Volksbegehren Artenvielfalt auch in Schaumburg gestartet
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(Landkreis) Nachdem kürzlich der offizielle Auftakt zum Sammeln der Unterschriften für das niedersächsische Volksbegehren „Artenvielfalt.Jetzt!“ in Hannover stattgefunden hat, bei dem die Initiatoren des Volksbegehrens die ersten Unterschriften entgegennehmen konnten, beginnt nun auch in Schaumburg die Unterschriftensammlung. Träger des Volksbegehrens sind der Deutsche Berufs- und Erwerbs-Imker-Bund e.V. (DIBB), Bündnis 90/Die GRÜNEN Niedersachsen sowie der NABU Niedersachsen e.V., heißt in der zugehörigen Pressemitteilung.

Unterschriftenlisten sind jetzt vielerorts erhältlich, wie das Schaumburger Aktionsbündnis zum Volksbegehren Artenvielfalt bekannt gibt, zu deren regionalen Unterstützern unter anderem die BI Auetal e.V., das Bienenhaus der Schaumburger Waldimkerei e.V., der Imkerverein Rinteln, Parents for Future Schaumburg, der Bioladen Querbeet, die AG Wegraine in Schaumburg und die Schaumburger Waldimkerei gehören. Niedersachsenweit sind es um 140 Unterstützer, die dem Volksbegehren ihre Stimme geben.

Maria Rollinger (NABU Rinteln) zeigt die Unterschriftenliste.

„Ab sofort kann auch in Schaumburg unterschreiben, wer Tier- und Pflanzenarten in Niedersachsen besser schützen will. Das Artensterben ist dramatisch. Auch hier in Niedersachsen sind die Hälfte von 11.000 Tier- und Pflanzenarten bedroht, 62 Prozent der Wildbienenarten gefährdet und Millionen Brutvögel verschwunden. Der Bericht der Bundesregierung zur Lage der Natur hat es gerade nochmal verdeutlicht: Die Natur geht verloren“, so Jörg Rummel fürs Schaumburger Aktionsbündnis. „Wir sind aber auf intakte Ökosysteme angewiesen – nicht nur saubere Luft und sauberes Trinkwasser, auch die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln hängt davon ab. Die immer intensivere Landwirtschaft ist einer der Hauptverursacher des Artensterbens. Naturforscher der Leopoldina bestätigten kürzlich, dass 80 Prozent des Biodiversitätsverlusts auf das Konto der intensivierten Landwirtschaft gehe. Deshalb darf es ein Weiter-so nicht geben. Wir müssen jetzt handeln, wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder und Enkelkinder Tierarten wie Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine, aber auch Feuersalamander künftig nur noch im Museum sehen werden“, ergänzt Inga Siemann, die ebenfalls zu den lokalen Akteuren für das Volksbegehren gehört.

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„Das Artensterben macht keine Pause, sodass die hochmotivierte Aktionsgruppe im Schaumburger Land nun mit den druckfrisch bereitliegenden Unterschriftenbögen loslegen möchte“, machen Rummel und Siemann deutlich. Insgesamt unterstützen allein in Schaumburg mehr als dreißig Vereine, Verbände, Unternehmen, Parteien und Privatpersonen das lokale Aktionsbündnis. „Wir können damit in Schaumburg ebenfalls auf ein breites gesellschaftliches Bündnis für mehr Artenvielfalt setzen“, wie Rummel betont. Niedersachsenweit unterstützen mittlerweile 140 Bündnispartner*innen das Volksbegehren.

„Besseren Artenschutz gibt es nur mit besseren Gesetzen: Es braucht verbindliche Reglungen, an die sich alle halten müssen und die Entschädigungszahlungen für Landwirte sichern“, wie auch Uta Fahrenkamp für die Bündnispartner des Schaumburger Volksbegehrens betont. „Viele Menschen sind besorgt, dass Klimakrise und Artensterben unumkehrbare Schäden anrichten“, so Fahrenkamp weiter. Das Volksbegehren soll dafür Sorge tragen, die Lebensgrundlagen für Mensch und Natur für die Zukunft zu bewahren. Gemeinsam ist man zuversichtlich, die benötigten 610.000 Unterschriften niedersachsenweit zu sammeln – und in Schaumburg einen großen Beitrag dazu zu leisten.

„Auch können eigene Listen angefordert werden, wenn man selbst Unterschriften im engen Freundes- und Familienkreis sammeln möchte“, wie Fahrenkamp erläutert. Die Unterschriftenlisten können bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle Weserbergland angefordert werden: telefonisch unter 05724 – 3993535 oder -399 4118 oder per Email britta.raabe@NABU-Weserbergland.de. Dort werden die ausgefüllten Bögen auch gern wieder entgegen genommen – und persönlich kann dort ebenfalls unterschrieben werden.

Die Unterschriften finden auf einer Seite Platz. Die restlichen sieben Seiten beinhalten den Text des Volksbegehrens.

Infobox

Wer kann wie unterschreiben?

Das Volksbegehren können alle unterschreiben, die in Niedersachsen ihren Wohnsitz haben und wahlberechtigt sind. Das Unterschreiben ist nur auf den Original-Unterschriftenbögen gültig. Online kann man nicht unterschreiben, auch Kopien sind nicht gültig. Pro Bogen sind nur Unterschriften aus der gleichen Gemeinde gültig.

Wo kann ich unterschreiben – und wo bekomme ich Bögen?

Unterschriftenbögen gibt es in ganz Niedersachsen bei den örtlichen NABU-Regionalgruppierungen sowie den Geschäftsstellen der GRÜNEN – dort kann auch direkt unterschrieben werden. Weitere Infos zu den Ansprechpartnern der örtlichen Aktionsgruppen gibt es auf der Homepage des Volksbegehrens.

Wo gebe ich die ausgefüllten Bögen wieder ab?

Die ausgefüllten Unterschriftenbögen können bei der jeweils zuständigen Hauptwohnsitzgemeinde der Unterzeichnenden eingereicht werden. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass nur Menschen aus der gleichen Gemeinde/dem gleichen Ort auf einem Bogen unterschreiben. Alternativ können die Unterschriftenbögen auch an das Volksbegehren Artenvielfalt Niedersachsen, Alleestraße 36, 30167 Hannover, geschickt werden.

Wer steht hinter dem Volksbegehren?

Als Initiatoren haben das Volksbegehren Artenvielfalt unterschrieben: Klaus Ahrens, Vizepräsident des Deutschen Berufs- und Erwerbs-Imkerbundes, Dr. Nick Büscher und Dr. Holger Buschmann vom NABU sowie Hans-Joachim Janßen und Anne Kura von den niedersächsischen GRÜNEN. Weitere über 130 Bündnispartner, darunter der BUND, der WWF, Die Linke, die ÖDP sowie Imkerverbände, Vereine und Unternehmen unterstützen das Volksbegehren. Eine Übersicht dazu findet sich unter www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/buendnis (pr)

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