
(Landkreis) Gemeinsam mit den Eigentümern der Denkmale, den Gemeinden und vielen ehrenamtlich Mitwirkenden lädt die Schaumburger Landschaft am 8. September 2019 von 10 bis 18 Uhr ins Auetal, nach Eilsen und Obernkirchen ein. Anlass ist der europaweit durchgeführte „Tag des offenen Denkmals“ in Verbindung mit dem Entdeckertag der Region Hannover.
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals steht anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Bauhaus“ unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Damit soll aufgezeigt werden, dass technische Entwicklungen und gesellschaftlicher Fortschritt stets auch innovative Konstruktionen und neue Bautypologien nach sich gezogen haben. So finden sich Umbrüche und das Moderne zu jeder Zeit in jeder Denkmalgattung, von der Antike bis heute.
Private Eigentümer, Denkmalpfleger, ehrenamtliche Helfer und engagierte Vereine, die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen, leisten alle einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des Reichtums unseres kulturellen Erbes. Sie öffnen ihre Denkmale, die sonst nicht allgemein zugänglich sind oder tragen dazu bei, Bekanntes einmal anders zu sehen. An rund 30 beteiligten Denkmalen können Besucher auf Spurensuche vergangener Jahrhunderte gehen. Sie werden nicht nur die Denkmale selbst erleben, sondern auch ein buntes Begleitprogramm mit Ausstellungen und Führungen, Musik, Vorführung alter Handwerkstechniken bis hin zu Kulinarischem.
Besucher des Entdeckertages
Die Besucher des Entdeckertages 2019 der Region Hannover haben die Möglichkeit, kostenlos mit einem Shuttlebus vom Bahnhof Bückeburg zum Tourenziel Bad Eilsen und zurück zu gelangen. Die Busse stehen jeweils entsprechend den Fahrzeiten der Westfalenbahn Hannover – Bückeburg bereit.
Empfohlene Rückfahrt zur Verlosung mit der S-Bahn ab Bückeburg 16.41 Uhr.
Letzte Rückfahrmöglichkeit mit dem Shuttlebus zum Bahnhof Bückeburg ab Bad Eilsen um 17.30 Uhr.
Fahrradroute
Es besteht die Möglichkeit, mit dem Fahrrad von Denkmal zu Denkmal zu fahren. Ein Radweg ist für diesen Tag ausgearbeitet, der in der angegebenen Richtung ausgeschildert ist.
Die Liste der Denkmäler am Tag des offenen Denkmals im Landkreis Schaumburg:
Obernkirchen
Gelegen am Nordhang der Bückeberge führte hier ein Zweig des großen Helweges (alte Heer- und Handelsstraße vom Rhein zur Elbe) vorbei, der vermutlich schon in germanischer Zeit bestand. Obernkirchen entstand im Zusammenhang mit der alten Bückeburg als beherrschender Burg des Bukkigaus, die allerdings bereits 1180 zerfallen war und dem Kloster geschenkt wurde. Die Geschichte des Ortes war danach wesentlich die des Klosters und späteren Stiftes. Unterhalb des Klosters entstand der Ort, der bereits 1181 als erster schaumburgischer Ort von Kaiser Friedrich Barbarossa Marktrechte erhielt, aber erst 1615, zeitgleich mit Rodenberg, zur Stadt erhoben wurde. Obernkirchen wurde nicht planmäßig angelegt, hat aber seinen gewachsenen Stadtgrundriss bis heute mit vielen baulich interessanten Gebäuden bewahrt. Der Schutz des Reiches für das Stift und die Rechte der Schaumburger Grafen als Landesherren sorgten für eine spannungsgeladene Entwicklung. Große Not verursachte der Dreißigjährige Krieg, in dem Obernkirchen mehr als zehn Mal besetzt und geplündert wurde. Danach kam Obernkirchen zur hessi- schen Grafschaft Schaumburg. Die seit etwa 1100 ausgebeuteten Sandsteinbrüche, der Steinkohlenbergbau seit dem ausgehenden Mittelalter (eingestellt 1960) und die Glashütte machten Obernkirchen früh zum gewerblichen und industriellen Zentrum Schaumburgs.
1. Kirchplatz
Kirchplatz, Obernkirchen
2. Stiftskirche St. Marien
Kirchplatz, Obernkirchen
3. Schafstall im Stift Obernkirchen
Bergamtsstraße 12, Obernkirchen
4. Amtsgericht
Rathenaustraße 11, Obernkirchen
5. Kath. Kirche St. Josef
Rathenaustraße 7, Obernkirchen
6. Bahnhof
Bahnhofstraße 7, Obernkirchen
7. Schlosserei Bornemann
Neumarktstraße 40, Obernkirchen
8. Altes Kaufmannshaus
Lange Straße 14, Obernkirchen
9. Garten Brockmann
Hinter dem Graben (gegenüber Haus Nr. 12), Obernkirchen
10. Liethstollen
Am Liethstollen, Obernkirchen
Vehlen
Das ehemals schaumburg-lippische Dorf Vehlen wurde ab 1977 ein Ortsteil von Obernkirchen. Das Dorf existierte schon vor der Sachseneinwanderung. Hier lag am Helweg vor dem Sandforde der zentrale Gogerichtsplatz des Bukkigaus. Heute steht an diesem wichtigen historischen Ort ein Kriegerdenkmal. Vehlen (abgeleitet von Feld) wurde im Jahr 1055 erstmals urkundlich er- wähnt, als ein Hof vom Bischof von Minden dem Herzog Bernhard von Sachsen überlassen wur- de. 1167 schenkte der Welfe Heinrich der Löwe diesen Hof dem Stift Obernkirchen.
11. Rinne-Möller-Hof
Zum Felde 1, Vehlen
12. Ev. Kirche Vehlen
Bückeburger Straße 9, Vehlen
13. Hof Meier
Ahnser Straße 1, Vehlen
14. Vehlener Mühle
Ahnser Straße 3, Vehlen
Ahnsen
15. Harrl-Stollen
Birkenweg, Ahnsen
Eilsen
Der heutige Kurort Bad Eilsen wurde im Jahr 1033 erstmals urkundlich genannt. Die Heilquellen, die ihm zu seiner therapeutischen Bedeutung verhalfen, wurden erstmals 1647 durch den Kanz- leisekretarius Anton Kuhlmann erwähnt. Im 18. Jahrhundert stellte man fest, dass es sich um Mineralquellen von besonders starker Intensität handelt, mit einem hohen Anteil an Schwefel- wasserstoffgas und anderen wirksamen Stoffen. Dies veranlasste Fürstin Juliane zu Schaumburg- Lippe, im Jahr 1794 ein Schwefel-Schlamm-Bad einzurichten, das 1802 eröffnet wurde. In der folgenden Zeit wurde eine Reihe von Badeeinrichtungen gebaut, u.a. das Georg-Wilhelm-Haus im Jahr 1809. Der Fürstenhof, der als eines der schönsten und elegantesten Hotels Europas galt, wurde 1918 eröffnet. Durch die Tagung der Weltwirtschaftskonferenz im Jahr 1934 wurde Bad Eilsen sogar weltweit ein Begriff. 1941 wurde der Ort vom Reichsluftfahrtministerium für die Flugzeugwerke Focke-Wulf beschlagnahmt. Die britische Royal Air Force errichtete 1945 in Bad Eilsen ihr Hauptquartier und gab es erst 1955 wieder frei. 1957 kaufte die Landesversicherungs- anstalt Berlin-Hannover das Bad vom damaligen Eigentümer, Fürst Wolrad zu Schaumburg-Lippe, und feierte im Jahr 1959 die Wiedereröffnung. Ein erneuter Rückschlag erfolgte in den Jahren 1996/97 durch die sogenannte „Kurkrise“. Heute führt Bad Eilsen seine einstige Heilbadtradition mit modernster Kurortmedizin in den beiden Fachkliniken für Rheumatologie und Orthopädie sehr erfolgreich weiter.
16. Villa Wiser
Dr.-Faber-Straße 3, Bad Eilsen
17. Waldhof
Harrlallee 5, Bad Eilsen
18. Kurviertel
Brunnenpromenade/Kurpark, Bad Eilsen
19. Georg-Wilhelm-Haus
Bahnhofstraße 5, Bad Eilsen
20. Ev. Christuskirche
Friedrichstraße 3, Bad Eilsen
Auetal
Das Tal der Bückeburger Aue, die bei Hattendorf entspringt, wird durch den Bückeberg und das Wesergebirge eingerahmt. Schon die erste urkundliche Erwähnung von 1182, in der mehrere Orte im Auetal genannt sind, weist auf den Zusammenhang der Dörfer in diesem Talbecken hin. Vermutlich ist Rehren, das günstig an der Aue liegt, die älteste Siedlung des Auetals. Sie war schon zu germanischer Zeit besiedelt. Der Name leitet sich möglicherweise von Reth = Schilfrohr ab. Hattendorf, der alte kirchliche Mittelpunkt des Auetals, wurde bereits im Jahr 1059 im Codex Eberhardi des Klosters Fulda als Haderndorpe, das Dorf des Haddo, erwähnt. Funde aus der Jungsteinzeit belegen eine noch viel frühere menschliche Besiedlung des Auetals. Die Menschen hatten es hier schwerer als im benachbarten Wesertal: Das Klima ist rauer, die Böden teilweise mager. Die 1936 gebaute Autobahn mit den eindrucksvollen großen Bogenbrücken prägt die Landschaft, belastet die Bewohner bei zunehmendem Verkehrsaufkommen aber auch immer mehr. Politisch gehörte das Auetal von alters her zum Gebiet der Schaumburger und war Teil des Amtes Schaumburg. Bei der Teilung Schaumburgs im Jahre 1647 fiel das Auetal an die hessische Grafschaft Schaumburg.
21. Wassermühle Borstel
22. Gut Oelbergen
Gut Oelbergen 1, Poggenhagen
23. Gut Bodenengern
Bodenengern 6, Rannenberg
24. Jüdischer Friedhof
Langenfelder Straße, Hattendorf
25. Heimatmuseum Auetal
Langenfelder Str. 47, Hattendorf
26. Ev. St. Eligius-Kirche
Hattendorfer Str. 26, Hattendorf
27. Ev. Kapelle Rehren
Kapellenweg 3, Rehren
28. Leibzucht Hof Steinmeier
Kathrinhagener Straße 53 a, Kathrinhagen
29. Ev. St. Katharinenkirche
Kathrinhagener Straße 25, Kathrinhagen