Preise für Gas und Strom nahezu verdoppelt: Deutliche Erhöhung bei den Stadtwerken Schaumburg-Lippe zum 1. Januar 2023
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(Bückeburg) Die erheblichen Preissteigerungen auf den Energiemärkten halten weiter an.

Trotz Reduzierung der Mehrwertsteuer für Gas wird der Durchschnittshaushalt über 1200 Euro mehr für Erdgas und Strom insgesamt zahlen müssen. Das Entlastungspaket der Bundesregierung greift zudem nur in Teilen. Dennoch versuchen die Verantwortlichen, weiter den bestmöglichen Preis für die Stadtwerke-Kunden herauszuholen.

Erst im November war der Preis für Erdgas von 6,35 Cent auf 8,19 pro verbrauchter Kilowattstunde erhöht, zum 1. Januar 2023 werden nun 11,42 Cent pro Kilowattstunde fällig. Trotz der Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent (seit Oktober) für Gas und Erdwärme bleibt für einen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden eine Mehrbelastung von etwa 761 Euro.

Schlechte Nachrichten: Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe rechnen aufgrund der aktuellen Situation mit einer Mehrbelastung von rund 100 Euro pro Monat für Kunden.

Auch beim Strom zieht der Preis an: Konnten die Stadtwerke zum 1. Januar 2021 noch eine Preissenkung verkünden, steigt der Preis nun um rund 50 Prozent. Zumindest auf der Stromabrechnung für 2022 sollten die rund 11.000 Stadtwerke-Kunden jedoch aufgrund der Absenkung der EEG-Umlage eine deutliche Entlastung spüren, ist sich Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck sicher. Ab kommenden Jahr steigt der Strompreis pro Kilowattstunde um 11,73 Cent auf nunmehr 31,71 Cent netto. Das bedeutet für einen Durchschnittshaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Grundtarif rund 489 Euro Mehrkosten jährlich. Mit der Preissteigerung für Erdgas kommen Kunden somit auf eine jährliche Mehrbelastung von 1250 Euro.

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Das Soforthilfeprogramm des Bundes hilft Stadtwerke-Kunden dabei nur teilweise: In der ersten Stufe fällt der Dezemberabschlag weg, also ein Zwölftel des prognostizierten Jahresverbrauchs. Da die Stadtwerke nur elf Abschläge pro Jahr nehmen, wird der elfte wegfallen, die prozentualen Mehranteile werden jedoch mit der kommenden Rechnung verrechnet. Die Deckelung des Gaspreises auf 12 Cent pro Kilowattstunde zum 1. März wird für Stadtwerke-Kunden eher nicht zum Tragen kommen, da der aktuelle Arbeitspreis darunter liegt. „Im Vergleich zu anderen Anbietern, bundesweit als auch regional, sind wir noch immer sehr günstig. Dennoch ist uns bewusst, dass diese Erhöhungen für viele Kunden eine große Belastung sein werden“, erklärt Rabeneck.

Von links: Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck, Aufsichtsratsvorsitzender Oliver Theiß und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, Axel Wohlgemuth kündigen weitere Preissteigerungen an: „Wir machen das nicht gerne, doch im Vergleich zu anderen Anbietern stehen wir noch gut da“.

Kunden, die absehen können, dass sie ihre Rechnung nicht zahlen können, sollen sich frühestmöglich mit den Stadtwerken in Verbindung setzen, damit eine Lösung gefunden werden könne. Zumindest die Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas bis März 2024 mache sich deutlich bemerkbar und werde direkt an die Kunden weitergegeben. Zudem werden die Stadtwerke in diesem Zeitrahmen alles gesetzlich mögliche herausholen, sodass dank Stichtagsmodell und Zeitscheibenmodell sogar für das gesamte Jahr 2022 und in Teilen auch für 2024 lediglich der gesenkte Steuersatz berechnet wird. „Das Motto bleibt jedoch auch weiterhin: sparen, sparen, sparen“, macht Rabeneck deutlich.

(Text & Fotos: nh)

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