Stadthagen: Pflastersteine von heimischer Firma für Umgestaltung der Fußgänzerzone
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(Stadthagen) Die in den letzten Wochen intensiv diskutierte Entscheidung zur Pflasterung im Rahmen der Neugestaltung der Stadthäger Fußgängerzone kann als abgeschlossen betrachtet werden.

Der Planungs- und Bauausschuss der Stadt empfahl in der Sitzung am Donnerstag mit klarer Mehrheit die Verwendung des Steines der Stadthäger Firma Niemeier, begründet mit geringeren Kosten bei vergleichbarer Qualität, einer günstigeren Ökobilanz und der Zusammenarbeit mit einem heimischen Unternehmen.

Es ist ein Großprojekt im Bereich der Stadtentwicklung, das Stadthagen in den kommenden Jahren angeht. Gefördert durch das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz / Lebendige Zentren planen Rat und Verwaltung die aufwändige Umgestaltung der Fußgängerzone der Kreisstadt. Ein wichtiger Teilaspekt ist dabei die Erneuerung des Pflasters in weiten Teilen. Hintergrund ist, dass der Zustand der Pflasterung ohnehin eine Erneuerung nötig machte und die unebene Oberfläche Probleme verursachte.

Die Pflasterung in weiten Teilen der Stadthäger Fußgängerzone soll ausgetauscht und dabei durch ein helleres und ebeneres Pflaster ersetzt werden.

Planungs- und Bauausschuss diskutiert im Detail

Mit der Mehrheit von SPD und CDU brachte die gestrige Sitzung nun das Ende einer länger andauernden, intensiven Diskussion darüber, welcher Stein für die Neugestaltung der Fußgängerzone zu verwenden sei. Die Verwaltung hatte sich für einen Stein eines Unternehmens aus Overath ausgesprochen, dafür unter anderem die Optik und die in verschiedenen Bestandsflächen nachgewiesene Qualität angeführt. Zudem verwiesen Bürgermeister Oliver Theiß und das Verwaltungsteam darauf, dass sich Bürger beim Einholen eines Stimmungsbildes ebenfalls in Mehrheit für diese Form der Gestaltung ausgesprochen hätten.

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Die Fraktionen von SPD und CDU sorgten nun im Planungs- und Bauausschuss mit ihrer klaren Mehrheit für einen Beschluss, der die Verwendung eines Steines eines Stadthäger Unternehmens empfiehlt. Die beiden Gruppierungen hatten eine erneute Prüfung eines Produkt dieses Unternehmens durchgesetzt, das nochmals eigens für die Pflasterung in Stadthagen entwickelt wurde. Die Vorzüge aus Sicht der Initiatoren, die sie auf der Ausschusssitzung nochmals ausführten: Ein geringerer Preis bei gleichwertiger Qualität, eine ebenfalls ansprechende Optik sowie eine bessere Umweltbilanz aufgrund deutlich kürzerer Transportwege und der Verwendung erneuerbarer Energien bei der Herstellung. Hinzu komme die Möglichkeit, ein heimisches Unternehmen zu beauftragen, das seit vielen Jahren am Standort tätig sei und hier Steuern zahle, so die Argumentation.

Der Planungs- und Bauausschuss spricht sich für die Pflasterung der Fußgängerzonen mit den Steinen der Musterfläche im Vordergrund aus. Das Thema diskutierten die Stadthäger in den vergangenen Wochen intensiv.

Erfahrungswerte aus anderen Städten

Bürgermeister und Vertreter von Grünen und FDP wiesen darauf hin, dass das Pflaster der Firma aus Overath bereits in mehreren Städten liege. Dort werde dessen Haltbarkeit deutlich. Bei einem neu entwickelten Produkt sei dies nicht in dieser Weise zu garantieren. Bei der Notwendigkeit einer Haltbarkeit über Jahrzehnte sei dies jedoch ein ganz entscheidendes Argument, das sich auch auf die Umweltbilanz auswirke. Zudem habe sich beim Einholen eines Stimmungsbildes bei den Bürgern anhand von ausgelegten Musterflächen eine Mehrheit für das Produkt aus Overath ausgesprochen. Hier wandten SPD und CDU ein, dass es sich nicht um eine methodisch einwandfreie Beteiligungsform gehandelt habe. Dabei hätten auch nicht alle Informationen etwa zu den Preisen für die Teilnehmer auf dem Tisch gelegen, es sei lediglich um ein Stimmungsbild zum optischen Eindruck gegangen.

Auch weil es nun gelte, rasch in die Umsetzung zu kommen, um unter anderem bei den Ausschreibungen gute Angebote einholen zu können, stimmten CDU und SPD mit klarer Mehrheit für ihren Antrag, der entgegen der Verwaltungsempfehlung weder eine „zusätzliche Qualitätsprüfung“ noch eine Bürgerbeteiligung vorsieht. Der nach DIN-Norm entwickelte Stein des Stadthäger Unternehmens erreiche eine vergleichbare Haltbarkeit.

Die letzte Entscheidung zum Thema trifft der nicht öffentlich tagende Verwaltungsausschuss. Weil er die Mehrheitsverhältnisse wie im Rat widerspiegelt, darf eine Bestätigung der Ausschussempfehlung für den Stein des heimischen Unternehmens als sicher gelten. (bo)

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