Extremtraining für Ehrenamtliche: Feuerwehrleute üben bei 800 Grad Hitze
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Brandeinsätze stellen für die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren oft ein enormes Risiko für die eigene Gesundheit und Leben dar. Vorbereitet zu sein auf kritische Situationen ist also eine wichtige Voraussetzung, um im Einsatz trotz Hitze, Rauch und Flammen einen kühlen Kopf bewahren zu können. Das Trainieren unter realen Bedingungen ist während des normalen Übungsdienstes jedoch nahezu ausgeschlossen. Hierfür bedarf es moderner und komplexer Brandsimulationsanlagen in denen man die verschiedensten Szenarien kontrolliert simulieren kann. Eine solche Anlage steht in Lemgo.

Acht Feuerwehrleute aus den Ortswehren Ahnsen, Bad Eilsen, Buchholz, und Luhden machten sich am vergangenen Samstag den auf dem Weg, um dort ein professionelles Training zu absolvieren.

Befeuert wird das sogenannte „Brandhaus“ mit Gas. Zusätzlich sorgen Effektnebel und Wasserdampf für eine einsatzrealistische Sichtbehinderung. Nach einer theoretischen Einweisung wurde zu Beginn eine Wärmegewöhnung mit Temperaturen von 250 bis zu 800°C durchgeführt. Dies ist wichtig für die Einsatzkräfte, um ein Gefühl dafür zu bekommen, mit welchen Temperaturen sie im Realfall konfrontiert werden. Ebenfalls kann man so die Grenzen der eigenen Schutzkleidung unter kontrollierten Bedingungen erleben. Dadurch lernt man auch, dem Material vertrauen zu können, ohne dabei die Gefahr aus den Augen zu verlieren.

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Anschließend wurden truppweise gleich mehrere Übungen absolviert. Darunter auch eine Brandbekämpfung nach einem Küchenbrand sowie Menschenrettung nach einer Durchzündung, die durch Schweißarbeiten ausgelöst wurde. Die Durchgänge dauerten dabei circa 15 Minuten und wurden unter Aufsicht der Ausbilder zusätzlich mit einer Wärmebildkamera begleitet.

Sichtlich erschöpft aber mit vielen neuen Erfahrungen zogen die Einsatzkräfte ein positives Fazit. Die Erfahrung der eigenen psychischen und physischen Grenzen, das lernen neuer einsatztaktischer Möglichkeiten sowie die Grenzen der eigenen Ausrüstung am eigenen Leib zu spüren waren nur einige wenige der vielen bleibenden Eindrücke von diesem Tag.

Der Besuch der Brandsimulationsanlage in Lemgo soll in der Samtgemeinde Eilsen zukünftig zu einem festen Bestandteil in der fortlaufenden Ausbildung für Atemschutzträger gehören. Mindestens einmal im Jahr werden sich Kameraden aus den Ortswehren auf dem Weg in den Kreis Lippe machen, um dort für den realen Einsatz zu trainieren. Die hohe Qualität der Ausbildung kommt dabei insbesondere jenen zu gute, welche im Brandfall auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen sind. (pr/Fotos: Feuerwehr Samtgemeinde Eilsen)

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