(Stadthagen) Die Stadt Stadthagen hat die geplante große Gala zu ihrem 800-jährigen Bestehen abgesagt.

Der Grund ist der schleppende Kartenverkauf, der zu einem großen Defizit bei der Finanzierung geführt hätte, wie Bürgermeister Oliver Theiß im Pressegespräch ausführte.

Theiß erklärte, dass er die Entscheidung mit „sehr großem Bedauern“ bekanntgebe. Es sei zu prüfen, ob die Gala in einem anderen Format nachgeholt werden könne. Dann allerdings nicht mehr in Zusammenhang mit dem 800-jährigen Stadtjubiläum.

Er berichtete gemeinsam mit Claudia Schößler, Leiterin des I-Punktes in der Kreisstadt, dass bisher 52 Karten verkauft und 40 vorbestellt seien. 450 Sitzplätze hätten bei der Veranstaltung zur Verfügung gestanden. „Wir mussten die Notbremse ziehen“, hielt Oliver Theiß fest. Einerseits hätte bei einer Auslastung von möglicherweise rund 150 Gästen ein empfindliches Finanzierungsdefizit gedroht. Zum anderen hätte sich nach dem offiziellen Teil in dem großen Rahmen auf dem Rittergut Remeringhausen keine stimmungsvolle Atmosphäre eingestellt, mit einer Teilnehmerzahl deutlich kleiner als ursprünglich angenommen.

Finanzierungsdefizit droht: Bisher nur 52 Karten für Gala verkauft

Als Ursache für die Zögerlichkeit beim Kartenverkauf verwiesen Claudia Schößler und der Bürgermeister auf die unsichere Gesamtlage, geprägt einerseits von Befürchtungen wegen Corona und andererseits wegen anziehender Preise bei der Energie und in anderen Bereichen. Dies sei auch in vielen Gesprächen so geäußert worden, wie Schößler festhielt. Hier habe sich dann mancher überlegt, eine Karte für rund 70 Euro zu kaufen. Auch die intensive Werbung und das Versenden von 250 Einladungen habe nichts genutzt.

Bewusst habe man sich für drei unterschiedliche Veranstaltungsformen zur Feier des Jubiläums entschieden. Die Eröffnung auf dem Bruchhof als niedrigschwellige Veranstaltung, als Höhepunkt das „Festiwall“ mit seiner großen Publikumsresonanz sowie die Gala als etwas luxuriösere Veranstaltung, vergleichbar etwa mit dem „Fest der Sinne“.

Mit den Partnern habe sich in der Vorbereitung eine sehr harmonische Zusammenarbeit entwickelt. Dies zeige sich nun auch nach der Absage. Die verschiedenen Unternehmen hätten sehr kooperativ reagiert, so entstünden vergleichsweise wenig Kosten. Nicht zuletzt wegen dieser guten Partnerschaft denke man an die Veranstaltung einer Gala, wenn die gegenwärtige Krisensituation überwunden sei.

Die Rückgabe der Karten bei Rückerstattung des Preises sei ab sofort im I-Punkt möglich. (bb)