Glassplitter im Gelben Sack: Müllwerker schneidet sich Hand auf
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(Landkreis/Bad Nenndorf) Mittwochmittag, 13.30 Uhr. Bad Nenndorf, Horster Straße. Ein Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens Remondis greift am Abfuhrtag wie üblich nach den bereitgestellten gelben Säcken und wirft sie in den Müllwagen. Dabei verletzt sich der Mann an einem scharfkantigen Gegenstand aus Glas, der den Plastiksack schon durchtrennt hat und durch den Schutzhandschuh des Müllwerkers dessen Hand aufschneidet. Die Wunde blutet stark. Die Kollegen übernehmen die Erstversorgung, unterbrechen die Sammeltour und fahren den 28-jährigen Verletzten mit dem LKW ins Krankenhaus nach Barsinghausen.

„Leider kommt es immer wieder vor, dass Bürger den gelben Sack zweckentfremden, um darin Restmüll, Glas, Katzenstreu, gebrauchten Windeln und selbst Autoreifen entsorgen wollen. Für unsere Mitarbeiter besteht somit immer die Gefahr, sich bei der Arbeit zu verletzen“, sagt Dieter Opara, Remondis-Niederlassungsleiter, „fehlbefüllte Säcke lassen wir grundsätzlich stehen, wenn wir sie denn als solche identifizieren können.“ Im Regelfall reicht dafür die Erfahrung der Müllwerker. Die können schon am Gewicht des Sacks ermessen, ob sich Leichtverpackungen oder schwerer Restmüll darin befinden. Eine geborstene Glasflasche lässt sich so aber im gelben Sack nicht ermitteln. Genau darin liegt die Gefahr.

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Im Sammelbetrieb greifen die Mitarbeiter häufig mehrere Säcke auf einmal, ohne sich jeden einzelnen Sack im Detail anschauen zu können. Dafür ist gar keine Zeit. Deshalb kommt es immer wieder mal vor, dass sich Müllwerker beim Griff nach den Säcken an scharfkantigen Gegenständen aus Glas oder Metall verletzten, die zwischen Joghurtbechern, Milchtüten und Shampooflaschen versteckt sind und nichts im gelben Sack zu suchen haben. Erst vor vier Wochen hat sich ein Remondis-Mitarbeiter auf der LVP-Sammeltour in Neustadt am Rübenberge die Hand an einem scharfkantigen Gegenstand verletzt.

Remondis und Sauthoff weisen darauf hin, dass nur Leichtverpackungen (LVP) aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkeverpackungen im gelben Sack entsorgt werden dürfen. Um das Verletzungsrisiko der Müllwerker so gering wie möglich zu halten, appelliert Dieter Opara an die Bevölkerung, auch die teils sehr scharfen Deckel von Konservendosen nach innen einzuklappen, bevor sie im gelben Sack landen. „Das minimiert das Verletzungsrisiko unserer Mitarbeiter und verhindert gleichzeitig, dass der Sack ungewollt aufgeschlitzt wird und der Müll dann verstreut auf dem Bürgersteig liegt.“ (pr)

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