B-Rasenplatz in Evesen bereits mit erheblichen Schäden: Uneinigkeit im Ortsrat über Ursache und Lösung
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(Evesen)  Ein weiteres Kapitel in einer nicht enden wollenden Misere: Der Sportplatz in Evesen, nach jahrelangem Zank und Diskussionen vor rund einem Jahr für über 600.000 Euro kostspielig saniert und neu angelegt – schlussendlich als Naturrasenplatz – weist bereits nach kurzer Nutzungsdauer erhebliche Mängel auf. Unschöne und vor allen Dingen auch die Sicherheit gefährdende braune Stellen und Stolperfallen beweisen dies. Doch über Ursache und auch Problemlösung sind sich die Beteiligten uneins – das zeigt sich auch im Rahmen einer Diskussion, die in Nachgang zur traditionellen Ortsbegehung mit dem Ortsrat entstanden ist.

Einig ist man sich zumindest darüber, dass die Schäden ärgerlich sind und der Platz in diesem Zustand nicht verbleiben kann. Während Ortsbürgermeister Reinhard Luhmann (SPD) vor Ort den sandigen Boden in die Hände nimmt und somit für ihn der Hauptschuldige direkt auf der Hand liegt, sind sich seine Ortsratskollegen da nicht so sicher, ob der Boden tatsächlich ursächlich ist.

Die Suche nach der Ursache

Schließlich gab es im Vorfeld, im Zuge der wirklich langwierigen Diskussion um die Sanierung des Eveser B-Platzes, auch vorausgeschickte Gutachten, unter anderem ob der Boden geeignet sei. „Das wurde getestet, ausgehoben und neuer Boden aufgeschüttet“, erinnert sich Ortsratsmitglied Jörn Malsch (SPD). Luhmann vermutet inzwischen jedoch, dass dies einen Zusammenhang zu den Schäden darstellt und fordert, dies erneut von Fachleuten überprüfen zu lassen: „Ich glaube, der Rasen hat sich nicht richtig mit dem Untergrund verbunden. Da wird auch ein wenig wässern nicht ausreichen, um den Schaden auszugleichen“.

Weiter werde der Rasen, jedoch erwartungsgemäß, zu stark beansprucht – bis zu 13 Mannschaften trainieren hier, das Gutachten hatte einst ergeben, dass der VfR Evesen eigentlich 2,8 Plätze benötigen würde, um diesen Bedarf zu decken. „Bei einem Kunstrasenplatz wäre das kein Problem gewesen“, verweist Luhmann auf den damaligen Kampf um den Platz. Nun hat der VfR den Naturrasen, doch nach nur einem Jahr ist das kein tragbarer Zustand. „Irgendwas ist mit dem Rasen nicht richtig. Ich fordere, dass ein Fachmann hierherkommt“, so Luhmann.

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Ortsbürgermeister Reinhard Luhmann ist verärgert und vermutet, dass in Evesen „auf Sand gebaut“ wurde, denn der neue Rasenplatz ist bereits nach einem Jahr in einem schlechten Zustand.

Uneinigkeit im Ortsrat

Ortsratskollege Cord Siekmeier (CDU) sieht das anders und sieht auch den Bauherren, den VfR Evesen, der sich an der nicht Investition nicht unerheblich beteiligte, in der Pflicht. Gemeinsam mit dem Verein wurde der Platz Tage vorher begutachtet und das weitere Vorgehen erörtert. Was ihn verwundert: Dass der Verein noch nicht eigeninitiativ den Kontakt zur ausführenden Firma gesucht habe, was mit den großen Löchern passieren könnte. „Die kleinen Schäden wachsen bestimmt mit Pflegemaßnahmen wieder zu. Bei den größeren würde ich einfach mal zum Hörer greifen“. Ortsratsmitglied Dieter Everding (SPD) ist sich zudem sicher, dass der Platz seinerzeit ordnungsgemäß gebaut wurde: „Vielleicht wurde er falsch bearbeitet, aber ich denke, der Bauhof wird das wieder hinkriegen“. „Ich habe ebenfalls Vertrauen auf die Expertise des Bauhofes. Zudem konnte aufgrund der Temperaturen erst später, wahrscheinlich zwei Wochen zu spät, mit der Bewässerung gestartet werden. Zudem wurde er durch das feuchte Wetter sehr beansprucht“, so Siekmeier bei der Spurensuche.

Die kahlen Stellen sind nicht nur ärgerlich bei einer Investition über mehr als 600.000 Euro, sondern können auch langfristig Stolperfallen und damit ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Eine Lösung muss her

Beansprucht werde der Platz zudem unrechtmäßig von zahlreichen Menschen außerhalb des Vereins, weiß Luhmann zu berichten. Das Problem sei bekannt, daher wurde erst jüngst die Diskussion um die richtige Umzäunung geführt. „Wenn das so weitergeht, kann hier bald niemand mehr drauf trainieren“, sorgt sich der Ortsbürgermeister. Zumindest sei die Serie in fünf Wochen vorbei, dann werde auf dem Platz weniger trainiert und die Grünfläche könne etwas zur Ruhe kommen, prognostiziert Everding.

Luhmann reicht das aber nicht: „Die Löcher stellen auch eine Stolperfalle und damit ein Sicherheitsrisiko dar. Ich meine, das sollte geprüft werden und dann schnell die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden, um diese Investition zu schützen.“

(Text & Foto: nh)

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