„Wenig Ware, viele Kunden. Schwierig.“ – Stadt Rinteln unterstützt DRK-Tafel mit 5000 Euro
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(Rinteln) Bei der Stadt Rinteln hat man in diesem Jahr auf den Neujahrsempfang verzichtet. Grund zur Freude bei der Rintelner Tafel: Bürgermeisterin Andrea Lange übergab dem DRK Kreisverbandspräsidenten Reiner Brombach und der Tafel-Koordinatorin Heidi Niemeyer dafür jetzt eine Spende in Höhe von 5000 Euro.

Die Unterstützung kommt genau zur richtigen Zeit. Wie Niemeyer berichtet, habe die Belieferung der Rintelner Tafel mit Obst und Gemüse seit der vergangenen Woche abrupt nachgelassen. Sie habe Mitarbeiter sogar anweisen müssen, nur einzelne Früchte und Gemüsestücke abzugeben, statt ganzer Verpackungseinheiten. Ein Lieferrückgang sei zum Jahresanfang nicht ungewöhnlich, doch in diesem Winter sei die Belieferung besonders früh eingebrochen. Daher musste die Koordinatorin einen großen Einkauf im Supermarkt tätigen, um die Belieferung ihrer bedürftigen Kunden sicherzustellen.

Das sei eigentlich nicht im Sinne des Erfinders, doch immer mehr Händler und Ketten würden dazu übergehen, Ware lieber zu vernichten als sie zu spenden, weiß Brombach. Sie scheuen demnach den damit verbundenen bürokratischen Aufwand.

„Aufgrund der aktuellen Ereignisse durch den nicht enden wollenden Krieg in der Ukraine und der anhaltenden Energiekrise haben die Tafeln deutschlandweit ein erhöhtes Aufkommen an Bedürftigen zu verzeichnen. Auf der anderen Seite müssen gesteigerte Ausgaben für Lebensmittel und Energiepreise bewältigt werden. Wir möchten ein Zeichen setzen und der „Rintelner Tafel“ schnell und unkompliziert helfen.“  (Bürgermeisterin Andrea Lange)

Erfreuliches gibt es bei all den Problemen dennoch zu berichten: Seit November vergangenen Jahres bekommt Niemeyer mehrmals pro Woche Anrufe aus der Rintelner ALDI-Zentrale, sobald wieder Ware abholbereit ist. Das sei für die Rintelner Tafel ein willkommenes Zubrot.

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Lob gibt es auch für die hohe Spendenbereitschaft in der Rintelner Bevölkerung. Es vergehe kaum ein Tag, an dem nicht Lebensmittelspenden bei der Tafel abgegeben werden. Das ist auch dringend nötig: Nach aktuellem Stand der Dinge sind bei der Tafel in Rinteln rund 1040 Kunden registriert, diese teilen sich in 463 Bedarfsgemeinschaften auf.

„Wenig Ware, viele Kunden. Schwierig.“ (Tafel-Koordinatorin Heidi Niemeyer)

Von links: Daniel Jakschik (Leider des Amtes für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Rinteln), Andrea Lange (Bürgermeisterin), Heidi Niemeyer (Tafel-Koordinatorin) und Reiner Brombach (DRK-Kreisverbandspräsident).

Derzeit keine Warteliste für Rintelner Tafel

Im Gegensatz zum Tafel-Standort Stadthagen mit 200 Personen, die auf einen Platz als Tafel-Kunden warten, gibt es für Rinteln derzeit keine Warteliste und keinen Aufnahmestopp. Niemeyer hat darüber hinaus einen Rückgang ukrainischer Flüchtlinge als Kunden in der Weserstadt beobachtet. Viele von ihnen, so sei ihr gesagt worden, wären zu Besuch bei ihren Familien in die Heimat gefahren. Was sie ebenfalls besorgt, ist der starke Anstieg an Rentnern unter den Tafel-Kunden. Auch sei sich die Bedürftigkeit inzwischen in vielen gesellschaftlichen Schichten bis hin zum Mittelstand angekommen. Das sei für ein so reiches Land wie Deutschland „blamabel“, befindet auch DRK-Kreisverbandspräsident Reiner Brombach.

Wer die Rintelner Tafel mit Spenden unterstützen möchte, kann dies vor Ort mit haltbaren Lebensmitteln und Grundnahrungsmitteln wie Nudeln, Vollmilch, Zucker und Konserven tun. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 13 bis 15 Uhr. Weitere Informationen unter 05751 964270 sowie im Internet: KLICK.

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