Spatenstich der Landesgartenschau Bad Nenndorf 2026: Ministerpräsident Stephan Weil übernimmt die Schirmherrschaft
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(Bad Nenndorf) Vor den Toren von Hannover, im Kurpark der Kurstadt, richtet Bad Nenndorf die achte niedersächsische Landesgartenschau (LaGa) aus.

Besuchern blüht hier vom 29. April 2026 bis zum 18. Oktober 2026 ein besonderes Erlebnis. 173 Tage lang steht der Wert von Natur und Umwelt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die farbenfrohe LaGa-Welt bietet faszinierende Gartenkunst, beeindruckende Pflanzenvielfalt und kreative Schauflächen. Ebenso zentral sind erinnerungswürdige Erlebnisse, changierend zwischen Spaß und Wissen sowie Aktivität und Erholung, die Momente voller Freude schaffen.

„Wir freuen uns schon riesig darauf, hier in Bad Nenndorf ein Sommerspektakel mit tausenden Menschen zu feiern. Heute legen wir den Grundstein für dieses großartige Ereignis“, sagt Benjamin Lotz, Geschäftsführer der Landesgartenschau Bad Nenndorf gGmbH. Mit dem Spatenstich am 12. September 2024 beginnen die großen Umbauarbeiten auf dem späteren LaGa-Gelände, welche zum Ziel haben, die historische Kulisse des Kurparkes wieder zu einem glänzenden Juwel zu schleifen.

„Die Landesgartenschau steht für ein Stadtentwicklungsprojekt, das nicht nur die halbjährige Veranstaltung im Fokus hat, sondern auch die langfristige Lebensqualität für die Menschen in Bad Nenndorf und die Gäste. Nur durch die LaGa ergibt sich die Möglichkeit, den denkmalgeschützten englischen Landschaftsgarten in dem Umfang wiederherzustellen und auszugestalten“, sagt Annette Stang, Geschäftsführerin der Landesgartenschau Bad Nenndorf gGmbH. „Im Namen der Stadt bedanke ich mich für die umfangreichen Fördermittel, die es uns ermöglichen, eine hervorragende Stadtentwicklung für die kommenden Jahre zu erreichen. Wir können die Attraktivität unserer Kurstadt stärken und sie noch lebens- und liebenswerter machen“, sagt Mike Schmidt, Stadtdirektor Bad Nenndorfs sowie Bürgermeister der Samtgemeinde Nenndorf.

Als Fördermittelgeber ist an erster Stelle das Land Niedersachsen zu nennen. So erachtet es das LaGa-Team als wunderbares Zeichen, dass Ministerpräsident Stephan Weil nicht nur das Ritual des ersten Spatenstiches mit den hiesigen Verantwortlichen gemeinsam durchführt, sondern auch die Schirmherrschaft für die niedersächsische Landesgartenschau in Bad Nenndorf übernimmt.

„Es ist mir eine Freude, die Schirmherrschaft für die Landesgartenschau in Bad Nenndorf zu übernehmen“, betont Ministerpräsident Stephan Weil. „Ich bin mir sicher, dass die Landesgartenschau ihre Wirkung als Impulsgeberin und touristischer Magnet weit in die Region entfalten wird und auch langfristig zur Stärkung der Wirtschaftskraft und Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Umland beitragen wird. Deshalb unterstützt die Landesregierung Bad Nenndorf hierbei auch mit bis zu sechs Millionen Euro. Ich danke allen, die sich für das großartige Projekt ‚Landesgartenschau Bad Nenndorf 2026‘ engagieren und freue mich schon heute auf die Eröffnung am 29. April 2026.“

Von links nach rechts: Siegfried Dann, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Norddeutschland mbH (FLN), Benjamin Lotz (Geschäftsführer der Landesgartenschau Bad Nenndorf gGmbH),  Bad Nenndorfs Bürgermeisterin Marlies Matthias, Schaumburgs Landrat Jörg Farr, Stephan Weil (niedersächsischer Ministerpräsident),  Nenndorfs Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt, Annette Stang (Geschäftsführerin der Landesgartenschau Bad Nenndorf gGmbH),  Frederik Rehren (stellvertretender Projektleiter), Dr. Marion Oblasser (Projektleiter). Gesäumt werden die Schaufelnden von Heike Weidemann (ganz links) und Henning Dormann (ganz rechts), Vize-Vorsitzende und Vize-Vorsitzender des LaGa-Fördervereins, gekleidet in Schaumburger Tracht. (Foto: pr)

Gelände und Bauprojekte

Der Spatenstich ist der Startschuss für die umfangreichen Arbeiten auf dem Gelände der späteren Landesgartenschau Bad Nenndorf, welche unweit von Hannover gefeiert wird. Von der Bad Nenndorfer Abfahrt der Autobahn 2, welche direkt an die Region Hannover grenzt, ist es nur noch ein Katzensprung auf das Gelände. Um die Wege kurz und den Verkehr aus der Stadt zu halten, werden angrenzend an die Bundesstraße 65 Parkplätze geschaffen. Ein Fokus wird zudem auf Öffentliche Verkehrsmittel gesetzt.

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Das Gelände ist etwa 30 Hektar groß, an den sogenannten Galenberg geschmiegt und zu großen Teilen waldig. Trotz der Topografie wird es möglich sein, alle Punkte barrierearm zu erreichen. Dies war bislang nicht möglich, die Wege sind aktuell in einem desolaten Zustand. Die Sanierung ist ein Gewinn für Bad Nenndorfer sowie für Gäste der Kurstadt. Wertvoll ist auch die neue Verbindung in den Deister: Eine Brücke (Fuß- und Radweg) soll die beiden von der Bundesstraße 65 durchschnittenen Teile des Kurparkes vereinen.
Die Bauzeit beträgt 18 Monate. Zu den ersten Projekten zählt die Anlage eines naturnahen Teiches, zu dem großzügige Stufen herabführen. Diese beginnen an der Terrasse der sogenannten Liegehalle, einem historischen Gebäude, das nun saniert wird. Die Liegehalle wird künftig einer der schönsten Orte für eine kurze Pause vom Alltag sein. Teil des Areals ist überdies ein Wasserspielplatz, der kleine Entdecker zum spielerischen Lernen einlädt. Ebenfalls zeitnah beginnen die Arbeiten an der Brücke über die B65. Ein buchstäblicher Höhepunkt ist der Waldtempel – eine Steganlage, die sich einen Rundpfad durch die Baumwipfel bahnt und zum Eintauchen in die Natur einlädt. Historische Plätze werden durch die Errichtung von Staffagebauten neu interpretiert. Ein Überblick zu allen Bauprojekten ist hier zu finden: www.laga-badnenndorf.de/bauprojekte

Kosten und Fördermittel

Alle Projekte summiert, werden in den kommenden 18 Monaten im Bereich des Kurparkes Bad Nenndorf 34 Millionen Euro verbaut. Die Stadt rechnet mit rund 22 Millionen Euro aus Fördermitteln und etwa 12 Millionen Euro Eigenanteil.

Die Direktförderung vom Land Niedersachsen umfasst 5 Millionen Euro für Bauprojekte. Die Sanierung der Liegehalle macht etwa die Hälfte dieses Budgets aus, der Wegebau und die Bepflanzung des sogenannten Wiesenparks 1,7 Millionen Euro. Rund eine halbe Million Euro ist bereits in den Sonnengarten geflossen, der einen neuen Zaun erhielt, zudem wurde der dortige Soleschuppen saniert. Darüber hinaus hat sich die Stadt für Mittel aus mehreren Fördertöpfen beworben. An erster Stelle ist hier die Städtebauförderung mit dem Programm Lebendige Zentren zu nennen, bei dem die Kosten zu je einem Drittel auf den Bund, das Land sowie die Stadt aufgeteilt werden. Für diverse Maßnahmen im Kur- und Landschaftsgarten – Wege, Plätze, die Staffagebauten, den Teich, Spielplätze – summieren sich 11 Millionen Euro. Zudem werden zwei Straßen saniert, die wichtige Einfallstore für die LaGa sind: die Bahnhofstraße (4 Millionen Euro) sowie die Buchenallee (600.000 Euro).

Die Stadt erhofft sich zudem Mittel aus weiteren Förderprogrammen des Landes. Hier ist etwa die Brücke über die Bundesstraße zu nennen, für welche eine Förderung von 4,5 Millionen Euro der 6,5 Millionen Euro Gesamtkosten beantragt wurde. Aus dem Bundesprogramm Natürlicher Klimaschutz wurde bereits eine Zusage für 750.000 Euro Förderung für sogenannte Naturoasen sowie 320.000 Euro für Baumpflanzungen bewilligt. In Aussicht stehen weitere 2,65 Millionen Euro Förderung als Zuschuss zum Waldtempel samt zertifiziertem Erlebnisweg („Reisen für Alle“) aus der Tourismusförderrichtlinie. Bad Nenndorf investiert unabhängig von Fördermitteln in einen Wohnmobilstellplatz (1,7 Millionen Euro), sowie in Parkplätze und den für eine Abbiegespur notwendigen Umbau der Bundesstraße 65 (etwa 2,2 Millionen Euro). Für die Kosten der Durchführung der 173 Tage dauernden Großveranstaltung stellt das Land überdies eine Million Euro zur Verfügung. Der Landkreis Schaumburg hat 700.000 Euro Investitionszuschuss für Bauprojekte in Aussicht gestellt. Weitere 300.000 Euro können umliegende Kommunen zudem als Förderung für touristische Projekte abrufen.

Die beiden Vize-Vorsitzenden Heike Weidemann und Henning Dormann des Fördervereins der Landesgartenschau Bad Nenndorf überreichen Ministerpräsident Stephan Weil – und ihm stellvertretend für die Landesregierung – ein besonderes Geschenk: eine junge Süntelbuche. Gemeinsam mit dem Süntelbuchen-Experten Bernhard Loewa überreichen sie die Pflanze im Namen des Vereins.

Diese Bäume sind ein Wahrzeichen Bad Nenndorfs, sie gelten als „Naturjuwel“, wie es der Förderverein ausdrückt. Bei den Süntelbuchen handelt es sich um Varianten der Rotbuche. Was die Süntelbuchen auszeichnet, ist ihr Wuchs, der sich jedweder Konformität entzieht. Die Äste winden sich in alle Richtungen, nehmen jeden Winkel an und scheinen teilweise sogar der Schwerkraft zu trotzen. „Mystisch“ ist ein Wort, welches oft in Verbindung mit der Allee fällt. Die Allee dieser wunderbaren Bäume in Bad Nenndorf ist einmalig, sie ist eine der Hauptattraktionen der Landesgartenschau. Erhalt und Neupflanzungen gehören zu den Leuchtturmprojekten des Fördervereins. Seit 1934 existiert im Kurpark eine 300 Meter lange Allee mit mehr als 70 Bäumen. Der Bestand ist akut gefährdet, daher soll den ökologischen Herausforderungen durch das Nachpflanzen von Süntelbuchen entgegengewirkt werden. „Die Anpflanzungen sind eine Investition für zukünftige Generationen, da diese von den positiven Auswirkungen auf das Klima profitieren werden“, so Marion Kramer, die Vorsitzende des Fördervereins.

Der Förderverein Landesgartenschau Bad Nenndorf e.V. wurde im Sommer 2023 gegründet und hat mittlerweile circa 200 Mitglieder, Privatpersonen und Firmen, die sich der Idee verschrieben haben. „Durch die enge Zusammenarbeit und die unbürokratische Hilfe der Durchführungsgesellschaft und der Stadtverwaltung konnten dieses und weitere Projekte bereits erfolgreich auf den Weg gebracht werden“, sagt Marion Kramer. Weitere Informationen gibt es unter www.foerderverein-laga26.de.

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