Neue Ersthelfer für die Feuerwehr
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Wundversorgung, Stabile Seitenlage oder Herz-Lunge-Wiederbelebung beherrschen die Teilnehmer der Bückeburger Feuerwehr seit dem Erste Hilfe Lehrgang. Stadtausbildungsleiter Thomas Wimmer konnte zehn Mitglieder aus den Ortsfeuerwehren Meinsen-Warber-Achum, Scheie, Bückeburg-Stadt und Röcke zum Erste-Hilfe-Lehrgang begrüßen.

Während einige erfahrene Kameraden die Möglichkeit zur Auffrischung ihrer Kenntnisse nutzten, war es für einige jüngere Feuerwehrfrauen und -männer der erste Schritt zur Truppmannausbildung.

Michaela Hinse vom DRK Kreisverband Schaumburg führte den Lehrgang im Feuerwehrhaus Meinsen-Warber-Achum durch. Hinse ist hauptberuflich beim DRK Kreisverband für den Bereich Katastrophenschutz zuständig und nebenbei als Ausbilderin für die Erste-Hilfe im Schaumburger Land und Umgehung unterwegs.

Erste-Hilfe Ausbilderin Michaela Hinse erklärt den Teilnehmern das Vorgehen bei der Stabilen Seitenlage.

Gestartet wurde die Ausbildung mit dem Auffinden einer verletzten Person. Nach dem Ansprechen kommt das Schema „Sehen – Tasten – Fühlen“ zum Zuge. Hierbei wird auf 3 Wege unter Zuhilfenahme der Sinnesorgane überprüft, ob der Patient noch atmet. Mit der Wange wird über Mund und Nase gefühlt, ob die Person ausatmet, während auf dem Oberkörper liegt und das Heben und Senken des Brustkorbes fühlt. Parallel sieht man diesen Vorgang mit den Augen. Ist die Atmung noch vorhanden, so wird die Person zur Sicherung der Atemwege in die Stabile Seitenlage gebracht. Dies trainierten die Teilnehmer praktisch im Verlauf des Lehrganges.

Natürlich kann die Kontrolle der Atmung auch mit einem negativen Befund enden. Aber die Teilnehmer des Lehrganges müssen nicht verzagen, auch das richtige Vorgehen bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung wurde geübt. Ausbilderin Hinse erklärte den Teilnehmern anhand einer Übungspuppe das richtige Vorgehen bei einer Reanimation und verwies zugleich auf eine der wichtigste Punkte bei allen Erste Hilfe Maßnahmen „Ruhe bewahren“. „Dreißig mal den Brustkorb drücken und dann Zwei mal über die Atemwege beatmen.“ so Hinse bei Ihrer Erklärung. Dabei muss gleichmäßig gedrückt werden. Denn sowohl Tempo und Tiefe der Kompressionen des Brustkorbes entscheiden über den Erfolg. Als Eselsbrücke gab Hinse den Teilnehmern das Lied „Staying Alive von den Bee Gees“ mit auf dem Weg. Der Takt entspricht dem erforderlichen Tempo.

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An immer mehr Orten hat man inzwischen Zugriff auf einen Automatischen Externen Defibrillator (AED). Nicht nur, dass sein Elektroschock einem Patienten mit Kammernflimmern das Leben rettet, erklärte Hinse den Teilnehmern, sondern auch, dass nach Anlage der Patches das Gerät eine Herzrythmusanalyse durchführt und Anweisungen zur Reanimation gibt.

Da aber die Erste Hilfe schon bei kleinen Wunden anfängt, müssen auch diese einfach versorgt werden. So wurden verschiedenen Verletzungsmuster wie z.B. eine Kopfplatzwunde oder auch ein gebrochener Finger dargestellt und mit einfachen Mitteln aus dem Verbandskasten behandelt. Auch wenn es ein ernstes Thema ist, so kamen die Kameradschaft und vor allem der Spaß nicht zu kurz. Die erfahrene Ausbilderin gab einige Tipps zur Richtigen Handhabung des Verbandsmaterials z.B. dass der Kopfverband nicht zu fest sitzt – dies könnte Kopfschmerzen verursachen oder das bei einer Beinverletzung dieses angewinkelt bleiben soll, um weitere Verletzungen zu vermeiden und auch den Schmerz zu lindern.

Auch das Verbinden von Wunden wurde geübt.

Nach rund neun Stunden ging der Tag dem Ende entgegen. 2015 wurde die Ausbildung für Ersthelfer umgestellt. Während früher 16 Stunden an 2 Tagen absolviert wurden, werden im Abstand von 2 Jahren nun jeweils 9 Stunden absolviert. In der Zwischenzeit werden die Feuerwehrleute allerdings regelmäßig Erste Hilfe in den Übungsdiensten der Wehren trainieren.

Zum Ende des Tages konnten die Teilnehmer mit Ihrem erlernten Wissen ruhig und zufrieden nach Hause gehen – mit der Hoffnung, dieses nicht anwenden zu müssen – und in zwei Jahren zum zweiten Teil wieder zu kommen.

(Text & Fotos: Moritz Gumin, Stadtpressewart Feuerwehr Bückeburg)

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