„Hallo Papa, mein Handy ist kaputt“: Polizei warnt vor Betrugsversuchen via WhatsApp
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(Landkreis Schaumburg/Nienburg) Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche über den beliebten Messengerdienst WhatsApp.

Die potentiellen Geschädigten erhalten eine Nachricht einer unbekannten Nummer via WhatsApp, in der sich Betrüger als Kinder der Angeschriebenen ausgeben. Sie berichten, dass ihr Handy defekt sei und sie eine neue Rufnummer hätten.

Im weiteren Chatverlauf geben die angeblichen Kinder vor, dass sie dringend eine Überweisung hätten tätigen müssen, was mit dem neuen Handy gerade noch nicht möglich sei. Sie bitten die vermeintlichen Eltern, die Überweisung zu übernehmen und sichern zu, das Geld zeitnah zurückzugeben.

Am Mittwoch, den 9. Februar, erhielt ein Mann aus dem Landkreis Nienburg oben beschriebene Nachrichten via WhatsApp von seinem angeblichen Sohn „Marvin“:

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„Hallo papa, mein handy ist kaputtgegangen. Dies hier ist jetzt eben meine neue nummer, diese kannst du speichern (rotes Herzsymbol)“.

Nach einem kurzen Gespräch bat der falsche Sohn um eine Überweisung, die bis 00:00 Uhr getätigt werden müsse. Als er die Daten für zwei Überweisungen mit einem Gesamtbetrag von über 2.600 Euro übersandte, beschlich den Vater allerdings die Vermutung, dass es sich um einen Betrugsversuch handeln könnte. Er reagierte genau richtig, rief seinen Sohn über die „alte“ Nummer an und hatte nun die Gewissheit: der Sohn hatte weder ein neues Handy, noch eine neue Nummer. Der Mann erstattete anschließend Strafanzeige bei der Polizei.

Am 31. Januar dieses Jahres nutzten Trickbetrüger die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft eines 67-jährigen Hagenburgers auf diesem Wege aus und erbeuteten so einen vierstelligen Geldbetrag. Eine Woche zuvor war es auch in Lauenau zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, bei dem eine 54-Jährige um einen vierstelligen Geldbetrag gebracht wurde.

„Auch bei dieser Betrugsmasche nutzen Betrüger die Gutgläubigkeit, Hilfsbereitschaft und elterliche Sorge der Angeschriebenen aus. Die erforderliche Überweisung ist dabei natürlich immer sehr dringend. So kann verhindert werden, dass Misstrauen aufkommt oder zwischenzeitlich das echte Kind Kontakt aufnimmt“, warnt Andrea Kempin, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg.

  • Seien Sie bei Nachrichten von unbekannten Telefonnummern immer misstrauisch.
  • Rufen Sie den Absender unter der Ihnen alten bekannten Telefonnummer zurück.
  • Bitten Sie den Absender um eine Sprachnachricht, anhand derer Sie eindeutig die Stimme Ihres Kindes erkennen.
  • Sie können auch gezielte Fragen stellen, die nur ihr Kind beantworten kann.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, dass es sich um einen Betrugsversuch handeln könnte, informieren Sie bitte die Polizei.
  • Sollten Sie bereits eine Überweisung veranlasst haben, kontaktieren Sie zuvor umgehend Ihr Geldinstitut. Eine Überweisung kann in manchen Fällen noch rückabgewickelt werden.
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