, da hier auf Grund der Straßenbreite und Grundstückssituation bereits seit Jahren Schwierigkeiten bestehen, einen durchgängigen Fußweg zu gestalten. Die gute Nachricht des Abends war, dass laut Teepe eine realistische Chance besteht, die Radweganbindung zwischen Nienstädt und Obernkirchen bis 2027 fertigzustellen.

Radweganbindung zwischen Nienstädt und Obernkirchen könnte bis 2027 fertig werden

Der zweite Teil des Abends widmete sich den Möglichkeiten, bestehende Streckenabschnitte in Nienstädt sicherer zu gestalten. Die Gefährdung auf der Sülbecker Straße zwischen Kindergarten und Grundschule und zukünftigem Pflegeheim wurden intensiv diskutiert. Eine durchgehende Verringerung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 km/h wäre laut dem Radverkehrsbeauftragten in solchen Bereichen durch die Gemeinde im Rahmen der bestehenden Gesetzeslage prüfbar. Ebenso stehen demnach für Maßnahmen der Gemeinde und Samtgemeinde noch öffentliche Mittel zur Verfügung, die durch die Gemeinde und Samtgemeinde abrufbar sind.

Im Ergebnis waren sich am Ende alle Beteiligten einig: Verbesserungen im Radverkehr sind gut zwischen den Kommunen im Landkreis abzustimmen, da Maßnahmen der Gemeinden mit denen des Landkreises idealerweise verzahnt erfolgen. “Letztendlich tun wir hier nicht nur etwas für die Sicherheit unsere Kinder, sondern für alle – egal ob ansässig, durchreisend oder zuziehend”, meinte Simon Scholz.

Der Radverkehr werde auch in Zukunft auch durch Pedelecs und Mobilitätsangebote von Arbeitgebern (Fahrradleasing) weiter zunehmen, war zu erfahren. Auch der touristische Bereich werde an Bedeutung gewinnen. Ein gut ausgebautes und kommunal verzahntes Radwegesystem sei daher eine sinnvolle Zukunftsinvestition sowohl für Schaumburg als auch für Nienstädt, so der Tenor.

(pr/Foto: pr)

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