Der Neue Ratssaal im Bückeburger Rathaus: Akustisch und technisch saniert
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(Bückeburg) Vor ungefähr zwei Wochen wurde der Neue Ratssaal bei der Sitzung der Sport- und Partnerschaftsausschusses der Öffentlichkeit erstmalig nach seiner Sanierung und Renovierung präsentiert. Wo einst Holzvertäfelungen und harte Flächen die Akustik verzerrten, strahlt nun eine lindgrüne, akustische Wandbespannung im Kontrast zu einem angenehmen Dunkelbraun.

Historischen Charakter bewahren

97.000 Euro hat die akustische Sanierung gekostet, hinzu kommen für die neue Verkabelung des Rathauses Gesamtkosten von 110.000 Euro. Für die Arbeiten wurden zudem überwiegend Unternehmen aus der Region akquiriert. Schick und modern erscheint der Saal nach der Renovierung und spiegelt noch immer den historischen Charakter des Hauses wider. „Es ist ein historisches Gebäude und das bleibt es auch, daher haben wir versucht den Charakter der Baukunst aus dem Entstehungsjahrhundert zu bewahren und dennoch mit der Zeit zu gehen“, resümiert auch Bürgermeister Reiner Brombach die Umbaumaßnahme bei einem Ortstermin.

Der Zuschauerraum vor der Sanierung. (Foto: pr)
Im Zuschauerraum ist nun ein schmuckes Wandbild mit Impressionen der Stadt und dem Wappen zu sehen.

Verborgene Details wieder sichtbar gemacht

Zahlreiche, durch die vergangene Renovierung in den 1970er Jahren verborgene Details, sind nun wieder sichtbar: Friese zwischen den Fenstern und auf der gegenüberliegenden Seite neben der nun wieder sichtbaren Durchreiche leuchten in strahlendem Weiß, während die Wandfarbe lindgrün samt der dunkelbraun angestrichenen Holzvertäfelung an den Jugendstil angelehnt ist, wie Björn Sassenberg, Fachgebietsleitung Planen und Bauen, und Marc Sigges, Gebäudemanagement der Stadt Bückeburg, erklären. „Leider wurde in der vorherigen Renovierung einiges zerstört, sodass beispielsweise das Fries zwischen der Durchreiche nicht mehr wiederherzustellen war“, so Sassenberg. Die Durchreiche selbst ist nun wieder sichtbar, vorher war diese durch einen roten Vorgang verdeckt.

Der Saal vorher: Der Stil aus der Renovierung in den 1970ern war deutlich sichtbar, die Akustik schlecht. (Foto: pr)
Alles neu im Neuen Ratssaal: Durch die akustische Wandbespannung in lindgrün sind Sitzungsteilnehmer besser zu verstehen.

Akustik verbessern

Grund für die gesamte Erneuerungsmaßnahme war die Notwendigkeit einer akustischen Sanierung des Saales, und dies konnte durchaus erzielt werden. Zu verdanken ist das zum größten Teil der Wandbespannung mit einem Akustikvlies und einer weichen, vier Zentimeter dicken Dämmebene darunter. „Die schlechte Akustik lag größtenteils an den harten Flächen und Holzwänden, daher haben wir im Vorfeld untersucht, wie wir das verbessern könnten“, erklärt Sassenberg. Zudem sollte der historische Charakter des Saales besser zum Vorschein kommen, daher die klassische Farbgebung und die Betonung auf das Fries und die Stuckdecke durch eine indirekte Beleuchtung.

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Die neuen „Kronleuchter 4.0“ sorgen für eine indirekte Beleuchtung der Stuckdecke.

Die alten Kronleuchter wurden durch neue LED-Leuchtringe ersetzt, die im dezenten weiß gehalten sind. Diese „Kronleuchter 4.0“ seien zwar moderner als die vorherigen, würden sich aber am Charakter des Raumes orientieren und nicht etwas künstlich ‚historisieren’“, erklärt Marc Sigges weiter. „Durch die indirekte Beleuchtung nimmt man nun die Decke mit dem detailreichen Stuck viel besser wahr“.

Neueste Technik

Außerdem wurde die neueste Technik im Raum verbaut: eine mobile Kamera, ein neues Mikrofon samt akustischen Verstärker, Säulenlautsprechern und großer Leinwand samt Beamer sorgen dafür, dass ab sofort alles auch digital funktioniert und Sitzungen auch in Hybridform stattfinden können. Die gesamte Technik, die Beleuchtung und Verdunklungselemente vor den Fenstern lassen sich zudem per Tablet steuern. „Hier hat sich die Firma sehr viel Mühe gegeben, die Kabel und alles an Technik so weit wie möglich zu verstecken“, lobt Sassenberg das Ergebnis. Die Bürgermeister-Galerie im Zuschauerbereich musste zugunsten eines Wandbildes mit dem Bückeburg-Wappen und einprägsamen Impressionen der Stadt weichen. „Für die Bürgermeister vergangener Zeiten finden wir schon ein anderes Plätzchen“, schmunzelt der amtierende Bürgermeister Brombach.

Von links: Reiner Brombach, Björn Sassenberg und Marc Sigges zeigen sich vor Ort zufrieden mit dem Ergebnis der Sanierung.

(Text und Fotos: nh/privat)

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