Neue Investoren für Rinteln: Wie geht es mit dem Brückentorkomplex weiter?
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(Rinteln) Um den Brückentorkomplex war es still geworden, jetzt hauchen neue Investoren dem Thema frisches Leben ein.

Wie Bürgermeisterin Andrea Lange am Mittwoch bekannt gab, hat eine Immobiliengesellschaft Interesse an den Teilen des Gebäudes, die sich nicht in städtischer Hand befinden – also den Gebrüdern Schneidewind gehören. Es habe auch schon ein Beurkundungstermin bei einem Notar stattgefunden.

Der Brückentorkomplex in Rinteln von Norden gesehen. In der Mitte befindet sich der inzwischen ungenutzte Saal, links daneben steht ein Gebäudeteil seit Jahren leer. Rechts befindet sich das Restaurant und das Hotel.

Die Stadt Rinteln muss jetzt entscheiden, ob sie von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht oder ihre Zustimmung zum Verkauf der Schneidewind-Anteile erklärt. Darüber wird der Verwaltungsausschuss abstimmen. Ob sich der Rat damit befassen muss, steht noch nicht fest. Wie bereits mehrfach berichtet, gehören der Stadt Teile des 1975 erbauten Brückentorkomplexes. Dabei handelt es sich um den Brückentorsaal und das Restaurant.

Ein mittiger Gebäudeteil sollte vor vielen Jahren zur „Galerie Brückentor“ umgebaut werden. Dieser Abschnitt ist ungenutzt. Problematisch sind die Versorgungsleitungen, die kreuz und quer durchs Gebäude verlaufen und eine bauliche Trennung schwierig machen. (Archivfoto)

 

Bei dem genannten Investor handelt es sich um die SvP Immobilien GmbH aus Löhne. Geschäftsführer sind Thomas Schuster aus Rinteln, Besitzer der Grafensteiner Höh, und Marc von Pruski aus Bad Oeynhausen. Beide hätten sich laut Lange bereits im Verwaltungsausschuss vorgestellt. Weitere Details gaben sie jedoch noch nicht bekannt. Wie Schuster auf Nachfrage bestätigte, wolle man zunächst das Gespräch mit den Fraktionen suchen und sich kennenlernen: „Ergebnisoffen und im Dialog mit allen“. Im Kern, so war zu entnehmen, könne man sich grundsätzlich die Fortführung der bisherigen Pläne vorstellen – ohne auf Einzelheiten weiter eingehen zu können.

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Der Brückentorsaal diente bis vor einigen Jahren als Veranstaltungsort für Vereine, Feste und Partys. Nachdem ein Brandschutzgutachten gravierende Mängel zu Tage förderte, steht der Saal – nach einer Übergangsfrist – leer. (Archivfoto)

Lange freute sich eigener Aussage zufolge auf „neue Chancen, den Brückentorkomplex beleben zu können“ und auf eine „ernsthafte, konstruktive und sachliche Zusammenarbeit“. Schließlich habe es in der Angelegenheit viel „verbrannte Erde“ gegeben. Allerdings befinde man sich derzeit noch „ganz am Anfang“, so die Bürgermeisterin: „Das ist gerade der Auftakt, also Phase Null“.

Pläne, auf dem Dach des Hotels ein Panoramarestaurant zu eröffnen und Wohnungen auf dem Komplex zu bauen, wurden inzwischen zu den Akten gelegt, da ein früherer Investor das Handtuch geworfen hatte. Jetzt schöpft die Stadt neue Hoffnung.

Nach Jahren des Stillstandes bewegt sich jetzt also wieder etwas am Eingang zur Weserstadt. Die Diskussion über den Brückentorkomplex hat die Rintelner Öffentlichkeit über Jahre hinweg beschäftigt. Gewaltige Schlagzeilen machten die Pläne von Investor Norbert Dittel, der das Gebäude zunächst umfangreich sanieren wollte, dann aber nach ausufernden Debatten der Politik seinen Rückzug verkündete ( KLICK ). Ein Brandschutzgutachten bedeutete schließlich das Aus für sämtliche Veranstaltungen im Brückentorsaal ( KLICK ). Sogar ein Bürgerentscheid wurde abgehalten, bei dem die Rintelner aufgefordert waren, über eine Sanierung des Brückentorsaals im Eigentum der Stadt Rinteln abzustimmen ( KLICK ).

(Dieser Artikel erschien zuerst auf Rinteln-Aktuell.de)

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