Porta Westfalica: Segelflugzeug steckt in Baumkronen fest / 2 Personen durch Hubschrauber gerettet
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(Porta Westfalica) Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica wurde gestern gegen 14:28 Uhr zu einem abgestürzten Segelflugzeug im Wesergebirge, Mindener Weg, alarmiert. Das Flugzeug hing etwa in 35 Metern Höhe. Zwei Personen befanden sich noch in der Maschine. Die Rettung gestaltete sich aufwendig, gegen 19 Uhr konnten beiden Personen mit einem Rettungshubschrauber befreit und zu Boden gebracht werden.

Die Einsatzstelle lag in einem Waldstück am Mindener Weg zwischen den Ortsteilen Hausberge und Lohfeld am Wesergebirge unterhalb des Fernsehturms. Ein Segelflugzeug war vom Flugplatz Vennebeck aus gestartet, war aus bislang unbekannter Ursache an dieser Stelle abgestürzt und hatte sich in den Baumkronen verfangen. Das Flugzeug steckte sozusagen in den Baumkronen fest, das ganze Flugzeug war stark geneigt mit der Front Richtung Boden. Im Flugzeug befanden sich eine männliche und eine weibliche Person, beide Insassen kommen aus dem Kreis Lüchow-Danneberg. Vereinskameraden der beiden abgestürzten Personen waren vor Ort und unterstützten die Rettungskräfte.

Das Flugzeug war vom Boden aus nur schwer zu erkennen, aufgrund der Lage im Wald konnte keine Drehleiter in Stellung gebracht werden. Mit tragbaren Leitern konnte das Flugzeug nicht erreicht werden. Aufstellflächen für einen Kran oder Hubmast waren auch nicht vorhanden. Zur Absicherung wurden unterhalb der Absturzstelle 2 Sprungretter in Stellung gebracht, diese Luftpolster sollten einen möglichen Absturz abmildern. Parallel wurde die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Espelkamp alarmiert, diese Spezialeinheit ist auf die Rettung aus Höhen und Tiefen spezialisiert und kommt im gesamten Kreisgebiet zum Einsatz.

Nach Eintreffen der Höhenretter wurden vorsorglich Beleuchtungsgeräte aufgebaut, da die Lichtverhältnisse im Wald immer schlechter wurden. Ein Hubschrauber der Polizei überprüfte die Lage aus der Luft, dieser war aber nicht mit einer Winde oder Lasthaken ausgerüstet. Ein Höhenretter kletterte hinauf zum Flugzeug und nahm Kontakt zu den beiden Verunfallten auf. Bereits vorher bestand Kontakt über Handy, die beiden Verunfallten wurden während der gesamten Einsatzdauer durch den Rettungsdienst betreut. Vom Höhenretter kam schließlich die Meldung, das eine Rettung von unten zu gefährlich ist, da ein Ausstieg aus dem Flugzeug und ein Abseilen mit der Gefahr des Absturzes verbunden war.

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Ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr kam zum Einsatz

Vorab war bereits die Leitstelle mit der Suche nach einem Hubschrauber mit Winde oder Lasthaken beauftragt worden. Verfügbar war der SAR 41, eine Bell UH-1D der Bundeswehr aus Nörvenich. Dieser wurde angefordert und traf gegen 18 Uhr an der Einsatzstelle ein. Der Hubschrauber landete auf einer nahen Wiese, die Feuerwehr übernahm die Absicherung. Die Besatzung des Hubschraubes und die Höhenretter koordinierten ihren Einsatz und sprachen das weitere Vorgehen ab. Der Hubschrauber setzte sich über das verunfallte Flugzeug, ein Höhenretter seilte sich über die Winde zum Flugzeug ab. Gegen 18:45 Uhr konnte die weibliche Person als Erstes gerettet werden, gemeinsam mit dem Höhenretter wurde sie am Seil hängend ausgeflogen und auf der nahen Wiese abgesetzt. Rettungsdienst und Notarzt übernahmen die weitere Versorgung. Der Hubschrauber startete unmittelbar wieder, wieder seilte sich der Höhenretter zum Flugzeug ab. Auch die männliche Person konnte am Seil und Retter hängend ausgeflogen und abgesetzt werden. Gegen 19 Uhr war auch diese Person am Boden und konnte rettungsdienstlich versorgt werden. Beide Personen waren ansprechbar, die genauen Verletzungen waren noch nicht bekannt. Beide Personen wurden ins Klinikum Minden transportiert.

Nach Abschluß der Rettungsarbeiten bauten Höhenretter und Feuerwehr alle vorgenommen Gerätschaften zurück. Die Bergung des Segelfliegers sollte nicht mehr am Samstag erfolgen, sondern erst zu einem späteren, noch nicht genau bekannten Zeitpunkt. Bis dahin wurde der Bereich durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Porta Westfalica abgesperrt. Die Bergung ist nicht mehr Aufgabe der Feuerwehr, die Koordination erfolgt durch das Ordnungsamt zusammen mit dem Eigentümer.

(Quelle & Fotos: Feuerwehr Porta/Michael Horst)

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