Freiwillige Feuerwehr Meinsen-Warber-Achum feiert 100-jähriges Bestehen mit großem Kommers
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(Meinsen-Warber) Mit fast 200 Gästen hat die Freiwillige Feuerwehr Meinsen-Warber-Achum ihr großes Jubiläum gefeiert und auf ein Jahrhundert Feuerwehrgeschichte zurückgeblickt.

Zu diesem Anlass ließen es sich zahlreiche Ehrengäste nicht nehmen, Glückwünsche und Dank auszusprechen, zudem bot sich der feierliche Rahmen zur Durchführung zahlreicher Ehrungen an.

„Ihr setzt eure Gesundheit aufs Spiel, Tag und Nacht, bringt technisches Know-how mit, bildet euch in eurer Freizeit weiter – das zollt mir großen Respekt ab“, sagte Bürgermeister Axel Wohlgemuth.

Doch zunächst blickten die Feuerwehrmitglieder und Gäste gemeinsam zurück auf die Anfänge und Entwicklung der Wehr. Ortsbrandmeister Dirk Dehne führte durch die Historie, als kleiner Gag wurde diese auch auf Plattdeutsch vorgetragen. Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Meinsen-Warber gab es eine Pflichtfeuerwehr, die, wie Bürgermeister Axel Wohlgemuth in seinem Grußwort erinnerte, „wohn ein übler Sauhaufen gewesen ist“. Da musste erst die Ortswehr aus Freiwilligen gegründet werden, damit sich die Situation für die Bürger verbessert. Doch auch diese hatte mit Ausstattungsschwierigkeiten zu kämpfen. Durch eine Sammlung in der Bürgerschaft und ein Startkapital durch den Kreis Bückeburg und die Fürstliche Hofkammer konnte 1923 die erste ordentliche Ausstattung beschafft werden. Generell ist dieses Thema eines, was die Ortswehr über die Jahrzehnte immer wieder beschäftigt hat und auch noch heute aktueller denn je ist.

Ausstattung bleibt großes Thema

Fast 200 Gäste und Mitglieder feietern das große Jubiläum zum 100. Geburtstag der Feuerwehr im Warberschen Krug.

Mit dem Aufstieg zur Stützpunktfeuerwehr 1984 hat auch die technische Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr immer weiter zugenommen, 1994 konnte zudem endlich das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht werden. Zwei Jahre später folgte auch der Sozialtrakt, in dem heute zahlreiche Veranstaltungen, nicht nur der Feuerwehr, stattfinden. Themen wie der Katastrophenschutz werden gerade in der aktuellen Zeit immer wichtiger, was auch Landrat Jörg Farr und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote in ihren Grußworten konstatierten: „Die Aufgaben werden komplizierter, die Ausstattung daher noch wichtiger für die Sicherheit der Kameraden“, so der Landrat. Das Aufgabenspektrum werde sich weiter wandeln, daher müsse auch die Feuerwehr neue Wege gehen, schloss sich Grote an. „Das ist hier in Meinsen-Warber unter den Ortsbrandmeistern und Stellvertretern durchgehend geschehen“.

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Die Gelegenheit wurde für zahlreiche Ehrungen genutzt. „Die verantwortungsvollen Kameraden leisten viel für die Bürger und Stadt, dafür unseren aufrichtigen Dank und uneingeschränkte Anerkennung“, so der Tenor.

Eigentlich sollte exakt zum Jubiläumstag am 13. Dezember sogar der neue Rüstwagen ausgeliefert werden – leider hat sich dieses besondere Geschenk für die Sicherheit der Kameraden und der Bürger etwas verzögert. Dafür hatten am Kommersabend jedoch die vielen Gäste zahlreiche Geschenke dabei. Ortsbürgermeister Andreas Paul Schöniger ließ sogar eine Medaillen-Serie prägen, mit dem „neuen“ alten Logo der Ortswehr in limitierter Stückzahl. Die ersten zwei Exemplare wurden sogleich an Ortsbrandmeister Dirk Dehne und Stellvertreter Thomas Wimmer übergeben.

Besonderes Engagement

Dieser feierliche Anlass wurde ebenso für zahlreiche Ehrungen genutzt. Unter anderem wurde Mitglied Heinz Nerge für stolze 60 Jahre in der Feuerwehr ausgezeichnet. Eine besondere und überraschende Ehrung gab es zudem für den Ortsbrandmeister Dehne: Für sein langjähriges Engagement, seine treue Mitgliedschaft und dem aktiven Gestalten zahlreicher Meilensteine, wie die Gründung der Kinderfeuerwehr und die Beschaffung zahlreicher Fahrzeuge, ließen ihm die Kameraden besondere Anerkennung zukommen. „Unter deiner Führung hat sich die Zahl der aktiven Mitglieder, inklusive der Frauen, nahezu verdoppelt“, konstatierte Thomas Wimmer. In 20 Jahren hatte die Ortswehr einen Ortsbrandmeister – der HSV habe in dieser Zeit allein 18 Trainer gehabt.

Zwei außerordentliche Ehrungen gab es zudem für Thomas Müller und Britta Wimmer, „zwei Urgesteine in der Kinder- und Jugendarbeit“. Stadtjugendfeuerwehrwart Maximilian Vauth nutzte die gute Gelegenheit, Danke zu sagen für besondere Verdienste. Britta Wimmer hat den Grundstein für die Kinderfeuerwehr gelegt und ist dort seitdem aktiv, ebenso auf Stadtebene. Thomas Müller engagiert sich seit vielen Jahren für die Jugendfeuerwehr. „Das ist schon etwas Besonderes, ihr habt es verdient“, so Vauth und überreichte beiden das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr.

Markus Bahr (re.) wurde durch Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote (li.) zum Brandmeister befördert.

Dankbarkeit und Wertschätzung

Der große Tenor des Abends war die große Dankbarkeit und Wertschätzung, die den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften entgegengebracht wurde: „Sie investieren viel Zeit und Kraft in dieses Ehrenamt. Das beeindruckt mich tief. Die Feuerwehr ist immer da, wenn es brennt, wenn es stürmt, es Überschwemmungen gibt und Menschen befreit werden müssen. Hier braucht man keine Angst zu haben, denn ihr kommt zur Hilfe“, formuliert es Landrat Farr treffend. Und auch die Gemeinschaft spiele nach wie vor eine wichtige Rolle bei den Feuerwehrkameraden: „Das gemeinsame Feiern ist ebenso wichtig und schärft den Gemeinsinn“, so die Feststellung des Landrats. Nach dem offiziellen Teil leitete daher der Spielmannszug und die Schalmeien-Kapelle über zur ausgelassenen Jubiläumsfeier. (Text & Foto: nh)

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