Erdgasumstellung bis September 2025: 24.000 Gasgeräte im Netzgebiet der Stadtwerke Schaumburg-Lippe müssen erfasst und angepasst werden
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(Bückeburg/Landkreis/Stadthagen) Es ist eine riesige Aufgabe, die die Stadtwerke in den kommenden 2,5 Jahren zu bewältigen haben:

24.000 Gasgeräte im Netzgebiet der Stadtwerke Schaumburg-Lippe werden, wie in ganz Deutschland, sukzessive von L- auf H-Gas umgestellt. Kunden müssen dafür nicht selbst aktiv werden, sondern erhalten zum gegebenen Zeitpunkt Post mit allen notwendigen Informationen von den Stadtwerken.

In Stadthagen sind derartigen Schreiben bereits versandt worden. Diese enthalten sowohl den zeitlichen Ablauf, die notwendigen Hintergrundinformationen und einen Pin-Code, mit denen sich die Monteure des mit den Stadtwerken zusammenarbeitenden Dienstleisterfirmen ausweisen und legitimieren können – denn alle Erdgaskunden werden früher oder später Besuch von einem bekommen, wie Stadtwerke Schaumburg-Lippe Geschäftsführer Dirk Rabeneck, Axel Wohlgemuth, Vorsitzender Gesellschafterversammlung, sowie Projektleiter Jens Trummer im neue eingerichteten Erdgasbüro berichten.

Erfassung der Geräte

Denn für die umfangreiche Umstellung, die in großen Teilen Deutschland bereits seit 2015 gestartet und bis 2030 umgesetzt sein muss, ist sowohl eine Erfassung der Geräte, eine Analyse und später die eigentliche Umstellung am Gerät notwendig. Kunden müssen hierfür nichts bezahlen – die Kosten dieser Umstellung werden in einem sozialisierten Umwälzungsmechanismus auf die Gaszahlungen verteilt.

In einigen wenigen Fällen kann es vorkommen, dass die Techniker im Zuge der Erhebung einen Wartungsbedarf feststellen – hier müsste der Besitzer zunächst tätig werden, bevor eine Umstellung erfolgen kann. In ganz wenigen Fällen, „ein bis drei Prozent maximal“, wie Rabeneck aus Erfahrungswerten schätzt, kann es notwendig sein, dass das Gasgerät, beispielsweise aufgrund des Alters oder einer fehlenden Eignung für eine Umstellung, ersetzt werden muss. „Das werden aber nur wirklich wenige Einzelfälle sein, denn im Regelfalle sind die Geräte umstellbar“, versichert Rabeneck. Bei einem notwendigen Austausch wird es gerade im Kontext des neuen Heizgesetzes „spannend“, wie Rabeneck feststellt. „Wir müssen sehen, wie diese Fälle gelöst werden. Dafür muss es Förderungen geben oder auch Übergangslösungen, etwa mit einem Havariekessel.“

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Umstellung für Schaumburg in 2025

Fakt ist: Die Umstellung wird bis zum Herbst 2025 in Schaumburg erfolgen – einfach aus der Notwendigkeit heraus, dass die Vorkommen als L-Gas (Low-Calorie-Gas) endlich sind und die Niederlande, aus denen hauptsächlich dieses Gas bezogen wurde, es künftig nicht mehr fördern wird. Spätestens ab 2030 wird keinerlei L-Gas mehr verfügbar sein. Das H-Gas (High-Calorie-Gas) enthält mehr Energie und unterscheidet sich in seiner chemischen Zusammensetzung zum L-Gas, sodass eine Anpassung aller Gasgeräte, im Privaten wie im industriellen Bereich, unabdingbar ist.

Die Umstellung selbst, die bei einem zweiten Termin durch die von den Stadtwerken beauftragten Dienstleistern umgesetzt wird, ist dabei meist nicht wirklich umfangreich: Meist werden nur einzelne Teile ausgetauscht, beispielsweise die Düsen. „Wir minimieren dann den Düsendurchmesser und regulieren den Durchfluss“, erklärt Projektleiter Trummer. Ab diesen Zeitpunkt sind die Geräte soweit, mit H-Gas weiterzulaufen – das ist in diesem Sinne enorm wichtig, weil ab dem Stichtag der Umstellung Geräte, die nicht angepasst worden, nicht mehr funktionieren werden, daher werden die Stadtwerke alle Geräte und Haushalte, die nicht umgestellt wurden, bis dahin zwangsweise vom Netz nehmen müssen, erklärt Rabeneck. Doch das passiere nur im äußersten Falle, wenn in dem bis 2025 dauernden Prozess eine Umstellung nicht möglich war, etwa weil die Monteure nicht ins Haus kamen.

Von links: Axel Wohlgemuth, Dirk Rabeneck und Jens Trummer informieren zur notwendigen Erdgasumstellung im Netzgebiet der Stadtwerke Schaumburg-Lippe. Das Erdgasbüro am Bückeburger Bahnhof wird künftig als Koordinierungs- und Anlaufstelle dienen.

Zeitlicher Ablauf

Aufgrund der Größe des Netzgebietes der Stadtwerke Schaumburg-Lippe war eine Aufteilung in vier Umstellungsgebiet mit gestaffelten Schaltterminen notwendig: Die Erhebung beginnt in Stadthagen im Juli dieses Jahres, die betroffenen Haushalte wurden bereits informierte. In Bückeburg erfolgt die Erhebung ab September, in Lindhorst, Cammer und Nienstädt ab Oktober 2023. Alle Kunden werden rechtzeitig durch die Stadtwerke informiert. Die Schalttermine für die tatsächliche Umstellung liegen jedoch weitaus später: Ab dem 13. Mai 2025 wird das erste H-Gas durch die Stadthäger Leitungen fließen. In Lindhorst erfolgt die Umstellung am 22. Juli 2025, in Cammer und Nienstädt am 12. August 2025 und schlussendlich in Bückeburg am 23. September 2025.

Ansprechpartner

Ab sofort wird das Erdgasbüro nahe der Bückeburger Geschäftsstelle auf der P+R-Anlage am Bahnhof als Koordinierungs- und Anlaufstelle fungieren. Bei allen Fragen rund um die Umstellung helfen die Mitarbeiter werktags von 8 bis 18 Uhr gerne weiter, telefonisch unter 05722/2807345 sowie unter erdgasumstellung@swsl.de. Auch eine persönliche Beratung ist nach vorheriger Terminabsprache möglich. Weitere Informationen stellen die Stadtwerke Schaumburg-Lippe ebenfalls unter www.swsl-erdgasumstellung.de bereit. (Text & Foto: nh)

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