Schaumburger Ausbildungsgarantie geht in die dritte Runde
Werbung

(Stadthagen) Seit 2016 wird an der Schule am Schlosspark das Modellprojekt „Schaumburger Ausbildungsgarantie angeboten.“ Auch in diesem Schuljahr haben sich ca. 60 Schülerinnen und Schüler des siebten Jahrgangs zusammen mit ihren Eltern im Rahmen einer formellen Auftaktveranstaltung getroffen, um den Pakt zu besiegeln.

In diesem risikofreien, doch chancenreichen Projekt wird unter Schirmherrschaft von Landrat Farr teilnehmenden Schülerinnen und Schülern nach dem Schulabschluss bei Erfüllung der Bedingungen garantiert, in einen geeigneten, d.h. den Fähigkeiten und Neigungen entsprechenden, Ausbildungsplatz vermittelt zu werden.

Zu Grunde liegt dabei ein gemeinsamer Vertrag zwischen dem Landkreis Schaumburg, der Schule, Schülerinnen und Schülern und ihren Erziehungsberechtigten. In der Vereinbarung stehen Verpflichtungen für alle Seiten, wobei den freiwillig teilnehmenden Schülerinnen und Schülern die meiste Anstrengung abverlangt wird.

Die Schule schafft durch ein umfangreiches und aufeinander aufbauendes Berufsorientierungskonzept und individuelle Förderungen die Rahmenbedingungen zur Entfaltung der Potentiale der teilnehmenden Jugendlichen. Weit über den eigentlichen Bildungsauftrag hinaus reicht der persönliche Kontakt zu jedem oder jeder Einzelnen durch ein multiprofessionelles Team bestehend aus Klassenleitungen, Fachlehrkräften, Schulsozialarbeit, Berufseinstiegsbegleitungen und weiteren pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Schließlich werden über die gesamte Schulzeit Projekte, AGs und Kurse angeboten, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Persönlichkeit entfalten und stärken können.

Werbung

(Foto: privat)

Der Landkreis, der sowohl die koordinierende Funktion ausübt, als auch der Brückenbauer zu den regionalen Betrieben ist, verpflichtet sich, die Jugendlichen durch das Bildungsbüro eng zu begleiten, indem regelmäßig Rückmeldungen gegeben werden, wie der Stand der Erfüllung aussieht und wo nachgebessert werden sollte.

Mit den Eltern an ihrer Seite können die Schülerinnen und Schüler leichter alle Hürden nehmen. Deshalb verpflichten sich die Eltern auch, Mitverantwortung für den gesamten Begleitprozess zu übernehmen, indem sie engen Kontakt zur Schule halten und eine angemessene Lernatmosphäre zu Hause für ihr Kind zur Verfügung stellen. Landrat Farr appelliert in seinen Begrüßungsworten an die Eltern: „Bleiben Sie mit ihrem Kind im Kontakt: sprechen sie mit ihm über seine Ziele, Pläne und Wünsche und unterstützen sie es! Die Eltern sind die wichtigsten Begleiter und Vorbilder für ihre Kinder während der Schulzeit, aber auch insbesondere auf dem Weg in das Berufsleben.“

Angesprochen werden ausdrücklich alle Schülerinnen und Schüler, auch, wenn ihr Zeugnis noch nicht Bestnoten aufweist. Ziel des Projektes ist es nämlich, die Jugendlichen frühzeitig bei der Weiterbildung der notwendigen „Softskills“ wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Ausdauer zu unterstützen. Konkret bedeutet dies, dass teilnehmende Schülerinnen und Schüler bereits im 7. Schuljahrgang beginnen, das große Ziel vorzubereiten: sie engagieren sich mindestens 25 Stunden ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Sie können sich selbst bei einem Verein oder anderen Institution bewerben oder sie nutzen das seit einigen Jahren etablierte Schulprojekt „SoKo freiwillig“, das durch die Kontaktstelle Ehrenamt (KESS) angeboten wird. In den nächsten Schuljahren durchlaufen die Jugendlichen das schulische Programm zur Berufsorientierung. Da sind beispielsweise zwei Betriebspraktika, das Kompetenzfeststellungsverfahren und der jährliche Berufschancenabend zu nennen. Sofern Schülerinnen und Schüler noch das 10. Schuljahr besuchen, müssen sie entweder noch einmal ehrenamtlichen Dienst leisten (mindestens 30 Stunden) oder in ihrem potenziellen Ausbildungsbetrieb eine Woche zur Probe arbeiten. Das Zeugnis darf am Ende keine Fünfen und Sechsen aufweisen, in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft wird mindestens eine 3 erwartet und möglicherweise noch wichtiger ist, dass keine unentschuldigten Fehltage entstanden sind und das Arbeits- und Sozialverhalten mindestens den Erwartungen entspricht. (pr)

Werbung