Obernkirchen: Aktionsbündnis informiert auf Wochenmarkt über Insekten
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(Obernkirchen) Unter dem Motto „Danke, allen Bienen und Insekten!“ wird das regionale „Aktionsbündnis Obernkirchen“ für das laufende Volksbegehren „Artenvielfalt.Jetzt!“ am 16. und 23. Oktober auf dem Obernkirchener Wochenmarkt zeigen, wie lebenswichtig die Bestäubungsleistung der Insekten für Menschen und viele Tiere und ihre Lebensräumen ist.

„Gerade jetzt zur Erntezeit wird deutlich, dass wir ohne die fleißigen Helferinnen, die unsere Pflanzen bestäuben, viele Obst- und Gemüsefrüchte gar nicht ernten könnten“, erklären die Akteure des Aktionsbündnisses Obernkirchen. „Etwa 80 Prozent unserer Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Von den 107 weltweit am häufigsten angebauten Kulturpflanzen werden 91 in unterschiedlichem Ausmaß bestäubt. Eine zentrale Rolle spielen Honigbienen, aber auch wilde Insektenarten sind wichtige Bestäuber, etwa Wildbienen und verschiedene Schmetterlingsarten sowie auch Fliegen und Mücken. Würden alle Bestäuber ausfallen, hätte dies, Schätzungen zufolge, Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent zur Folge.“

Erdbeeren und Kirschen, Äpfel, Kürbis, Wassermelonen sowie Gurken, Raps, aber auch Kaffee und Kakao bringen dem NABU zufolge jedes Jahr reiche Erträge, wenn sie von Wildbienen oder anderen Insekten bestäubt werden. Schätzungen zufolge würde ein Totalverlust an Bestäubern dazu führen, dass Ernteeinbrüche um bis zu 90 Prozent zu befürchten wären. „Die Versorgung mit Proteinen, Vitaminen oder Eisen wäre massiv gefährdet“, heißt es von Seiten des NABU.

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Laut NABU sind auch andere Tiere wie zum Beispiel viele heimische Singvogelarten von Sämereien, Nüssen oder Obst abhängig – die es wiederum überwiegend nur mittels Bestäubung durch Insekten gibt. Ein Großteil der Artenvielfalt der Erde machen pflanzenfressenden Tierarten aus – und hängen damit direkt von der Bestäubungsleistung der Insekten ab. ‚Alles hängt mit allem zusammen‘, wusste bereits vor 250 Jahren schon Natur- und Klimaforscher Alexander von Humboldt. „Damit wir das nicht aufs Spiel setzen, brauchen wir besseren Artenschutz auch hier in Niedersachsen – und den gibt es nur mit dem Volksbegehren“, schreibt der NABU in einer Pressemitteilung.

Zum Volksbegehren teilt der NABU weiterhin mit: „Wem die Natur und ein besserer Tier- und Pflanzenschutz in Niedersachsen am Herzen liegt und wer noch nicht unterschrieben hat, kann sich jetzt mit der Unterschrift unter das Volksbegehren ganz konkret für mehr Artenschutz einsetzen: für mehr Lebensraum und Nahrung für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge, für das Überleben der Wiesenvögel wie Kiebitz und Feldlerche und dafür, dass Naturschutzgebiete pestizidfrei und Uferzonen an Gewässern besser geschützt werden. Damit es zu einer Abstimmung im niedersächsischen Landtag über das Gesetz kommt, braucht es insgesamt rund 610.000 Unterschriften für das Volksbegehren, die bislang gesammelten 72.167 Unterschriften (Stand 01-09-2020) zählen dabei mit. Lehnt der Landtag das Gesetz ab, folgt ein Volksentscheid. In Obernkirchen werden aber nicht nur auf dem Markt Unterschriften gesammelt. Die Aktiven des Aktionsbündnisses werden in den nächsten Wochen persönlich unterwegs sein und Interessierte an der Haustür ansprechen und um Unterstützung bitten.“ (pr)

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