„Feuerwehr im Wandel“: SPD-Kreistagsfraktion im Gespräch mit der Feuerwehr Bergdorf
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(Bergdorf/Landkreis) Auf Anregung des Fraktionskollegen Gerd Vogel hat die SPD-Kreistagsfraktion während ihrer Sommertour die Feuerwehr Bergdorf besucht. „Das Feuerwehrhaus ist der kulturelle Mittelpunkt in unserem 750 Einwohner großen Ort; es steht der Feuerwehr als Übungsraum zur Verfügung, aber auch der Altersabteilung, der Frauengruppe und dem Bergdorfer Rott“, erläuterte Bergdorfs Ortsvorsteher Gerd Vogel.

Andreas Buth (50), Ortsbrandmeister seit 18 Jahren, besichtigte mit den Gästen das Feuerwehrhaus und die Fahrzeuge. 2015 hat man ein neues MLF erhalten. „Die Fahrzeuge werden immer größer und breiter, bei der Ausfahrt ist die Höhe aber eng bemessen“, staunte nicht nur der Fraktionsvorsitzende Eckhard Ilsemann. Mit Unterstützung durch den Landkreis hat die Ortsfeuerwehr ein MTW erhalten und einen Anhänger angeschafft. Auf Nachfrage berichtete Buth, „dass mit dem Einbau der Abgasabsauganlage noch in diesem Jahr begonnen wird, nicht nur in Bergdorf.“

Die Bergdorfer Wehr mit zurzeit 24 Aktiven ist eine Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung. „Auch als kleine Dorffeuerwehr spielen wir bei den Großen mit“, so Buth. Man gehört gemeinsam mit den Wehren aus Müsingen und Scheie dem Löschzug Ost an und ist auch für einen Teil des Gewerbegebietes zuständig. Man unterstützt die KFB-Süd, unter anderem auch beim Hochwasser in Alfeld und Magdeburg.

„Wir brauchen eine entsprechende Ausbildung und Ausstattung und legen viel Wert auf die Ausbildung“, betonte der Ortsbrandmeister. „Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Politik und Verwaltung klappt in Bückeburg hervorragend“, so Buth. Die Einrichtung der Löschzüge West und Ost, so Horst Schwarze, sei eine Idee des damaligen Stadtbrandmeisters Dirk Hahne gewesen, die sich bewährt habe. Das Verhältnis der Feuerwehren untereinander sei wesentlich besser und die Zusammenarbeit optimiert worden. Buth berichtete, dass es den früheren Denkansatz, „das ist mein Feuer, das mache ich aus“, nicht mehr gäbe.

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Einige Kreistagsabgeordnete haben vor Ort die Erfahrung gemacht, dass die Schwerpunktfeuerwehr die kleinen Feuerwehren mit Grundausstattung nicht einbindet („die Kleinen kommen zum Aufräumen“). Schwarze und Vogel sind sich einig, „dass keine Zweiklassengesellschaft entstehen darf“. Die Feuerwehr Bückeburg-Stadt habe erkannt, dass es Szenarien gibt, wo die kleineren Ortsfeuerwehren gebraucht werden.

Als Führungskraft, so Buth, habe er viel Verwaltungsarbeit zu erledigen. Das mache das Leben nicht einfacher bei der Suche nach Nachfolgern. Er wünscht sich von der Stadt, „dass sie für uns die Werbetrommel rührt“. Die Feuerwehr sei eine Abteilung der Stadt und nicht ihre Aufgabe, Werbung zu machen.

Nachwuchs? Es gibt eben heute zu viele Freizeitangebote, weiß Buth. Ehrenamtskarte? „Die Feuerwehren stellen sich etwas anderes vor, als kostenlos das Schloss oder das Hubschraubermuseum betreten zu dürfen. Als Beispiele nannte Buth „kostenloses Parken, Erleichterung bei den Grundsteuern“. Die Feuerwehr brauche Anreize nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für die vorhandenen Kameradinnen und Kameraden.

Eckhard Ilsemann regte an, über neue Modelle nachzudenken, um die Ehrenamtlichen mehr zu unterstützen. Eine Möglichkeit könnte, so Ilsemann, der Einsatz eines hauptamtlichen Jugendfeuerwehrwarts bei den Städten oder Gemeinden für die pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen bei den Feuerwehren sein. (pr)

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