4 Millionen Kubikmeter pro Jahr: Stadtwerke Schaumburg-Lippe setzen Investitionsschwerpunkt auf Wasserversorgung
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(Landkreis) „Die wichtige Versorgung findet meist im Verborgenen statt, wo der normale Verbraucher natürlich nicht hinkommt“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck beim Pressetermin an ungewohnter Stelle:

Beim Hochbehälter Hirschkuppe, einem rund 2000 Kubikmeter Wasser fassenden Tank hoch oberhalb von Steinbergen.

Von hier erfolgt ein Großteil der Trinkwasserversorgung der Stadtwerke-Kunden. Und um die hohe Versorgungsqualität und -Sicherheit weiter aufrechtzuerhalten, investieren die Stadtwerke erneut in diesem Jahr rund 2,7 Millionen Euro in die Wasserversorgung.

Bereits im vergangenen Jahr wurden rund 2,9 Millionen Euro in die Trinkwasserversorgung investiert, unter anderem 300.000 Euro in die Wasseraufbereitung im Wasserwerk Stadthagen-Wendthagen. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden hier zudem das Dach und die Fassade saniert und eine Photovoltaikanlage angebracht, die rund 20 Prozent der notwendigen Energie für die Wasseraufbereitung erzeugt.

Setzen den Investitionsschwerpunkt auf die Wasserversorgung: (Von links) Stadtwerke Geschäftsführer Dirk Rabeneck, Oliver Theiss, Axel Wohlgemuth und Michael Sokoll.

„Unser Ziel sind natürlich auf 100 Prozent zu kommen“, so Rabeneck. Ähnliche Maßnahmen seien auch für das Wasserwerk Engern denkbar, aus dem rund 80 Prozent des Trinkwassers kommen. Der Hochbehälter Hirschkuppe sei dabei ein gutes Beispiel an einem neuralgisch wichtigem Standort, denn das Berggefälle wird sich zu Nutze gemacht.

„Die Wasserversorgung ist eine essentielle Aufgabe in der Daseinsvorsorge. Rund 61.000 Einwohner aus 22.000 Haushalten in 47 Ortschaften werden von uns mit Wasser versorgt“, veranschaulicht Rabeneck. Zudem steige auch die Nachfrage nach Wasser stetig durch Privathaushalte, Gewerbe und die Landwirtschaft. Dabei sei die Grundwasserneubildung in warmen Jahren rückläufig. „Doch derzeit sind wir noch auf einem guten Stand, aber das Klima wirkt sich merklich aus“, so Rabeneck.

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Michael Sokoll erläutert die Rahmendaten der Stadtwerke-Wasserversorgung.

Doch woher kommt das Wasser? Das Trinkwasser in Schaumburg fließt quellfrisch aus dem vorhandenen Grundwasser über eigene Brunnenanlagen in die Haushalte. Ein Großteil des Wassers wird über das Wasserwerk Engern gefördert, das relativ nah an der Weser liegt. Das im Gebirge anfallende Wasser strömt unterirdisch zur Weser und wird dabei von den Stadtwerken angezapft. Doch um die Versorgung langfristig zu gewährleisten, ist eine gute Vernetzung unabdinglich. Daher werde zunehmend in die Zubringerleitungen investiert. So werden sukzessive die Transportleitungen erneuert, unter anderem wurde bei dem Zubringer von Engern zur Hirschkuppe bereits begonnen.

„Die wichtige Versorgung findet meist im Verborgenen statt, wo der normale Verbraucher natürlich nicht hinkommt“, erläutert Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck beim Pressetermin am Hochbehälter Hirschkuppe.

„Eine besondere Baumaßnahme in diesem geologischen Gelände“, konstatiert Rabeneck. Diese wurde notwendig, da das vorhandene Rohrnetzsystem zunehmend störungsanfällig für Rohrbrüche war, was zusammen mit der schwierigen Geländelage zu kostenaufwendigen Reparaturen führte. Für die rund eine Million Euro teure Baumaßnahme habe man lediglich einen engen Bewegungsraum von vier bis fünf Metern Breite gehabt, erläutert Michael Sokoll, Bereichsleiter Netz bei den Stadtwerken Schaumbug-Lippe.

Ein Großteil des Wassers für die Kundenhaushalte wird vom 2000 Kubikmeter fassenden Hochbehälter Hirschkuppe transportiert.

Lob richtete er dabei an die ausführende Firma Eugen Engert. Allein eins der verlegten Rohre wiege rund 1,5 Tonnen, zudem mussten die Gräben hierfür zum Teil in den Fels gefräst werden. Aufgrund des Naturschutzes mussten nämlich alle Bäume so verbleiben wie sie sind. Mit der Erneuerung der Leitung wurde zudem auch die Spitzenlast erhöht, die besonders in den bedarfsintensiven Sommermonaten die Versorgungssicherheit zusätzlich gewährleiste.

Allein eine Million Euro wurden in die zentrale Transportleitung von Engern zur Hirschkuppe investiert, die Baumaßnahme läuft derzeit noch.

„Wir werden uns künftig immer wieder Gedanken über die Wasserversorgung machen müssen, denn da steht sehr viel hinter“, stellt Aufsichtsratsmitglied Oliver Theiss fest. „Wir müssen mehr Vorsorge treffen als früher und den Auswirkungen der Klimakrise entgegenwirken“, fügt Aufsichtsratsmitglied Axel Wohlgemuth hinzu. „Wasser gehört in die kommunale Hand und ist ein wichtiges Gut. Ich bin froh, dass das Thema Wasser von Privatisierungsgedanken verschont geblieben ist“, so Rabeneck abschließend.

(Text & Fotos: Nadine Hartmann)

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