17. Wirtschaftsforum des Landkreises Schaumburg: Innovationspreis 2018 geht an NFT – Norddeutsche Fertigungstechnik GmbH
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(Landkreis Schaumburg) Der für 2018 rückwirkend vergebene Schaumburger Innovationspreis geht an die NFT – Norddeutsche Fertigungstechnik GmbH. Das Bückeburger Unternehmen hat Aromaschutzventile für Verpackungen von Kaffee oder Teig aus biologisch abbaubarem Werkstoff entwickelt. Es gibt für diese Ventile, die jeder Verbraucher bei sich im Haushalt hat, ein enormes Potential mit weltweiter Bedeutung, so Guido Heller und Ömer Uzuner von der Geschäftsführung: „Wir haben kompostierbare Aromaschutzventile in zwei Schritten, erst mit dem Werkstoff PE und dann mit einem biologischen abbaubaren Werkstoff, entwickelt.“

Der erste Preis ging an die Bückeburger Firma NFT – Norddeutsche Fertigungstechnik GmbH.

Den zweiten Preis überreichte Landrat Jörg Farr gestern Abend der VisiTrans GmbH die eine neue Plattform „VisiMatch“ gestartet hat. Diese Plattform steigert die Effizienz der Container- Logistik indem Leerfahrten und Repositionierungen minimiert werden so Jan Lüersen, Geschäftsführer und Hendrik Tesche die den Preis entgegen nahmen: „Wir vermindern so den CO2-Ausstoss und stehen für eine nachhaltige Nutzung.“

Platz Zwei ging an die VisiTrans GmbH.

Als drittes Unternehmen bekam die Heye International GmbH aus Obernkirchen die Auszeichnung für den neuen Schmierroboter für Maschinen zur Glasbehälterherstellung. Der Roboter regelt wann und wo geschmiert wird. Dadurch werden die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen deutlich verbessert.

Den dritten Platz gewann die Heye International GmbH.

Der Sonderpreis „Marktlücke“ ging an PACKonzept, Wolfgang Müller aus Niedernwöhren, der eine Freistufe für Wohnmobile entwickelte, um die Einstiegshöhe zu halbieren. Zunächst für den Fiat Ducato und die baugleichen Modelle Citroen Jumper und Peugeot Boxer. Bereits 650 Freistufen wurden verkauft, die den älteren Nutzern, Kindern und in der Bewegung eingeschränkten Personen eine Einstiegshilfe bietet. Etablierte Hersteller seien nicht bereit gewesen, auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen, so Müller weiter.

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Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen und Geschäftsführer des Instituts der Norddeutschen Wirtschaft e.V. referierte in seinem Vortrag über Niedersachsen und Europa.

Die Bewertungskommission setzte sich aus Fritz-Peter Klocke (Vorsitzender des IHK-Wirtschaftsausschusses), Brigitte Bödeker (ehemaliges Kreistagsmitglied), Horst Roch (Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Schamburg), Dr. Jan Joker (Geschäftsführer der TEWISS GmbH) und Landrat Farr zusammen. Die Förderung von Innovationen hat eine lange Tradition. Der Landrat bezeichnete die ausgezeichneten Unternehmen als Beispiele für den gelungenen Strukturwandel in der Region. Heute seien es vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die mit Innovationen für Furore sorgten, so Farr. Daran hätten auch die Förderpolitik und der Technologietransfer des Landkreises einen Anteil. Bereits seit 1999 betreibt der Landkreis Schaumburg im Rahmen der Wirtschaftsförderung eine proaktive Unterstützung und Förderung von Unternehmen im Allgemeinen sowie eine explizierte Förderung von Innovationen am Standort.

Nach dem Vortrag überreichte Landrat Jörg Farr (re.) ein Dankeschön an Dr. Volker Müller (li.).

Auf die wirtschaftliche Bedeutung der Europäischen Union wies Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen und Geschäftsführer des Instituts der Norddeutschen Wirtschaft e.V. in seinem Vortrag über „Niedersachsen und Europa – wie halten wir den Wohlstand?“ hin: „Die europäische Einigung ist das Fundament unseres wirtschaftlichen Erfolgs und unseres Wohlstandes. Daher wollen wir Unternehmer uns für Europa einsetzen. Wir profitieren ungemein von der Europäischen Union.“ Müller mahnte passend dazu im Hinblick auf die Europawahl am 26. Mai: „Bei Abstimmungen zählt jede Stimme. Das hat der Ausgang des Brexit-Referendums uns deutlich vor Augen geführt. Die Wahlbeteiligung bei Europawahlen ist meist eher gering, was nicht der Bedeutung der EU für uns entspricht. Ich gehe zur Europawahl, denn meine Stimme zählt!“

Weiter fuhr er fort: „Deutschland geht es gut. Wir stehen ganz oben hinter der USA. Aber dieser Wohlstand kann auch jederzeit überholt werden.“ Sein Rat: Die Wirtschaft sollte verstärkt auf China schauen. Das Land sei westlicher geworden und sehr viel offener. „Leute, wacht auf“, mahnte er an. Es gebe mit China einen Markt, der sich langsam öffne. In Deutschland würde vieles zu lange dauern und uns laufe im Wettbewerb die Zeit davon. Anträge, Bürokratie und ein Formulardschungel erschweren so manches. Hier sei es für die Zukunft wichtig, dass wir wieder schneller werden. (sh/Fotos: sh)

Die Preisträger mit der Jury.
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