Ausgeklügeltes Wassermanagement: Katja Keul besucht Baumschule Röhler in Heuerßen
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(Heuerßen) Im Rahmen der Aktion „Praxis für Politik“, organisiert vom Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi), hat die Grünen-Bundestagsabgeordnete Katja Keul ein Praktikum bei der Baumschule Röhler in Heuerßen absolviert.

Neben dem Kennenlernen von Arbeiten wie dem Etikettieren von jungen Obstbäumen für den Großhandel oder dem Schnitt von Apfelbäumen konnte Keul auch das 24 Fußballfelder große Gelände des Betriebs besichtigen und im Anschluss mit Geschäftsführer Achim Röhler und seinen Mitarbeitern ins Gespräch kommen.

Katja Keul beim Baumschnitt mit Rene Friedrich.

Besonders beeindruckt zeigte sich die heimische Abgeordnete von dem ausgeklügelten Wassermanagement der Baumschule. Jegliches Wasser, welches auf den versiegelten Flächen der Baumschule landet, wird aufgefangen und in einen Teich geleitet. Durch dieses System konnte das Areal sogar in den vergangenen Trockenjahren fast ohne zusätzliches Wasser versorgt werden. Der Teich bildet zugleich die Lebensgrundlage für viele lokale Tier- und Pflanzenarten. Mit großem Interesse hat Keul auch die umweltfreundliche Wiederverwertung der unzähligen Kunststofftöpfe begutachtet. Eindruck hinterlassen hat auch das effiziente Kompostiersystem, was dazu führt, dass die Baumschule ihren zu verarbeitenden Humus aus eigenem Pflanzenabfall gewinnt. Solch durch und durch grüne Ideen trafen bei Keul auf viel Zuspruch.

Im Gespräch erzählte Röhler, dass die Branche gut durch die Corona-Zeit gekommen sei. Lediglich zu Beginn der Pandemie im März 2020 hatte der Betrieb zwei Wochen den Verkauf schließen müssen. Dieses freue Röhler auch besonders im Hinblick auf Natur- und Klimaschutz, denn „jeder Baum zählt“, so der Geschäftsführer.

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Marius Tegethoff vom Bund deutscher Baumschulen e.V., welcher an diesem Tag das Praktikum der Abgeordneten begleitete, merkte an, dass Baumschulen Teil der Lösung der Klimakrise seien und sieht im gestiegenen Kaufverhalten während der Pandemiezeit, dass der Selbstversorgeraspekt und die Bemühungen zum Naturschutz gut zusammenpassen. Im Hinblick auf das Baum- und Waldsterben forderte die heimische Abgeordnete: „Wir brauchen eine höhere Quote an Urwäldern auf unseren Böden!“ Zustimmend ergänzte Röhler: „Dies sei ein zentraler Aspekt, um Wälder robuster gegen Hitze und Schädlinge zu machen“.

Von links: Achim Röhler, Rene Friedrich, Katja Keul, Marius Tegethoff, Ricarda Henneberg

Auf die Frage Keuls, was sich die Baumschule für die Zukunft wünsche, lautet die Antwort von Meisterin Ricarda Henneberg, dass es zeitnah passende und verlässliche Ersatzstoffe zum Kunststoff in den Töpfen und Etiketten geben solle und dass auf Torf in Pflanzerden bald verzichtet werden könne. Vor allem dieser Wunsch stieß bei der Abgeordneten Keul auf offene Ohren, da sie sich seit Jahren für eine Beendigung des Torfabbaus einsetzt, da die anschließende Renaturierung der Moore den vorherigen Abbau nicht auffangen könne.

Neben vielen neuen Eindrücken wurde Katja Keuls Vormittag in der Baumschule Röhler durch den Kauf eines jungen Walnussbaums abgerundet, welcher den Platz ihrer abgestorbenen Ulme im Garten ersetzen soll.

(pr/Fotos: pr)

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