(Wiedensahl) Das Wilhelm-Busch-Land Wiedensahl erweitert den Ausstellungsraum im Internet und präsentiert die Sonderausstellung über die Comicautorin Isabel Kreitz auch virtuell auf der eigenen Internetseite www.wilhelm-busch-land.de. Um die temporäre Schließung zu überbrücken, wurde durch das Unternehmen Spieler Internetdienste aus dem Auetal ein 360°-Rundblick für die Ausstellung angefertigt. Mit Hilfe von Nahaufnahmen ist ein detaillierter Blick in die Comicszenen möglich. Die ursprünglich bis 5. April 2020 angesetzte Sonderausstellung wird um das digitale Angebot ergänzt und kann nach der temporären Schließung auch vor Ort wieder besucht werden.
„Der digitale Blick in die Ausstellung ist eine Ergänzung des Museumsbesuchs, solange dieser nicht möglich ist. Zusätzlich ist der Rundgang ein Weg der Dokumentation des Wilhelm Busch Preises, ganz unabhängig von den Entwicklungen auf Grund von Covid-19.“, erläutert Frauke Quurck, Leiterin der musealen Räume auf dem Wilhelm Busch Land Wiedensahl, die Ziele der Maßnahme. Technisch wurde der ansprechende Ausstellungsrundgang von der Firma Spieler 360 entwickelt.
Zur Ausstellung
Zentrales Motiv dieser Sonderausstellung ist das Miteinander von Menschen. Dabei versteht Isabel Kreitz es, Schauplätze wie etwa eine Pommesbude oder das Leben von Jugendlichen auf St. Pauli in den 1940er Jahren ebenso detailreich wie atmosphärisch dicht zu zeichnen.
Isabel Kreitz Interesse an Wilhelm Busch wurde durch seine Gedichte geweckt. Diese illustrierte Kreitz 2007 mit wunderbar skurrilen Alltagsszenen und publizierte sie unter dem Titel “Die Käthe hat den Fritz geküsst”. Die Ausstellung zeigt die originalen Handzeichnungen von Isabel Kreitz für dieses Gedichtband.
Zur Wilhelm Busch Preisträgerin Isabel Kreitz
Isabel Kreitz zählt mit ihrem vielschichtigen Comicwerk zu den bekanntesten deutschsprachigen Comic-Autorinnen im In- und Ausland. Ihren Durchbruch erzielte Isabel Kreitz 1996 mit ihrer Bildgeschichte zu Uwe Timms Roman „Die Entdeckung der Currywurst“. Stilbildend sind ihre Graphic Novels zu den Kinderromanen von Erich Kästner geworden.
Brisante, kritische Themen der Vergangenheit wie der Gegenwart weiß Isabel Kreitz in spannend erzählten Geschichten aufzugreifen. Sie unterhalten nicht nur, sondern geben auch reflektierende Anstöße. Das zeigt sich etwa in ihrer Serie zu 60 Jahren deutscher Nachkriegsgeschichte, die 2009 erstmals in der Frankfurter Rundschau publiziert wurde oder die Graphic Novel „Rohrkrepierer“. Letzteres zeigt die Kindheit in St. Pauli in der Nachkriegszeit.
Der Wilhelm-Busch-Preis würdigt im deutschsprachigen Raum Persönlichkeiten, die sich in ihrer Arbeit der künstlerischen Qualität und der Tradition Wilhelm Buschs verbunden und verpflichtet fühlen. Hierbei sind Fähigkeiten als satirische Erzählerinnen und Erzähler gefragt sowie eine ästhetisch-hochwertige Zeichenkunst.
Der 1997 ins Leben gerufene Wilhelm-Busch-Preis wird in dieser Form seit 2006 von den drei Stiftern, der Stiftung Sparkasse Schaumburg, der Schaumburger Landschaft und den Schaumburger Nachrichten, verliehen. Bisherige Preisträger waren Robert Gernhardt, F. W. Bernstein, Vicco von Bülow alias Loriot, Ernst Kahl, Franziska Becker, Hans Traxler und Ralf König. (pr)