Industrie nahe den Energiequellen im Norden ansiedeln: Minister Olaf Lies beantwortet Fragen zur Energiepolitik in Rodenberg
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(Rodenberg/Landkreis) Der Niedersächsische Umwelt- und Bauminister Olaf Lies (SPD) hat bei einem Besuch im Ratskeller Rodenberg eine Reihe von Fragen zum Thema Energiepolitik beantwortet.

Auf der vom sozialdemokratischen Landtagskandidaten Jan-Philipp Beck organisierten Veranstaltung nutzten die Zuhörern auch die Möglichkeit, Themen aus anderen Politikbereichen anzuschneiden.

Lies führte einerseits aus, dass Bürger und Wirtschaft durch kurzfristige Maßnahmen von den hohen Gas- und Strompreisen entlastet werden müssten. Andernfalls würden schwerwiegende soziale Verwerfungen drohen. Die öffentliche Hand müsse hier erhebliche Mittel in die Hand nehmen, trotzdem würden auf die Bürger voraussichtlich noch erhebliche Belastungen zukommen.

Jan-Philipp Beck, Landtagskandidat der SPD, gibt die Fragen des Publikums an Umweltminister Olaf Lies weiter.

Langfristig sei jedoch das Umsatteln auf erneuerbare Energien der Weg, um eine bezahlbare und sichere Versorgung sicherzustellen. Hier gelte es, zügig voranzukommen und dieses Ziel nicht etwa aus den Augen zu verlieren, so Lies. In diesem Feld sei noch eine gewaltige Aufgabe zu bewältigen, wie der Minister ausführte. Wind- und Sonnenergie seien in Deutschland erheblich auszubauen, „PV-Anlagen gehören auf jedes Dach“, führte Lies aus. Trotzdem werde es noch nötig sein, „grünen Wasserstoff“ zu importieren. Eine Möglichkeit für die Lieferländer, sich zu entwickeln und für Deutschland, die Energie-Einfuhren auf viele Partner zu verteilen, um Abhängigkeiten wie nun von Russland zu vermeiden.

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Norddeutschland und Niedersachsen böten sich im Zuge der Energiewende Chancen. Energieintensive Betriebe müssten im Norden angesiedelt werden, um die hier vorhandenen Bezugsquellen zu nutzen.

Umwelt- und Bauminister Olaf Lies nimmt beim Besuch in Rodenberg zu verschiedenen Aspekten der Energiepolitik Stellung.

Die Zuhörer hatten die Möglichkeit Fragen auf Bierdeckeln zu notieren, Jan-Philipp Beck gab diese an Lies weiter. Der Minister erklärte, dass auch die ländlichen Räume beispielweise von den Windkraftanlagen vor Ort wirtschaftlich profitieren müssten. So lasse sich ihre Akzeptanz steigern und die ehrgeizigen Ausbauziele eher erreichen. Zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sei es wichtig, eine ausreichende Zahl an Mitarbeitern in diesen Bereichen zur Verfügung zu stellen.

Minister Olaf Lies (li.) und Landtagskandidat Jan-Philipp Beck während der Diskussion im Ratskeller.

Für das Thema bezahlbarer Wohnraum müsse die nächste Landesregierung der Thema einer Wohnbaugesellschaft angehen, die Wohnungen zu entsprechenden Preisen sowohl baue als auch vermiete. Auch Fragen zum Umgang mit dem Wolf oder den Bahntrassen-Ausbau im Schaumburger Land beantwortete Lies. (Text & Fotos: bb)

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