Dirtbike-Anlage in Bückeburg: 4.500 Euro für Planungen bereitgestellt
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(Bückeburg) Etwas stiefmütterlich wurde die hinter dem Skatepark an der Petzer Straße gelegene, rund 20 Jahre alte, Dirtbike-Anlage in den vergangenen Jahren behandelt.

So sehr, dass sie gar nicht mehr den aktuellen DIN-Normen in Sachen Sicherheit entspricht. Dass mussten auch zwei junge, engagierte Dirtbiker feststellen, als sie auf eigene Faust das verwachsene Gelände auf Vordermann bringen wollten. Die Planungen waren in Absprache mit der Stadt bereits fortgeschritten, als die Dekra mitteilte, dass für die Planung und Bau ein Planungsbüro mit Schwerpunkt Bikeranlagen beauftragt werden müsse, um eine DIN-gerechte Anlage gewährleisten zu können. Dies machte die Planungen natürlich komplizierter und langwieriger. Die Anlage ist derweil gesperrt.

Etwas unscheinbar kommt sie daher, wurde aber auch in den vergangenen Jahren stiefmütterlich behandelt: die Dirtbike-Anlage an der Petzer Straße.

Nicht mehr verkehrssicher

Nun haben die jungen Dirtbiker Phillip Hoffmann und Phillip Lengemann ihre Planungen und den Weg dorthin erneut im Ausschuss für Jugend und Familie (JFA) der Stadt Bückeburg vorgestellt, mit dem Wunsch, diese weiter voranzutreiben. Die einzige weitere Strecke in der näheren Umgebung sei eine alte, eigentlich verbotene und nur geduldete im Harrl, doch auch hier seien die Biker oft nicht gern gesehen. So hätten bereits Personen absichtlich Bäume auf die Strecke geräumt oder die selbst gebauten Rampen zerstört. Bereits 2019 planten die beiden und einige weitere Jugendliche, den Dirtpark wieder aufzumotzen, im Haushalt 2020 waren Mittel bereitgestellt worden und auch die Stadtjugendpflege war mit im Boot. Ein Ortstermin im Oktober 2020 verpasste diesen Planungen leider den vorläufigen Sargnagel, als klar wurde, dass diese nur mit einem spezialisierten Planungsbüro DIN-gerecht abzuschließen ist.

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Phillip Hofmann und Phillip Lengemann sowie Johannes Henke (vorne) stellen im Jugend- und Familienausschuss ihre Planungen und Vorstellungen vor und berichten vom Weg dorthin.

Planungen mit dem Arbeitskreis Spielplätze

Mehr als 30 Jugendliche – Tendenz steigend – würden in Bückeburg diesen Sport nachgehen, der für Altersklassen von zwölf bis 50 Jahren und aufwärts interessant ist. Um die Anlage wieder verkehrssicher zu gestalten, muss etwas Geld in die Hand genommen werden. In Rinteln wurde jüngst für rund 40.000 Euro ein Dirtpark gebaut. „Da wird mir ja schon recht schwindelig“, merkte Dieter Wilharm-Lohmann an. Dennoch sei auch er sich sicher, dass hier auch für weniger Geld die Anlage aufgewertet werden könne. Für die Planungen braucht es professionelles Fachpersonal, hierfür sollen 4.500 Euro bereitgestellt werden. „Das Verfahren läuft bereits seit mehreren Jahren und wir wollen dieses Thema nun in die poltischen Beratungen einbringen“, so Christian Schütte, Fachgebietsleitung Familie und Soziales. Dafür soll der Arbeitskreis Spielplätze mit eingebunden werden, auch die Jugendlichen sollen hier mitarbeiten. Nach weitere Konkretisierung der Planungen soll eine politische Grundsatzentscheidung gefällt werden, sodass im kommenden Haushalt 2022 Mittel bereitgestellt und die Realisierung angegangen werden kann.

Seit längerem hat die Stadt die Anlage gesperrt, (legale) Alternativen für die Dirtbiker gibt es in Bückeburg keine.

Umsetzung für das kommende Jahr geplant

Die Freien Wähler hatten kurz zuvor einen Antrag auf eine möglich baldige, noch in diesem Jahr zu vollendende Umsetzung, gestellt, dieser wurde jedoch abgelehnt. „Bis Ende Juni die Planungen aufzustellen, ist sehr sportlich und fast nicht machbar“, so Schütte. Zudem könne dann eine Finanzierung in diesem Jahr bei der angespannten finanziellen Lage nur über neue Kredite oder Einsparungen im laufenden Haushalt funktionieren, die Planungsgelder jedoch könnten aus dem Topf für die Planungen der Multifunktionshalle übertragen werden. Sandra Schauer (SPD) merkte eine mögliche Förderung über das Sportstättenprogramm des Landes Niedersachsen an, Schütte versprach eine Prüfung, ob dieses Projekt dort unterkommen könnte. „Ich schlage vor, dass wir nichts unnötig verkomplizieren, sondern gehen mit dem Arbeitskreis daran, damit wir keinen Murks bauen und im nächsten Jahr vernünftig damit loslegen“, konstatiert Benjamin Stahlhut (Grüne). Dem Beschlussvorschlag, die Planungen an den Arbeitskreis Spielplätze zu übergeben, die notwendigen Mittel bereitzustellen und die Ergebnisse anschließend in den Fraktionen und im JFA zu beraten, folgte der Ausschuss einstimmig. Die anschließende Grundsatzentscheidung werde dann vom Verwaltungsausschuss gefällt.

Die Sprünge und Abstände entsprechen nicht mehr den DIN-Normen, die gesamte Anlage muss erneuert werden.

(Text und Fotos: nh)

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