Bückeburg: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu Besuch in Seniorenresidenz „Rosengarten“
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(Bückeburg) CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war am Donnerstag zu Besuch im „Rosengarten“, der DRK-Einrichtung für Betreutes Wohnen in Bückeburg.

DRK-Präsident Bernd Koller und sein Vize Axel Wohlgemuth nahmen Spahn und den CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann in Empfang und gingen nach kurzer Einleitung über zur Fragestunde von rund 35 Bewohnern der Einrichtung. Unter anderem kam das Thema der dritten Corona-Impfung zur Sprache, was Spahn bejahte und ergänzte, die Wahl des Impfstoffes – Biontech oder Moderna – sei egal. Die Krankenkassenbeiträge sah der Gesundheitsminister im Wesentlichen als stabil an, wenngleich es eine spannende Frage sei.

Von links: Maik Beermann, Jens Spahn, Bernd Koller.

Wie Koller ergänzt, gehöre der Rosengarten mit seinen 29 Jahren zu den ältesten Einrichtungen seiner Art in Deutschland. Betreutes Wohnen sei nicht nur das Vorhalten einer Nachglocke und eines Hausmeisters, sondern 24 Stunden, sieben Tage die Woche, eine anwesende Betreuung der rund 90 Bewohner in 80 Wohnungen. Dabei gehe es um die Bereiche Gesundheitspflege, Grundpflege, Hauswirtschaft, Entlastungsleistungen, Alltagshilfen, Behandlungspflege und Freizeitgestaltung. Ziel sei es, so Koller, „hier möglichst ein gutes Leben bis zum Lebensende zu führen und nicht in ein Pflegeheim zu  müssen. Betreutes Wohnen in diesem Sinne ist für die Gesellschaft wesentlich günstiger als die immensen Kosten einer heimgestützten Pflege.“

Spahn ließ sich von einer 92-jährigen Bewohnerin über ihre Erfahrungen in der Seniorenresidenz berichten.

Im großen Saal des Hauses nahmen die DRK-Pflegedienstmitarbeiter kein Blatt vor den Mund und erläuterten diverse Mängel, die es insbesondere in der ambulanten Pflege noch zu beheben gelte. Kritisiert wurde, dass die ambulanten Dienste derzeit nur Notstandsverwalter seien.

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Pflegegeldkontrollen müssten binnen kurzer, 14-tägiger Frist erfolgen. Und das, obwohl sich seit gut 1,5 Jahren aufgrund der Pandemie vorher nichts in dieser Richtung getan hätte. Dies sei eine „bürokratische Unverschämtheit gegenüber dem Personal“. Es wurde darauf hingewiesen, dass derzeit große Immobilienkonzerne und Investoren eine Pflegeeinrichtung nach der anderen mit dem Ziel der Rendite errichten, sich aber nicht um mehr Pflegekräfte und deren Ausbildung kümmern würden.

DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann wies darauf hin, dass in Deutschland zwar die stationäre Pflege geregelt und genormt sei, aber besonders bei der ambulanten Pflege und der Tagespflege dringender Nachbesserungsbedarf bestehe. Dieses Problem sei ihm bekannt, so Spahn, es brauche aber noch eine geraume Zeit, um entsprechend nachzubessern. Auch zur Diskussion, ob Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürften, äußerte sich Spahn. Dies befürwortete er, auch aus ethischen Gründen, insbesondere in den Bereichen Kita, Pflege und Schulen. (pr/Fotos: pr)

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