Mit scharrenden Hufen auf Fördergelder warten: Pläne für Obernkirchener Innenstadt in der Warteschleife
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(Obernkirchen) Ungeduldig und gleichzeitig gespannt spielt sich derzeit jeden Tag dasselbe Bild am Obernkirchener Rathaus ab. „Wir schauen Tag für Tag hoffnungsvoll in den Briefkasten und hoffen, dass es endlich losgehen kann“, sagt Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin.

Worauf Sie und ihre Kollegen im Rathaus so sehnlichst warten: Auf den Förderbescheid aus dem Topf „Perspektive Innenstadt“, mit dem gleich mehrere Projekte für die Attraktivitätssteigerung von Obernkirchens Mitte realisiert werden sollen.

Denn vorher dürfen die einzelnen Maßnahmen nicht ausgeschrieben werden, sprich: Es kann nicht angefangen werden. Das Problem hierbei: Die Fördermittel sind zeitgebunden, die Ausführung der entsprechenden Projekte muss bis Anfang nächsten Jahres erfolgen. „Das wird sportlich“, konstatiert Worm-Kressin. Der Fördermittelantrag wurde gemeinsam mit der Samtgemeinde Eilsen gestellt, auch diese wartet auf die Zusage der NBank, dass die Gelder eingegangen sind. Obernkirchen soll mit einer Fördersumme von rund 116.000 Euro bedacht werden und könnte damit für die geplanten Projekte eine Förderquote von rund 90 Prozent erreichen.

Dörte Worm-Kressin, Bürgermeisterin der Stadt Obernkirchen: „Wir wollen die Innenstadt nachhaltig inwertsetzen und sie verschönern. Die Ideen und die Ausarbeitung sind da, wir warten nur auf das ‚Go’“.

Im jüngsten Bauausschuss konnten den Ratsmitgliedern zumindest die angedachten Planungen präsentiert werden, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aller Fraktionen ausgearbeitet wurden und mit denen eine Inwertsetzung der Innenstadt, eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und eine Verbindung der Stadträume erreicht und das Freizeitangebot sowie der Gemeinsinn gesteigert werden soll.

Unter anderem soll eine Art Stadtgarten entstehen, Grünflächen dafür verbunden werden, und die Aufenthaltsqualität unter anderem mit Sitzgelegenheiten und Skulpturen aufgewertet werden. Konkret soll an der Friedrich-Ebert-Straße und dem Marktplatz, ein von Durchgangs- und Lieferverkehr sowie von Fußgängern genutzter Bereich, der Fahrbahnbelag verändert werden, zudem sollen weitere Hochbeete, Bänke und Fahrradbügel installiert werden.

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Auch der Marktplatz und die angrenzende Friedrich-Ebert-Straße werden aufgewertet, unter anderem mit einem neuen Fahrbelag sowie zusätzlichen Hochbeeten, Bänken und Fahrradbügeln.

An der Verbindung zum Bornemannplatz soll nach Errichtung des Feuerlöschtanks und des Parkplatzes die Gehweggestaltung erfolgen. Auch ein vertikaler Garten wäre dort denkbar, dafür seien aber noch Gespräche mit den Hauseigentümern notwendig. Auf dem Bornemannplatz selber sollen sogenannte Calisthenics-Geräte, Trimmgeräte für Streetfitness, installiert werden, ebenso wie eine „Smart-Bench“, eine Bank, an der das Handy geladen und Internet-Hotspots und vieles mehr genutzt werden kann. Ein Solarparkplatz soll ebenfalls ergänzt werden. Der Parkplatz „Hinter dem Graben“ und die weiteren Wege, Straße und Plätze sollen allesamt mit Skyline-Schildern samt informationsspendenden QR-Codes ausgestattet werden. Dinosaurier-Skulpturen und ein Paläontologie-Pfad sollen künftig auf die urzeitliche Historie der Bergstadt hinweisen. Am Jupp-Franke-Platz sollen die vorhandenen Bänke erneuert und auf der Mauer weitere Sitzplätze geschaffen werden, zudem werden Sitzsteine weitere Möglichkeiten zum Verweilen geben.

Diese Maßnahmen können auch weiter vertieft werden: So wäre eine Ausweitung des Stadtgartens bis zu den Ortsteilen denkbar, informiert das Baudezernat. Weiter können Flächen zur Entsiegelung ermittelt werden und der Lern- und Gemeinschaftscharakter der Innenstadt erweitert werden, ebenso wie die Klimamaßnahmen. „Wir wollen die Innenstadt nachhaltig inwertsetzen und sie verschönern. Die Ideen und die Ausarbeitung sind da, wir warten nur auf das ‚Go’“, sagt Dörte Worm-Kressin.

Auch bis zum heutigen Donnerstag gab es aus dem Obernkirchener Rathaus kein Startsignal, wie Kerstin Farr aus der Verwaltung bestätigt. Die Bürgermeisterin hat erst am Mittwoch schriftlich bei der Nbank nachgefragt. Das Warten geht also noch etwas weiter. „Doch sobald die Zusage da ist, geht’s sofort los“, so Farr.

(Text & Foto: Nadine Hartmann)

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