Landkreis Schaumburg: Sporthallen zur Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen nutzen
Werbung

(Landkreis) Bisher sind in Schaumburg über 2.200 geflüchtete Menschen aus der Ukraine angekommen und in zur Verfügung stehenden Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen untergebracht.

Das Land Niedersachsen hat dem Landkreis Schaumburg jetzt mitgeteilt, dass man in den nächsten Monaten weitere 1.500 Menschen aufnehmen müsse. Die Situation könne sich jederzeit auch noch verschärfen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Landkreises.

„Die Prognose des Landes Niedersachsen stammt noch aus der Zeit vor der massiven Zerstörung der lebensnotwendigen Infrastruktur in der Ukraine (Wasserversorgung, Elektrizität)“, so die Kreisverwaltung. Die bereits vorhandenen und in Planung/Umbau befindlichen Kapazitäten reichen auf Dauer nicht aus. Daher müssen laut Landkreis im Verlauf der nächsten Monate weitere Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Nach Absprache mit den Gemeinden werde es daher notwendig werden, Sporthallen als Notunterkünfte zu nutzen. Dieses solle „allerdings zum spätest möglichen Zeitpunkt“ geschehen. Andere Unterkunftsmöglichkeiten würden weiterhin gesucht, hergerichtet und haben Vorrang bei der Belegung.

Sporthallen als Notunterkünfte im Landkreis Schaumburg

„Dennoch müssen rechtzeitig Vorbereitungen getroffen werden, um zeitnah reagieren zu können“, so der Landkreis. Um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, werden zunächst Hallen geplant, die nur zum Teil für den Schulsport genutzt werden und in deren Nähe weitere Sportflächen zur Verfügung stehen.

Dieses sind zunächst die Sporthalle am Kerschensteinerweg in Rinteln, die Halle der Marienschule in Bückeburg und die Halle am Ostertor in Rinteln.

Werbung

„Am Kerschensteinerweg findet bereits seit längerer Zeit kein Schulsport mehr statt“, führt die Kreisverwaltung weiter aus und ergänzt, „die Sporthallen der Marienschule und am Ostertor können logistisch am schnellsten eingebunden werden, da aufgrund vorhandener Infrastruktur im Umfeld eine Umsetzung kurzfristig möglich ist.“

Sollte die Unterbringungssituation in diesem Winter es erfordern, könnte auf weitere Hallen zurückgegriffen werden. In einem per E-Mail verschickten Rundschreiben von Kreisschulamtsleiter Ralf Mahnert heißt es, als weitere Hallen kämen die kleinen Sporthallen in Bad Nenndorf, Helpsen, Lindhorst sowie die Halle des Ratsgymnasiums in Stadthagen in Betracht. Die Olympiasporthalle in Stadthagen werde voraussichtlich benötigt, um dort die Sportgeräte der anderen Hallen einzulagern.

Die Hallen werden laut dem Schreiben „wahrscheinlich ab den Weihnachtsferien“ benötigt, sollte sich die Flüchtlingssituation wie angekündigt entwickeln. Es werde Mahnert zufolge ein etwa zweiwöchiger Vorlauf benötigt um sie auszuräumen und passend für die neue Nutzung einzuräumen.

Sporthallen „wahrscheinlich ab den Weihnachtsferien benötigt“

Beim Landkreis ist man sich eigenen Angaben zufolge bewusst, dass diese Maßnahmen zu erheblichen Einschränkungen im Schulsport führen werden, da sie direkt oder indirekt nahezu alle Schulen beträfen. Man appelliert daher an ein solidarisches Miteinander der Schulen, die Hallenzeiten im Vorfeld neu zu verteilen: „Hierbei kann es nur funktionieren, wenn alle Schulen Abstriche in Kauf nehmen, auch wenn es im Einzelfall immer gute Gründe gibt, warum die eine oder andere Kürzung gerade unvertretbar erscheint.“ Davon werde auch der Vereinssport „stark betroffen“ sein, daher bittet man seitens des Landkreises die Städte und Samtgemeinden, die Vergabe der Hallenzeiten mit den Vereinen neu abzustimmen.

Wie lange die Hallen benötigt werden und ob weiterer Bedarf besteht, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, heißt es abschließend. Man werde „alle Möglichkeiten der Unterbringung ausschöpfen, um die Belastung für Schulen und Sportvereine so gering wie möglich zu halten“, heißt es abschließend.

Werbung