Stadthagen: Übergabe des Wilhelm-Busch-Preises an Comic-Künstler „Mawil“
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(Stadthagen/Landkreis) Die Jury erkannte den Wilhelm-Busch-Preis 2021 Markus Witzel zu, der Comic-Autor mit dem Synonym „Mawil“ nahm die Auszeichnung nun in einer Verleihungsfeier im Wilhelm-Busch-Gymnasium entgegen.

In der Veranstaltung erhielt auch Juliane Kaelberlah, Gewinnerin des Hans-Huckebein-Preises 2021 für Nachwuchskünstler, ihre Trophäe.

Frank Suchland überreicht der Preisträgerin des Hans-Huckebein-Preises Juliane Kaelberlah ihre Trophäe gemeinsam mit Moderator Jan Starkebaum.

„Es muss sehr anstrengend sein, so genau zu sein“, erklärte der Schriftsteller Jochen Schmidt in seiner Lobrede in Bezug auf das künstlerischen Wirken von „Mawil“. In den unter aufwändiger Recherche entstehenden Büchern des Ausgezeichneten finde sich ein „komplexes System von Anspielungen und Verweisen“. Spiele bei vielen anderen Comic-Autoren der Text keine besondere Rolle, sei dies beim Preisträger anders, überhaupt sitze jeder Witz. Schmidt, seit vielen Jahren mit Markus Witzel befreundet, hielt fest, dass die gemeinsam verbrachte Zeit mit „Mawil“ für ihn stets bedeute, „das Wunder der Verwandlung des Lebens in Kunst erleben zu dürfen“.

„Herr Niels“ begeistert das Publikum im Rahmenprogramm mit einer Mischung aus Pantomime und Comedy.

Vor Schmidts humorvoller und von begeistertem Applaus begleiteten Rede, hatte Moderator Jan Starkebaum bereits das Werk von „Mawil“ eingeführt. 2014 sei diesem mit „Kinderland“ der Durchbruch gelungen. Gerade die „kleinen Alltagshelden“ seien es, die seine Geschichten aus dem tägliche Leben prägten, so Starkebaum. Vom Moderator darauf angesprochen, ob es ihn nicht auch einmal reize, eine der genre-typischen Superheldenstorys zu erzählen, entgegnete Markus Witzel: „Es haben mich immer mehr die Geschichten interessiert, in denen der schüchternste Junge der Schule das schönste Mädchen angesprochen hat“.

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Markus Witzel (3. v. li.) nimmt den Wilhelm-Busch-Preis 2021 entgegen, Juliane Kaelberlah den Hans-Huckebein-Preis (2. v. re.), beiden gratulieren die Vertreter der Stifter, Lu Seegers (Schaumburger Landschaft), Oliver Schiller und Stefan Nottmeier (Sparkasse Schaumburg) sowie Marc Fügmann (Schaumburger Nachrichten).

Die Berliner Autorin und Journalistin Juliane Kaelberlah hatte die Jury des Hans-Huckebein-Preises 2021 mit ihrem Gedicht „Die Videokonferenz“ überzeugt. Frank Suchland trug das Gedicht zum großen Vergnügen des Publikums vor und betonte, dass anders als zumeist in den letzten Jahren der Preis von der Jury nicht unter mehreren Teilnehmern aufgeteilt worden sei. Julia Kaelberlah sei zudem die erste Frau, die als alleinige Siegerin gekürt worden sei. Im Ton heiter-abgeklärter Gelassenheit verfasst sei ihr Werk toll gereimt und toll geschrieben, so Suchland. Der Hans-Huckebein-Preis wird an Nachwuchskünstler für bisher unveröffentlichte Werke vergeben, er würdigt humoristisch und satirische Versdichtung im Sinne Wilhelm Buschs. Juliane Kaelberlah dankte der Schaumburger Landschaft, der Stiftung der Sparkasse Schaumburg und den Schaumburger Nachrichten, dass sie mit dem Preis für lyrische Arbeiten eine Gattung fördern würden, die nicht so einfach zugänglich sei.

Laudator Jochen Schmidt gratuliert dem Comic-Autoren Markus Witzel zur Auszeichnung mit dem Wilhelm-Busch-Preis.

Viel Applaus von den etwa 200 Veranstaltungsgästen ernteten auch der Pianist Roman Rofalski und der Pantomime-Künstler „Herr Niels“, die das Rahmenprogramm des Abends gestalteten. Der Wilhelm-Busch-Preis wie der Hans-Huckebein-Preis gestiftet von der Schaumburger Landschaft, der Stiftung der Sparkasse Schaumburg und den Schaumburger Nachrichten. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Wegen Corona fand die Übergabe des Preises erst 2022 statt.

(Text & Foto: Bastian Borchers) 

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