Stadthagen: Aufbau des Corona-Impfzentrums für den Landkreis Schaumburg läuft auf Hochtouren
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(Stadthagen) Die Aufbauarbeiten fürs Corona-Impfzentrum in der Festhalle Stadthagen laufen seit Mittwoch auf Hochtouren. In der Kreisstadt entsteht das einzige Impfzentrum im Landkreis Schaumburg. Es ist eins von 50 Zentren in ganz Niedersachsen. Derzeit ist ein Team der Firma Hoffmann Messebau aus Hannover zusammen mit rund zehn ehrenamtlichen Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) Stadthagen damit beschäftigt, die Halle gemäß den Vorgaben des Landes Niedersachsen herzurichten. Bis zum 15.12.2020 müssen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Wann es mit der Impfung losgehen kann, steht noch nicht abschließend fest. Dies hänge unter anderem von der Zulassung des Impfstoffes und den Maßgaben der ständigen Impfkommission (STIKO) ab, sagte die Kreisdezernentin Andrea Stüdemann bei einem Vor-Ort-Termin. Sie ist als Leiterin des Aufbaustabes Impfzentrum zusammen mit der Ordnungsamtsleiterin des Landkreises Schaumburg, Elvira Bokisch für die Errichtung der Infrastruktur verantwortlich, um die Impfung für Menschen im Landkreis Schaumburg zu ermöglichen.

Kreisdezernentin Andrea Stüdemann und Ordungsamtsleiterin Elvira Bokisch (re.)

Bewachung durch Sicherheitsdienst und 50 Mitarbeiter für Impfzentrum des Landkreises Schaumburg

Im Innern der Festhalle entstehen drei sogenannte Impfstraßen. Die Wege werden als Einbahnstraßen ausgelegt. Nachdem der Haupteingang passiert ist und eine Fiebermessung durchgeführt wurde, geht es links herum in einen corona-konformen Wartebereich mit gesetzlich vorgegebenen Mindestabständen zur Anmeldung. Jede der Impfstraßen verfügt über ein Arztzimmer, einen Umkleidebereich und den Impfraum. Hier wird die Spritze nach erfolgtem Vorgespräch beim Arzt durch geschultes und befähigtes Personal verabreicht. Anschließend geht es in einen Ruhebereich zur weiteren Beobachtung. Die benötigten Mitarbeiter organisiert das Deutsche Rote Kreuz, welches auch den Betrieb des Impfzentrums im Auftrag des Landes Niedersachsen übernimmt. Das Arztpersonal wird vom Land gestellt. Hierzu laufen gerade die Abstimmungsarbeiten. Rund 50 Mitarbeiter werden zum Betrieb des Impfzentrums benötigt. Hinzu kommt ein Sicherheitsdienst, der für die Rund-um-die-Uhr-Bewachung zuständig sein wird. Laut bestätigten Informationen handelt es sich um die Firma SDS aus Rinteln.

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Ein Team aus Messebauern aus Hannover und THW-Ehrenamtlichen aus Stadthagen ist mit dem Aufbau des Corona-Impfzentrums in der Festhalle beauftragt.

Welcher Impfstoff genau verabreicht wird, steht noch nicht abschließend fest. Demzufolge ist auch noch nicht klar, welche Anforderungen an Lagerung und Logistik gestellt werden. Zusätzlich werden drei mobile Impfteams mit jeweils drei Personen (Arzt, Impfpersonal und Dokumentation) zusammengestellt. Diese sollen beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen zum Einsatz kommen.

Geimpft wird in sogenannten „Impfstraßen“, wo die Personen vom Arztgespräch über die Verabreichung des Vakzins bis hin zur Nachbeobachtung verschiedene Stationen durchlaufen.

Die Kosten für Aufbau und Betrieb trägt das Land Niedersachsen

Das Land werde aufgrund des festgestellten, „außergewöhnlichen Ereignisses“ auch die Kosten für den Aufbau und Betrieb des Impfzentrums übernehmen, erklärte Stüdemann, es lege aber auch die Vorgaben fest. So wird die Hardware und Software zur Anmeldung, Datenerfassung und Verarbeitung des Impfvorgangs ebenfalls vom Land Niedersachsen beschafft. Nach jetzigem Stand der Dinge soll zunächst montags bis freitags, später auch an Samstagen, geimpft werden. „Sonn- und Feiertage sind allerdings ausgenommen“, erklärt Stüdemann. Ebenso soll, sobald es losgeht, der Betrieb zunächst mit nur einer Impfstraße aufgenommen werden. Wahrscheinlich sei auch, dass zunächst die mobilen Impfteams in Aktion treten.

Der Mietvertrag über die Festhalle Stadthagen läuft zunächst bis zum 30. Juni 2021, mit der Option auf Verlängerung. Das bedeutet, dass die Regionalschau, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, auch im kommenden Jahr nicht stattfinden kann. Alles in allem sei es eine „außergewöhnliche Situation“ und ein „Kraftakt“ für alle Beteiligten, so Stüdemann, die sich bei den zahlreichen Ehrenamtlichen für ihre Unterstützung bedankt. Die Kreisdezernentin hat allerdings Hoffnung, dass sich gegen Mitte kommenden Jahres endlich „Licht am Ende“ des Tunnels zeigen könnte. (vu)

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