Delegation aus Elvas besucht Bückeburg: Ratsempfang für Ehrengäste aus Portugal
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(Bückeburg) Mit einem großen Ratsempfang wurde die Delegation aus dem portugiesischen Elvas in Bückeburg willkommen geheißen. Auf Initiative der Schaumburger Landschaft strebt die Stadt eine Partnerschaft mit der Gemeinde Elvas an – diese würde auch auf historisch-logischen Gemeinsamkeiten fußen, wie Lu Seegers, Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, erklärt.

Paula Calado, Kultur- und Tourismusdezernentin und Vertreterin des Bürgermeisters von Elvas, Historiker Dr. Rui Jesuino und Graca Rodrigues Luna Pais, Präsidentin der Gemeindeverwaltung, kommen neben dem Ratsempfang an ihrem dreitägigen besuch in Bückeburg in den Genuss einer Schlossführung und besuchen sowohl das Landesarchiv, Schloss Baum und die Grabpyramide als auch den für die historische Verbundenheit der beiden Städte wichtigen Ort Wilhelmstein.

Lu Seegers (li.) stellt beim Ratsempfang für die Elvas-Delegation, bestehend aus Paula Calado, Graca Rodrigues Luna Pais und Dr. Rui Jesuino (v.re.n.li.), die Verbundenheit der beiden Städte heraus.

Maßgeblich organisiert von Seegers sollen sich bei dieser Gelegenheit die Vertreter beider Städte kennenlernen und mögliche Synergieeffekte einer Städtepartnerschaft ausarbeiten. Ratsvorsitzender Dieter Wilharm Lohmann und stellvertretender Bürgermeister Peter Kohlmann begrüßten die Delegation im Namen von Rat und Verwaltung – Bürgermeister Wohlgemuth war krankheitsbedingt entschuldigt, übermittelte aber herzliche Grüße. „Wir hegen den Wunsch, die beiden Städte näher zusammenzuführen“, so Kohlmann und danke Lu Seegers für die umfangreiche Vorbereitung. „Wir freuen uns sehr über ihren Besuch und hoffen, dass auch Sie einer Partnerschaft positiv gegenüberstehen. Unsere beiden Städte besitzen ein gemeinsames Schatzkästchen – lassen Sie uns versuchen, diesen Deckel gemeinsam zu öffnen“, so der stellvertretende Bürgermeister. Der Besuch sei dementsprechend „das erste Date“, um eine Partnerschaft auszuloten.

Paula Caldo konstatiert eine mögliche Partnerschaft als logische und besondere Verbindung, die es zu stärken gilt.

Lu Seegers machte in ihrer Ansprache die historische Verbundenheit der beiden Städte deutlich: Schlüsselfigur ist hier Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe, der in Elvas das „Fort-de-Lippe“ erbaute, heute Unesco-Kulturerbe. Als europaweiter Gruppenführer baute er zunächst eine Schaumburger Armee auf und entwickelte Theorien zu einem reinen Verteidigungskrieg. Dafür erbaute er ab 1761 die uneinnehmbare Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer. Aufgrund der engen Beziehungen zum englischen Königshaus wurde er zum Befehlshaber der portugiesischen Armee ernannt und erwirkte einen Waffenstillstand mit Spanien. Mit der Reformation der portugiesischen Armee und dem Bau des Fort-de-Lippe bleibt Portugal dem Fürstenhaus eng verbunden.

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Peter Kohlmann (v.re.), Björn Sassenberg und Dieter Wilharm-Lohmann begrüßen die Delegation aus Elvas.

„Noch heute wird Graf Wilhelm in Elvas geschätzt“, konstatiert Seegers. „Nun liegt es an uns, das Potential der bestehenden Freundschaft in die Gegenwart zu übertragen“. Vorteile würden in wirtschaftlichen, kulturellen und auch touristischen Synergieeffekten für beide Städte bestehen. „Schließlich würde die Partnerschaft auch einen direkten Austausch zwischen unseren Bürgern ermöglichen . Das würde mich sehr freuen“, so Seegers abschließend.

„Unsere beiden Städte besitzen ein gemeinsames Schatzkästchen – lassen Sie uns versuchen, diesen Deckel gemeinsam zu öffnen“, so der stellvertretende Bürgermeister Peter Kohlmann.

Paula Calado konnte diese Bestrebungen unterstreichen und dankte für die Einladung: „Ihre Idee der Partnerschaft ist für uns so besonders wie logisch. Noch heute ist der Einfluss von Graf Wilhelm für unsere Gemeinde wichtig und wir sind somit für immer mit Ihnen verbunden. Nun können wir diese Verbindung stärken und davon profitieren. Eine solche Partnerschaft ist der kürzeste Weg zum Frieden und dafür danken wir Ihnen“.

Als kleinen kulturellen Vorgeschmack gab es eine Vorführung des traditionellen „Achtturigen“.

(Text & Fotos: Nadine Hartmann)

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