(Landkreis Schaumburg/Nienburg) Auf ein spannendes und erfolgreiches Geschäftsjahr hat jetzt Anja Bracht, Vorstandsmitglied der Volksbank in Schaumburg und Nienburg, in ihrer Rede zur Versammlung mit rund 170 Volksbank-Vertretern sowie Gästen in der TKW Halle (Leintorhalle) in Nienburg zurückgeblickt.
Als spannend bezeichnete Anja Bracht die Tatsache, dass das erste Jahr als verschmolzene Bank viele Herausforderungen und Chancen geboten hätte: „Wir haben nicht nur unsere Ziele erreicht, sondern sind sogar darüber hinausgewachsen“, so die Vorständin. Die Bank hat intern zahlreiche Prozesse optimiert und für ihre Kunden viele neue Angebote geschaffen. Dazu gehörten Neuerungen im Online-Banking und der Banking App ebenso wie neu aufgelegte Anlageprodukte, zum Beispiel die bankeigene Inhaberschuldverschreibung oder VB12, eine aktive Form des ratierlichen Sparens.
„Über Ziele hinausgewachsen“
Spannend war laut Anja Bracht auch das konjunkturelle Umfeld. Im letzten Jahr gab es hohe Inflationsraten, höhere Zinsen und eine anhaltende Konjunkturschwäche. Die Inflation sei zum Glück rückläufig und liege mittlerweile bei 2,2 Prozent. Auch bei den Zinsen sind keine großen Verwerfungen mehr zu beobachten. Die in diesem Jahr erwartete Leitzinssenkung ist (Stand: 28.5 2024) noch nicht erfolgt, es sei aber kurzfristig mit ihr zu rechnen. Während die Weltwirtschaft sich langsam erholt, wird für Deutschland kein nennenswertes Wachstum für dieses Jahr erwartet.
Weltwirtschaft erholt sich langsam – kein nennenswertes Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
Als sehr erfolgreich bewertet die Vorständin den Jahresabschluss der Volksbank in Schaumburg und Nienburg. Eine Ursache für diese positive Entwicklung sieht sie bei den Kunden und Mitgliedern der Bank: „Ihr Vertrauen, das Sie in uns setzen und dem wir uns verpflichtet fühlen, spiegelt sich auch in unserer Bilanz wider“. Die Bilanzsumme der Volksbank in Schaumburg und Nienburg ist im letzten Jahr um 8,1 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro angestiegen.
Das Wachstum wird getragen von deutlich gestiegenen Kundenforderungen. Das in der Bilanz ausgewiesene Kreditvolumen ist im letzten Jahr um 392 Millionen Euro auf über 3,6 Milliarden Euro und damit um 12,2 Prozent gewachsen. Die Kunden der Volksbank in Schaumburg und Nienburg hätten investiert, obwohl große Unsicherheiten wegen der hohen Baukosten und Zinsen, aber auch bezüglich der Verlässlichkeit von Förderprogrammen und politischen Entscheidungen zum Beispiel in Form des Gebäudeenergiegesetzes vorherrschten. Anja Bracht forderte mehr Verlässlichkeit seitens der Politik. Tatsächlich gab es auch bei der Volksbank im privaten Immobilienbereich bis Ende 2023 eine deutliche Zurückhaltung. Die Nachfrage nach Baugrundstücken war verhalten, das Interesse an Bestandsimmobilien dagegen nach wie vor groß.
Beratungsbedarf spürte die Volksbank insbesondere im Bereich der Fördermittelberatung. Hier sind die Finanzierungsberater der Volksbank immer auf dem neuesten Stand, bringen Licht in den Fördermittel-Dschungel und unterstützen ihre Kunden, passende Fördermöglichkeiten zu finden. Entsprechend erhielt die Volksbank in Schaumburg und Nienburg für ihr hohes Engagement bei der Vergabe öffentlicher Fördermittel eine besondere Auszeichnung der DZ BANK AG. Sie wurde zum „Premium-Partner-Förderberatung“ für das Geschäftsjahr 2023 ernannt.
Das starke Wachstum der Volksbank in Schaumburg und Nienburg erfordert ein Mitwachsen des Eigenkapitals. In 2023 konnte die Bank ihr Eigenkapital um rund 57 Millionen und damit 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 465 Millionen Euro stärken.
Die Ertragslage der Volksbank ist weiterhin gut. Der Zinsüberschuss stieg dank des erfreulichen Kreditwachstums auf 88,6 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss konnte mit 23,6 Millionen Euro das Niveau des Vorjahres bestätigen. Insgesamt zahlt die Volksbank 17,1 Millionen Steuern, rund 8 Millionen davon kommen den Kommunen in der Region zugute.
Im Bereich der Kundeneinlagen hat die Volksbank in Schaumburg und Nienburg einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Die bilanziellen Kundeneinlagen wie Spareinlagen, Termin- und Festgelder sind in 2023 um 53 Millionen auf 2,9 Milliarden zurückgegangen. Das ist ein Rückgang von 1,8 Prozent. Dafür haben Anleger wieder verstärkt in Anlagemöglichkeiten, wie verzinsliche Wertpapiere, Zertifikate und Renditefonds investiert. „Unsere Strategie, die Gelder möglichst breit zu streuen, wurde in den Kundengesprächen sehr gut angenommen. Das sehen wir, wenn wir einen Blick auf die Kundeneinlagen werfen, die nicht in der Bilanz stehen“, erläutert Anja Bracht. Als Beispiel nannte sie Depots, Fonds und Guthaben bei der R+V und der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Hier hätte die Volksbank in Schaumburg und Nienburg ein Wachstum von 155 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro zu verzeichnen.
Beratungsqualität wird in der Volksbank in Schaumburg und Nienburg großgeschrieben. Das zeigten auch die Bestnoten, die FocusMoney zum wiederholten Mal an die Bank vergeben hat. Testkunden haben den Service und die Beratung ausprobiert und bewertet. In allen Bereichen hat die Bank Platz 1 belegt. „Das bedeutet, dass wir großartige Mitarbeiter haben und unseren Kunden eine hervorragende Beratung bieten. Dabei ist uns die Entwicklung und Förderung unserer Mitarbeiter besonders wichtig“, so Anja Bracht. Beste Beispiele hierfür seien die vier neu bestellten Prokuristen Maren Drewes, Timon Baue, Stefan Requardt und Marc-Philipp Drewes sowie der neue Generalbevollmächtigte Christian Weiß. Der 37-jährige Christian Weiß hatte schon seine Ausbildung vor 20 Jahren in dieser Volksbank begonnen, leitet den Firmenkundenbereich, wohnt in Rinteln/Krankenhagen und wurde im April von Aufsichtsrat und Vorstand zum Generalbevollmächtigten ernannt.
Neubauprojekt auf der Zielgeraden
Rührig ist die Volksbank in Schaumburg und Nienburg auch bei der Stärkung des regionalen Wohnungsbaus. In Nienburg entstehen gerade attraktive Bungalows und Mehrfamilienhäuser und in Ahnsen können Grundstücke für Ein- und Mehrfamilienhäuser erworben werden. Viele weitere Projekte sind in Vorbereitung. Auch das eigene Neubauprojekt der Volksbank in Wunstorf ist nun so gut wie vollendet. Ab 17. Juni öffnen sich für die Kunden die Türen in der neuen Geschäftsstelle, Hagenburger Straße 1, in Wunstorf. Wegen des Umzugs bleibt die alte Geschäftsstelle bereits am Freitag, 14. Juni, geschlossen. Nach den Sommerferien, am 3. August lädt die Volksbank zu einem Tag der offenen Tür in ihre neuen Räumlichkeiten ein.
Stark für die Region machte sich die Volksbank 2023 wiederholt zu den Themen „Soziales Engagement“ und „Klimaschutz“. So griffen die Vorstandsmitglieder Anja Bracht und Markus Strahler selbst zum Spaten und förderten die Pflanzung von 3.000 Baum-Setzlingen auf dem Bückeberg in Schaumburg. Dieses Jahr werden nochmals 3.000 Setzlinge in der Nähe von Rehburg gepflanzt. Damit beteiligt sich die Bank an der Klimaschutz-Initiative „Morgen kann kommen“, die durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken initiiert wurde. Zusätzlich unterstützte die Volksbank im vergangenen Geschäftsjahr rund 500 Herzensprojekte in der Region aus den Bereichen Sport, Kultur und Soziales mit insgesamt rund 535.000 Euro.
Zur Vertreterversammlung führte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Frank Brümmer durch den Abend. Auf der Tagesordnung standen unter anderem auch Wahlen zum Aufsichtsrat. Durch den Ablauf der Wahlzeiten scheiden in diesem Jahr Heinrich Gehrke, Barbara Grothe, Mario Hillerdt, Dr. Michael Kricheldorf und Simone Röntgen aus dem Aufsichtsrat der Volksbank in Schaumburg und Nienburg aus. Barbara Grothe kandidiert auf eigenen Wunsch nicht mehr. Heinrich Gehrke ist wegen Erreichens der Altersgrenze nicht wieder wählbar. Die Wiederwahl der übrigen ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates ist zulässig und erfolgte auf der Vertreterversammlung.
Aufsichtsräte Mario Hillerdt, Dr. Michael Kricheldorf und Simone Röntgen wiedergewählt
Des Weiteren wurde über die Auszahlung einer Dividende abgestimmt. Vor dem Hintergrund des guten Jahresergebnisses sowie der guten Eigenkapitalausstattung möchte die Volksbank ihre Mitglieder mit einer Dividende von 4,5 Prozent an dem guten Ergebnis teilhaben lassen. Die Vertreter votierten mit großer Mehrheit für den vom Vorstand und Aufsichtsrat unterbreiteten Verwendungsvorschlag.
4,5 Prozent Dividende
Bei der Verwendung eines Teils der Mittel des Jahresüberschusses gab es einen Vertreter aus Steyerberg, der angesichts des phänomenalen Ergebnisses mehr als die 4,5 Prozent Dividende an die Mitglieder für deren Geschäftsanteile ausgeschüttet haben wollte. Nachfragen gab es von Freddy Denz aus Stadthagen auch zur Frage, ob denn – wie früher bei der Volksbank in Schaumburg – die Ausschüttung abhängig von den Umfängen der Zusammenarbeit der Mitglieder mit der Bank gemacht werden soll. Getreu dem Motto: „Wer viel mit der Volksbank macht, bekommt auch viel zurück!“ Das, so Frank Brümmer, sei durchdiskutiert worden und der Verwaltungsaufwand sei zu groß, so dass man wieder zur prozentualen Dividende zurückgekehrt sei.
(pr/ot)