430 Grundschüler zu Besuch bei „Dr. Wald“
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(Landkreis) Rund 430 Grundschüler waren einer Einladung des Kreisforstamtes in den Bückeberg gefolgt.

Seit über 40 Jahren veranstaltet das Kreisforstamt Spießingshol vor den Sommerferien die Waldjugendspiele. Getreu dem Motto „Neue Freunde für den Wald gewinnen“ werden die 3. Klassen aus acht verschiedenen Grundschulen in und um Stadthagen zu einem Wettkampf rund um das Thema Wald eingeladen. Leider hat die Corona-Pandemie nun bereits schon zum zweiten Mal dazu geführt, dass die Waldjugendspiele nicht in gewohnter Art und Weise stattfinden können.

Um den Kindern, die durch Homeschooling, Wechselunterricht und Kontaktverbote auf vieles verzichten mussten, einen schönen Vormittag im Wald zu ermöglichen, hat das Kreisforstamt ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt. Alle eingeladenen 23 Klassen haben sich zur Freude des Kreisforstamtes an der Waldaktion beteiligt und „Dr. Wald“ einen Besuch abgestattet.

„Wald tut gut und gibt uns Kraft. Im Wald kann man Sport treiben, die Natur entdecken, entspannen und viel frische Luft tanken. All das hilft uns, gesund zu bleiben.“ Diese Erfahrung konnten nun rund 430 Kinder machen, die zusammen mit Försterin Diana Krause einen Vormittag im Wald verbracht haben.

In einem Zeitraum von sechs Wochen haben die einzelnen Schulklassen bei schönstem Sonnenschein, heißen Temperaturen oder auch mal Regen den Wald im Bückeberg erkundet. Je nach Wunsch der Schule hat die etwa 2,5-stündige Walderlebnisführung am JBF-Centrum, dem Forsthaus Halt oder der Schutzhütte Brandshof begonnen.

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Viel Wissenswertes zu verschiedenen Baum-, Pflanzen- und Tierarten konnte erfahren und die Natur mit allen Sinnen erlebt werden. Es wurde mit verschlossenen Augen den Waldgeräuschen gelauscht, verschiedene Tierspuren entdeckt und an verschiedenen Pflanzen gerochen.

Nach einer Stärkung beim selbst mitgebrachten Picknick hat Försterin Diana Krause ein Vogelnest gezeigt und die Kinder animiert, ein eigenes Nest zu bauen. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und so sind hierbei die unterschiedlichsten Nester entstanden – große Nester, die den Erbauern selber Platz bieten und kleine Nester, die zum Beispiel mit einer Überdachung punkteten.

Als Forschungsteam haben die Drittklässler den Waldboden untersucht. Neben diversen kleinen Tieren wie Asseln, Hundert- und Tausendfüßlern wurde auch mal zur Überraschung und Freude eine Blindschleiche oder ein Feuersalamander entdeckt.

Bei der Baumbegegnung hat jedes Kind mit verschlossenen Augen einen Baum ertastet und sich die speziellen Merkmale wie Rindenbeschaffenheit, Geruch und Umfang eingeprägt. Mit geöffneten Augen galt es dann, den zuvor ertasteten Baum wiederzufinden.

Der „Waldwichtel“ war ein Gastgeschenk der Klasse 3b der GS Am Stadtturm. Er soll den Wald vor Borkenkäfern und Sturm beschützen.

Nach diesem „Waldführungsmarathon“ zieht das Kreisforstamt eine durchweg positive Bilanz. Alle Schulen waren dankbar für die Einladung und die kleine Auszeit und haben oftmals das Thema Wald im Sachunterricht aufgegriffen, vorbereitet und vertieft. Für einige Kinder war es sogar der erste Waldbesuch überhaupt und so war bei diesen Kindern das Erstaunen groß, dass bei uns im Wald gar keine Löwen leben und der Waldboden so schön weich ist. Das Ziel, „neue Freunde für den Wald gewinnen“ ist voll aufgegangen und so haben die Schülerinnen und Schüler den Wald mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken verlassen. (pr/Foto: pr)

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