Sich auf das Gute im Schwefel besinnen: Gemeinde Bad Eilsen verkauft Seifen aus dem Schwefelquellwasser des Kurparks
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(Bad Eilsen) „Schwefelwasser ist ein so tolles Wasser.

Manchmal finde ich es sehr schade, dass es so wenigen bekannt ist und so selten genutzt wird. Den Wenigsten sind die tollen Eigenschaften von Schwefel bekannt, sie sind in Vergessenheit geraten und werden daher nicht mehr in Anspruch genommen“, erläutert Elke Dralle, Mitarbeiterin der Tourist-Information in Bad Eilsen.

Der Eilsener Kurpark zeichnet sich durch einige Quellen mit wertvollem Heilwasser aus. Aus dem Wasser des Adolfbrunnens, das eine besonders hohe Schwefelkonzentration aufweist, werden seit neustem Seifen hergestellt, die die guten Eigenschaften des Schwefels beinhalten und sich zudem auch als tolles Mitbringsel mit lokalem Bezug eignen.

Die Bad Eilsener Schwefelseife wird mit Limonenduft und duftneutral angeboten.

Seit Juli gibt es die Bad Eilsener Schwefelseife in der Tourist-Info käuflich zu erwerben, ebenso in der Bückeberg-Klinik, die eine direkte Standleitung von der Quelle hat. Auch die Bückeburger Tourist Information verkauft inzwischen die Seifen, die auf durchweg positive Resonanz stoßen. „Damit hätten wir nie zu hoffen gewagt. Ein tolles Zeugs“, freut sich auch Elke Dralle. Dabei gibt es die guten Stücke in zwei Varianten: weiß-blau und mit ansprechendem Limonenduft, oder aber schlicht weiß und ohne jegliche Duftstoffe. Generell befinden sich keinerlei synthetische Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe in den Seifen, lediglich das Quellwasser und Bio-Zutaten wie Oliven-, Kokos- und Rapsöl kommen hinein. Hergestellt werden die Seifen zwar mit Bad Eilsener Schwefelwasser, aber zugegebenermaßen werden sie nicht in Bad Eilsen, sondern in Barsinghausen von Tanja Claußen gefertigt. Der Kontakt zu Claußen kam auf dem beliebten Bad Eilsener Bauernmarkt zustande, wo sie regelmäßig handgefertigte Seifen verkauft.

Mit der Idee im Gepäck sind die Verantwortlichen dann auf Clausen zugetreten und haben 360 Stück in Auftrag gegeben. Die Herstellung der guten Stücke braucht dabei seine Zeit, denn im Kaltrührverfahren werden die Öle und Fette zunächst erwärmt und mit der aus dem Quellwasser angesetzten Natronlauge vermengt. Mit dem Verseifungsprozess spalten sich die Fettmoleküle auf, am Ende bleibt ein Fettüberschuss von sieben Prozent in der Seife, der für eine Nutzung für Hand und Körper optimal ist.

Die entstandene, gelartige Masse wird mit Duftölen und mineralischer Farbe versetzt und in Blockformen abgefüllt. Anschließend beginnt die Masse durch erneutes Erhitzen natürliches Glycerin zu bilden, dieses sorgt später für die Pflege und Feuchtigkeit auf der Haut. Nach 24 bis 48 Stunden erfolgt das Ausformen und Schneiden des Seifenblocks in 100-Gramm-Stücke. Zwei Wochen ruhen die Stücke anschließend an einem kühlen und dunklem Ort. In dieser Zeit sinkt der pH-Wert von 15 auf 8,5 und die Blöcke verlieren etwa 15 Prozent Gewicht. Insgesamt ruht ein Seifenstück rund 40 Tage nach seiner Herstellung.

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Elke Dralle, Mitarbeiterin der Tourist-Information in Bad Eilsen, zeigt die Schwefelseife und eine Urkunde der Sicherheitsbewertung.

Die Bad Eilsener Schwefelseife als handgemachte Pflanzenölseife nach einer Einzelrezeptur wurde im Juni dieses Jahres durch die „Oekolab Gesellschaft für Abwassertechnik und Umweltanalytik“ im Rahmen einer Sicherheitsbewertung als sicher hergestelltes kosmetisches Mittel eingestuft. Auch die Quellen des Kurparks unterlaufen alle zehn Jahre einer Heilwasseranalyse, informiert Elke Dralle.

Die schicke Banderole, in die die Seife gekleidet ist, hat die Gemeinde selbst entworfen, abgebildet ist die Tuffsteinquelle des Kurparks. Der Adolfbrunnen befindet sich nicht weit entfernt, ist für Besucher nicht direkt zugänglich und von außen nicht so spektakulär wie die andere Quelle, dafür umso heilsamer in der Wirkung des Wassers. Die bereits erwähnte Standleitung in die Bückeberg-Klinik wird eben dafür genutzt, um direkt an das gute Schwefelwasser zu kommen, dessen wohltuende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung laut Hersteller wissenschaftlich nachgewiesen wurde.

Für die Seife haben Dralle und ihre Kollegen eimerweise Quellwasser nicht aus dem Brunnen, sondern aus der Klinik herausgetragen. Die Klinik selber nutzt das Wasser für wohltuende Anwendungen – unter anderem kann dort jeder, der möchte, Schwefelwasser-Thermalwannenbäder genießen.

(Text und Fotos: Nadine Hartmann)

Bu: Elke Dralle von der Tourist-Information und ihre Kolleginnen packen die Seifen, deren Sicherheit urkundlich festgehalten ist, eigenhändig in die schicken Banderolen ein.

Bu2: Die Bad Eilsener Schwefelseife wird mit echtem Quellwasser aus dem Kurpark hergestellt und ist in zwei Sorten erhältlich.

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