(Landkreis/Obernkirchen) „Wir konnten uns davon überzeugen, dass hier eine exzellente gesundheitliche Versorgung auf höchstem Niveau stattfindet – die kleinen Krankenhäuser hätten nicht überlebt, wir hätten nichts in Schaumburg ohne diesen Neubau“, meinte die SPD-Kreistagsabgeordnete Dr. Ilka Niemeyer am Ende eines zweistündigen Besuches der SPD-Kreistagsfraktion im Agaplesion ev. Klinikum Schaumburg.
Klinikum-Geschäftsführerin Diana Fortmann führte gemeinsam mit Pflegedirektor Jörg Hake die Kommunalpolitiker durch das Klinikum Schaumburg, ihnen einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht und alle Fragen der Besucher beantwortet. Seit nunmehr anderthalb Jahren gibt es dieses Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, das funktional aufgebaut ist und zu Recht als „Haus der kurzen Wege“ bezeichnet wird.
Dr. Maike Bachthaler, Fachärztin für Radiologie, gab einen Einblick in ihre Tätigkeit. In den alten Krankenhäusern konnten nur konventionelle Bilder gemacht werden; die Patienten mussten oft in andere Kliniken, meistens nach Minden, verlegt werden. Durch den Einsatz von modernen Technologien wie MRT, CT und Sonographie wird das Innere von Patienten durchleuchtet und untersucht, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen. „Mittels dieser Hochleistungsdiagnostik kann der Patient untersucht werden, ohne eine Operation nur für den Zweck der Diagnose an einem Patienten durchzuführen“, erläuterte die Leitende Oberärztin anschaulich.
Holger Finkemeier, Leitender Arzt der zentralen Notaufnahme, stellte den Besuchern das landespolitisch geförderte Projekt „IVENA“ vor, das seit dem 1. April 2019 im Einsatz ist. Dank dieser Software-Lösung wird das Klinikum voralarmiert, erfährt vom Rettungswagen aus, „wer wann angefahren wird und was zu erwarten ist“. So leuchtete um 17.51 Uhr am Board ein Lämpchen auf, und es wurde eingeblendet, dass um 18.06 Uhr eine 49-jährige Frau mit Bandscheibenproblemen eintreffen wird.
„Ein Riesenfortschritt, ohne Zeitverzögerung kann die manchmal lebensrettende Diagnostik und Therapie beginnen – wir haben alle Disziplinen unter einem Dach, die Rettungschancen sind größer als früher“, betonte Finkemeier. Aus medizinischer Sicht sei eine Zentralisierung gut, so Finkemeier, der aber nichts von Großkliniken mit 1.500 Betten und auf hundert Kilometer kein weiteres Krankenhaus hält.
Oberarzt Dr. Mirko Ehlerding begrüßte die Sozialdemokraten im „Herzstück“ der Klinik, im Herzkatheterlabor. Die Herzkatheterversorgung ist eine minimalinvasive medizinische Untersuchung des Herzens über einen Katheter, der in der Regel über die Adern der Leiste oder das Handgelenk eingeführt wird. „Die Ausstattung ist top-modern, es werden etwa 200 Schrittmacher im Jahr eingebaut“, berichtete der Kardiologe.
„Die meisten Patienten sind zufrieden, aber es gibt auch Personen, die sagen, nach Vehlen gehe ich auf keinen Fall“, meinte der Kreistagsabgeordnete Klaus Wissmann im anschließenden Gespräch und bedauerte, dass in den Tageszeitungen nicht das Positive, sondern nur Beschwerden veröffentlicht werden. Pflegedirektor Jörg Hake räumte ein, dass durch die negativen Berichte die Patienten sensibler werden und die Mitarbeiter ständig unter Beobachtung stehen.
„Einige Sachen durften nicht passieren, wir müssen uns weiterhin Vertrauen erarbeiten, die Mitarbeiter tun jeden Tag ihr Bestes“, meinte Diana Fortmann abschließend. (pr/Fotos: pr)